Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott.
Dieses war im Anfang bei Gott.
Alles wurde durch dasselbe, und ohne dasselbe wurde auch nicht eines, das geworden ist.
In ihm war Leben, und das Leben war das Licht der Menschen.
Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht erfaßt.
begriffen (καταλαμβάνω, Strongs 2638), in der Elberfelder 1905 mit 'erfasst' übersetzt.
die Finsternis hat es nicht erfaßt vgl
Lk 22:53
Da war ein Mensch, von Gott gesandt, sein Name Johannes.
Dieser kam zum Zeugnis, auf daß er zeugte vom Licht, damit alle durch ihn glaubten.
An Johannes' Schein wollten sich die Menschen nur
eine Stunde erfreuen (
Joh 5,35).
Glauben: Viele glauben an seinen Namen wegen den Wundern (
Joh 2,23), Wenn ihr nicht Zeichen und Wunder seht, so glaubt ihr nicht (
Joh 4,48), Trotz Zeichen, kein Glaube (
Joh 12,37)
Er war nicht das Licht, sondern auf daß er zeugte vom Licht.
Das war das wahrhaftige Licht, welches, in die Welt kommend, jeden Menschen erleuchtet.
Das Licht, in die Welt gekommen, ist das Gericht:
Joh 3:19ff.
Er ist als Licht in die Welt gekommen, dass jeder, der an ihn glaubt, nicht in der Finsternis bleibe
Joh 12:46 S.a.
Joh 8:12
Er war in der Welt, und die Welt wurde durch ihn, und die Welt kannte ihn nicht.
Er kam in das Seinige, und die Seinigen nahmen ihn nicht an;
so viele ihn aber aufnahmen, denen gab er das Recht, Kinder Gottes zu werden, denen, die an seinen Namen glauben,
welche nicht aus Geblüt, noch aus dem Willen des Fleisches, noch aus dem Willen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind.
Eine Grundtext-Variante dieses Verses steht nicht im Plural, sondern im Singular: «
welcher nicht … sondern aus Gott geboren
ist». Allerdings findet man die Plural-Variante nur im (lateinischen)
Codex Veronensis (4. od. 5. Jhdt) und im (ebenfalls lateinischen) Liber Comicus (7. - 9. Jhdt). Interessanterweise wird die Singularversion von Justin dem Martyrer (Palestina), Hippolyt (Rom),
Irenäus (Lyon), Tertullian (Afrika),
Origenes (Alexandria) und dem Epistula Apostolorum (Syrien) geographisch verbreitet und vor dem 4. Jhdt. bezeugt.
Beachte dazu, dass auch der Herr selbst
aus Gott geboren ist:
Mt 1:20,
Lk 1:35 Vgl mit
Joh 3:3, «Es sei denn, daß jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen.»
Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns (und wir haben seine Herrlichkeit angeschaut, eine Herrlichkeit als eines Eingeborenen vom Vater), voller Gnade und Wahrheit;
Das Wort wohnte unter uns. In
Vers 39 kommt Andreas und der andere Jünger um zu sehen, wo ER wohnte. Sein Vater wohnte in ihm
Joh 14,10.
Joseph wohnte in
Nazareth, damit Er Nazarener genannt würde,
Mt 2:23. Er wird Nazareth verlassen und in
Kapernaum wohnen,
Mt 4:13
(Johannes zeugt von ihm und rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir Kommende ist mir vor, denn er war vor mir)
denn aus seiner Fülle haben wir alle empfangen, und zwar Gnade um Gnade.
Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.
Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der in des Vaters Schoß ist, der hat ihn kundgemacht.
MT/TR: eingeborene Sohn, NA: eingeborene Gott
Und dies ist das Zeugnis des Johannes, als die Juden aus Jerusalem Priester und Leviten sandten, damit sie ihn fragen sollten: Wer bist du?
Ich bin nicht der Christus vgl
Lk 3:15 Die Gesandten gehören zu den Pharisäern (
Vers 19). Vgl mit den Schriftgelehrten, die von Jerusalem herabgekommen waren und sprachen, dass Jesus den Beelzebub habe (
Mk 3:22).
Und er bekannte und leugnete nicht, und er bekannte: Ich bin nicht der Christus.
ich bin nicht der Christus vgl
Lk 3:15
Und sie fragten ihn: Was denn? Bist du Elias? Und er sagt: Ich bin's nicht. Bist du der Prophet? Und er antwortete: Nein.
Sie sprachen nun zu ihm: Wer bist du? Auf daß wir Antwort geben denen, die uns gesandt haben; was sagst du von dir selbst?
Er sprach: Ich bin die "Stimme eines Rufenden in der Wüste: Macht gerade den Weg des Herrn", wie Jesajas, der Prophet, gesagt hat.
Die
Stimme eines Rufenden: vgl die
Stimme des Bräutigams (
Joh 3,29) und die
Stimme des Sohnes Gottes (
Joh 5,25).
Und sie waren abgesandt von den Pharisäern.
Und sie fragten ihn und sprachen zu ihm: Was taufst du denn, wenn du nicht der Christus bist, noch Elias, noch der Prophet?
Die Priester und Leviten erkannten offenbar nicht, dass der Prophet (
5. Mo 18:15) und der Christus dieselbe Person sind.
Johannes antwortete ihnen und sprach: Ich taufe mit Wasser; mitten unter euch steht, den ihr nicht kennt,
Ich taufe mit Wasser…: in den anderen Evengalien wird erklärt, dass der «Kommende», den sie nicht kennen, mit «Heiligem Geist und Feuer» tauft,
Mt 3:11,
Mk 1:8,
Lk 3:16.
Diese Taufe mit Heiligem Geist wird in diesem Evangelium in
Vers 33 erwähnt.
mitten unter euch steht… vgl
5. Mo 18:15 («Einen Propheten aus deiner Mitte … wird Jehova, dein Gott, dir erwecken.
der nach mir Kommende, dessen ich nicht würdig bin, ihm den Riemen seiner Sandale zu lösen.
Dies geschah zu Bethanien, jenseit des Jordan, wo Johannes taufte.
Der Dienst Jesu Christi beginnt in
Bethanien und endet(?) (in einem anderen) Bethanien, wohin der Herr sechs Tage vor dem Passah kommt,
Joh 12:1 Später wird Johannes in Änon taufen,
Joh 3:23 jenseits des Jordan vgl
Lk 3:3 TR hat Bethabara, MT und NA Bethanien
Des folgenden Tages sieht er Jesus zu sich kommen und spricht: Siehe, das Lamm Gottes, welches die Sünde der Welt wegnimmt.
Beachte: 'sie blieben wenige Tage dort' in
Joh 2,12.
Die Sünde ist: nicht an Seinen Namen glauben:
Joh 16:9. Die Sünde ist durch einen Menschen in die Welt gekommen:
Röm 5:12
Dieser ist es, von dem ich sagte: Nach mir kommt ein Mann, der mir vor ist, denn er war vor mir.
Und ich kannte ihn nicht; aber auf daß er Israel offenbar werden möchte, deswegen bin ich gekommen, mit Wasser taufend.
Und Johannes zeugte und sprach: Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren, und er blieb auf ihm.
Ich schaute den Geist wie eine Taube aus dem Himmel herniederfahren: in den anderen
Evangelien wird berichtet, dass der Herr selbst den Geist sieht:
Mt 3:16,
Mk 1:10,
Lk 3:22
Und ich kannte ihn nicht; aber der mich gesandt hat, mit Wasser zu taufen, der sprach zu mir: Auf welchen du sehen wirst den Geist herniederfahren und auf ihm bleiben, dieser ist es, der mit Heiligem Geist tauft.
der mit Heiligem Geist tauft vgl
Mk 1:8
Und ich habe gesehen und habe bezeugt, daß dieser der Sohn Gottes ist.
Hier bezeugt der Autor dieses Evangeliums
nach der Taufe Jesus, daß
dieser der Sohn Gottes ist, in den anderen Evangelien ist es eine Stimme aus dem Himmel, die dies nach seiner Taufe sagt:
Mt 3:17,
Mk 1:11,
Lk 3:22.
Des folgenden Tages stand wiederum Johannes und zwei von seinen Jüngern,
und hinblickend auf Jesus, der da wandelte, spricht er: Siehe, das Lamm Gottes!
Und es hörten ihn die zwei Jünger reden und folgten Jesu nach.
Jesus aber wandte sich um und sah sie nachfolgen und spricht zu ihnen: Was sucht ihr? Sie aber sagten zu ihm: Rabbi (was verdolmetscht heißt: Lehrer), wo hältst du dich auf?
Er spricht zu ihnen: Kommt und seht! Sie kamen nun und sahen, wo er sich aufhielt, und blieben jenen Tag bei ihm. Es war um die zehnte Stunde.
Andreas, der Bruder des Simon Petrus, war einer von den zweien, die es von Johannes gehört hatten und ihm nachgefolgt waren.
Dieser findet zuerst seinen eigenen Bruder Simon und spricht zu ihm: Wir haben den Messias gefunden (was verdolmetscht ist: Christus).
Und er führte ihn zu Jesu. Jesus blickte ihn an und sprach: Du bist Simon, der Sohn Jonas; du wirst Kephas heißen (was verdolmetscht wird: Stein).
Des folgenden Tages wollte er aufbrechen nach Galiläa, und er findet Philippus; und Jesus spricht zu ihm: Folge mir nach.
Philippus aber war von Bethsaida, aus der Stadt des Andreas und Petrus.
Philippus findet den Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von welchem Mose im Gesetz geschrieben und die Propheten, Jesus, den Sohn des Joseph, den von Nazareth.
Gemäss einer alten Überlieferung handelte es sich bei Nathanael um Bartholomäus.
Und Nathanael sprach zu ihm: Kann aus Nazareth etwas Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!
Jesus sah den Nathanael zu sich kommen und spricht von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in welchem kein Trug ist.
Ein Israelit, in welchem kein Trug ist. Vgl mit
Jakob, der mit
Betrug (in der
Septuaginta dasselbe Wort wie hier für «Trug») gekommen ist (
1. Mo 27:35) und seinen Namen später zu
Israel geändert hat.
Trug δόλος (Strongs 1388), häufig mit «List» übersetzt.
Nathanael spricht zu ihm: Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Ehe Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.
Nathanael antwortete und sprach [zu ihm]: Rabbi, du bist der Sohn Gottes, du bist der König Israels.
Beachte: oft wird mit der Sohn Davids mit dem König Israels assoziert. Hier ist es der Sohn Gottes.
Jesus antwortete und sprach zu ihm: Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres als dieses sehen.
Und er spricht zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: [Von nun an] werdet ihr den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf-und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.
Kapitel 2