Johannes 20
 
Am ersten Wochentag aber kommt Maria Magdalene früh, als es noch finster war, zur Gruft und sieht den Stein von der Gruft weggenommen.
Erster Tag der Woche: Mt 28,1.
Sie läuft nun und kommt zu Simon Petrus und zu dem anderen Jünger, den Jesus lieb hatte, und spricht zu ihnen: Sie haben den Herrn aus der Gruft weggenommen, und wir wissen nicht, wo sie ihn hingelegt haben.
ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben vgl Vers 13, Mk 15:47
Da ging Petrus hinaus und der andere Jünger, und sie gingen zu der Gruft.
Die beiden aber liefen zusammen, und der andere Jünger lief voraus, schneller als Petrus, und kam zuerst zu der Gruft;
und sich vornüberbückend, sieht er die leinenen Tücher liegen; doch ging er nicht hinein.
Da kommt Simon Petrus, ihm folgend, und ging hinein in die Gruft und sieht die leinenen Tücher liegen,
und das Schweißtuch, welches auf seinem Haupt war, nicht bei den leinenen Tüchern liegen, sondern besonders zusammengewickelt an einem Ort.
Dann ging nun auch der andere Jünger hinein, der zuerst zu der Gruft kam, und er sah und glaubte.
Denn sie kannten die Schrift noch nicht, daß er aus den Toten auferstehen mußte.
Es gingen nun die Jünger wieder heim.
Maria aber stand bei der Gruft, draußen, und weinte. Als sie nun weinte, bückte sie sich vornüber in die Gruft
und sieht zwei Engel in weißen Kleidern sitzen, einen zu dem Haupt und einen zu den Füßen, wo der Leib Jesu gelegen hatte.
Und jene sagen zu ihr: Frau, was weinst du? Sie spricht zu ihnen: Weil sie meinen Herrn weggenommen, und ich nicht weiß, wo sie ihn hingelegt haben.
ich weiss nicht, wo sie ihn hingelegt haben vgl Vers 2, Mk 15:47
Als sie dies gesagt hatte, wandte sie sich zurück und sieht Jesus stehen; und sie wußte nicht, daß es Jesus sei.
Nicht wissen, wer Jesus ist: Joh 21:4. Vgl aber auch Joh 21:12.
Jesus spricht zu ihr: Frau, was weinst du? Wen suchst du? Sie, in der Meinung, es sei der Gärtner, spricht zu ihm: Herr, wenn du ihn weggetragen, so sage mir, wo du ihn hingelegt hast, und ich werde ihn wegholen.
Beachte: Maria meint, es handle sich um den Gärtner und nennt ihn trotzdem Herr.
Jesus spricht zu ihr: Maria! Sie wendet sich um und spricht zu ihm auf hebräisch: Rabbuni! das heißt Lehrer.
Jesus spricht zu ihr: Rühre mich nicht an, denn ich bin noch nicht aufgefahren zu [meinem] Vater. Geh aber hin zu meinen Brüdern und sprich zu ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und eurem Vater, und zu meinem Gott und eurem Gott.
Ich fahre auf zu meinem Vater vgl Joh 3:31
Vgl Mt 28:9 (wo die beiden Marias Jesu Füsse umfassen).
Maria Magdalene kommt und verkündet den Jüngern, daß sie den Herrn gesehen, und er dies zu ihr gesagt habe.
Furcht vor den Juden Joh 7:13, Joh 19:38
Gott sehen: Joh 1:18, Vgl Joh 14:9
Als es nun Abend war an jenem Tag, dem ersten der Woche, und die Türen, wo die Jünger waren, aus Furcht vor den Juden verschlossen waren, kam Jesus und stand in der Mitte und spricht zu ihnen: Friede euch!
Friede euch Lk 24:36, Joh 14:27
Und als er dies gesagt hatte, zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite. Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
[Jesus] sprach nun wiederum zu ihnen: Friede euch! Gleichwie der Vater mich ausgesandt hat, sende ich auch euch.
Vgl Joh 17:18.
Und als er dies gesagt hatte, hauchte er in sie und spricht zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
Die Jünger empfingen Heiligen Geist, aber sie redeten nicht in Zungen.
Welchen irgend ihr die Sünden vergebt, denen sind sie vergeben, welchen irgend ihr sie behaltet, sind sie behalten.
Vgl Mt 16:19
Thomas aber, einer von den Zwölfen, genannt Zwilling, war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
Da sagten ihm die anderen Jünger: Wir haben den Herrn gesehen! Er aber sprach zu ihnen: Wenn ich nicht an seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meinen Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite lege, so werde ich nicht glauben!
Mal: τύπος (Strongs 5179).
Und nach acht Tagen waren seine Jünger wiederum drinnen und Thomas bei ihnen. Da kommt Jesus, als die Türen verschlossen waren, und stand in der Mitte und sprach: Friede euch!
Dann spricht er zu Thomas: Reiche deinen Finger her und sieh meine Hände, und reiche deine Hand her und lege sie in meine Seite, und sei nicht ungläubig, sondern gläubig.
Thomas antwortete und sprach zu ihm: Mein Herr und mein Gott!
Jesus spricht zu ihm: Weil du mich gesehen hast, hast du geglaubt. Glückselig sind, die nicht gesehen und geglaubt haben!
Auch viele andere Zeichen hat nun zwar Jesus vor seinen Jüngern getan, die nicht in diesem Buch geschrieben sind.
Diese aber sind geschrieben, auf daß ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes, und auf daß ihr glaubend Leben habt in seinem Namen.
Jesus der Christus: Mt 16,20.
auf dass ihr glaubt: vgl Joh 1:7, Grund des Buches: das Leben haben
Diese aber sind geschrieben… vgl 1. Joh 5:13
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