Nach diesem ging Jesus weg auf die andere Seite des Sees von Galiläa oder von Tiberias;
und es folgte ihm eine große Volksmenge, weil sie die Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Jesus aber ging hinauf auf den Berg und setzte sich dort mit seinen Jüngern.
Hier geht der Herr mit seinen Jüngern auf den Berg, nach der Speisung der 5000 geht er
allein auf den Berg,
Vers 15
Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden.
Obwohl es Passah war, hielten sich der Herr und die Jünger nicht in Jerusalem auf. Mindestens ein Ausleger denkt deshalb, dass es sich hier um das zweite Passah am 14. des zweiten Monats (Pessach Scheni,
4. Mo 9:6ff) handelte.
Als nun Jesus die Augen aufhob und sah, daß eine große Volksmenge zu ihm kommt, spricht er zu Philippus: Woher sollen wir Brote kaufen, auf daß diese essen?
Dies sagte er aber, ihn zu versuchen; denn er selbst wußte, was er tun wollte.
Philippus antwortete ihm: Für zweihundert Denare Brote reichen nicht für sie hin, auf daß ein jeder etwas weniges bekomme.
Einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, spricht zu ihm:
Es ist ein kleiner Knabe hier, der fünf Gerstenbrote und zwei Fische hat; aber was ist dies unter so viele?
Jesus [aber] sprach: Macht, daß die Leute sich lagern. Es war aber viel Gras am Ort. Es lagerten sich nun die Männer, an Zahl bei fünftausend.
Jesus aber nahm die Brote, und als er gedankt hatte, teilte er sie denen aus, die da lagerten; gleicherweise auch von den Fischen, soviel sie wollten.
Als sie aber gesättigt waren, spricht er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, auf daß nichts umkomme.
Das Verb, das mit «umkomme» übersetzt wird (
αποληται, Strongs 622) ist dasselbe, das in
Vers 27 mit «vergeht» und in
Vers 39 mit «verliere» übersetzt wird. Vgl
Joh 10:10
Sie sammelten nun und füllten zwölf Handkörbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, welche denen, die gegessen hatten, übrigblieben.
Als nun die Leute das Zeichen sahen, das Jesus tat, sprachen sie: Dieser ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll.
Da nun Jesus erkannte, daß sie kommen und ihn ergreifen wollten, auf daß sie ihn zum König machten, entwich er wieder auf den Berg, er selbst allein.
Als es aber Abend geworden war, gingen seine Jünger hinab an den See;
und sie stiegen in das Schiff und fuhren über den See nach Kapernaum. Und es war schon finster geworden, und Jesus war noch nicht zu ihnen gekommen;
und der See erhob sich, indem ein starker Wind wehte.
Als sie nun etwa fünfundzwanzig oder dreißig Stadien gerudert waren, sehen sie Jesus auf dem See wandeln und nahe an das Schiff herankommen, und sie fürchteten sich.
Er aber spricht zu ihnen: Ich bin's, fürchtet euch nicht!
Ich bin (
Ἐγώ εἰμι). Siehe auch
Vers 35.
Sie wollten ihn nun in das Schiff nehmen, und alsbald war das Schiff am Land, zu welchem sie hinfuhren.
Des folgenden Tages, als die Volksmenge, die jenseit des Sees stand, gesehen hatte, daß dort kein anderes Schifflein war, als nur jenes, in welches seine Jünger gestiegen waren, und daß Jesus nicht mit seinen Jüngern in das Schiff gestiegen, sondern seine Jünger allein weggefahren waren
(es kamen aber andere Schifflein aus Tiberias nahe an den Ort, wo sie das Brot gegessen, nachdem der Herr gedankt hatte),
da nun die Volksmenge sah, daß Jesus nicht dort sei, noch seine Jünger, stiegen sie in die Schiffe und kamen nach Kapernaum und suchten Jesus.
Und als sie ihn jenseit des Sees gefunden hatten, sprachen sie zu ihm: Rabbi, wann bist du hierhergekommen?
Jesus antwortete ihnen und sprach: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich, nicht weil ihr Zeichen gesehen, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und gesättigt worden seid.
Wirkt nicht für die Speise, die vergeht, sondern für die Speise, die da bleibt ins ewige Leben, welche der Sohn des Menschen euch geben wird; denn diesen hat der Vater, Gott, versiegelt.
Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir tun, auf daß wir die Werke Gottes wirken?
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat.
Da sprachen sie zu ihm: Was tust du nun für ein Zeichen, auf daß wir sehen und dir glauben? Was wirkst du?
Unsere Väter aßen das Manna in der Wüste, wie geschrieben steht: "Brot aus dem Himmel gab er ihnen zu essen".
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot aus dem Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahrhaftige Brot aus dem Himmel.
Denn das Brot Gottes ist der, welcher aus dem Himmel herniederkommt und der Welt das Leben gibt.
Da sprachen sie zu ihm: Herr, gib uns allezeit dieses Brot!
Jesus aber sprach zu ihnen: Ich bin das Brot des Lebens: wer zu mir kommt, wird nicht hungern, und wer an mich glaubt, wird nimmermehr dürsten.
Ich bin
- Das Brot des Lebens (Joh 6,35)
- Das Licht der Welt (Joh 8,12, Joh 9,5)
- Die Tür für die Schafe (Joh 10,7)
- Der gute Hirte (Joh 10,11)
- Die Auferstehung und das Leben (Joh 11,25)
- Der Weg, die Wahrheit und das Leben (Joh 14,6)
- Der wahre Weinstock (Joh 15,1)
Vgl auch
Vers 20,
Joh 9,9,
Joh 13,19,
Joh 18,5 Wer an mich glaubt:
Joh 6,47,
Joh 7,38 (wie die Schrift gesagt hat),
Joh 11,25,
Joh 12,44,
Joh 14,12.
Vgl «damit ihr glaubt»:
Joh 11,15,
Joh 13,19,
Joh 14,29,
Joh 19,35.
Aber ich habe euch gesagt, daß ihr mich auch gesehen habt und nicht glaubt.
Alles, was mir der Vater gibt, wird zu mir kommen, und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstoßen;
denn ich bin vom Himmel herniedergekommen, nicht auf daß ich meinen Willen tue, sondern den Willen dessen, der mich gesandt hat.
Jesus ist vom Himmel auf die Erde herabgekommen, dass die auf der Erde in den Himmel hinaufkommen können.
Dies aber ist der Wille dessen, der mich gesandt hat, daß ich von allem, was er mir gegeben hat, nichts verliere, sondern es auferwecke am letzten Tag.
Denn dies ist der Wille meines Vaters, daß jeder, der den Sohn sieht und an ihn glaubt, ewiges Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Da murrten die Juden über ihn, weil er sagte: Ich bin das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist;
Vgl das
Brot aus dem Himmel mit dem Brot, das im Schweiß des Angesichts gegessen wird
1. Mo 3:19
und sie sprachen: Ist dieser nicht Jesus, der Sohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen? Wie sagt denn dieser: Ich bin aus dem Himmel herniedergekommen?
Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Murrt nicht untereinander.
Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, daß der Vater, der mich gesandt hat, ihn ziehe; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.
Es steht in den Propheten geschrieben: "Und sie werden alle von Gott gelehrt sein". Jeder, der vom Vater gehört und gelernt hat, kommt zu mir.
Nicht daß jemand den Vater gesehen habe, außer dem, der von Gott ist, dieser hat den Vater gesehen.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer [an mich] glaubt, hat ewiges Leben.
Vgl mit «Wer an mich glaubt, wie die Schrift gesagt hat» in
Joh 7:38.
Ich bin das Brot des Lebens.
Eure Väter haben das Manna in der Wüste gegessen und sind gestorben.
Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniederkommt, auf daß man davon esse und nicht sterbe.
Ich bin das lebendige Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist; wenn jemand von diesem Brot ißt, so wird er leben in Ewigkeit. Das Brot aber, daß ich geben werde, ist mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt.
Mein Fleisch, welches ich geben werde für das Leben der Welt vgl. mit dem Herrn Jesus in der Krippe liegend,
Lk 2:12.
Die Juden stritten nun untereinander und sagten: Wie kann dieser uns sein Fleisch zu essen geben?
Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es sei denn, daß ihr das Fleisch des Sohnes des Menschen eßt und sein Blut trinkt, so habt ihr kein Leben in euch selbst.
Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, hat ewiges Leben, und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag;
denn mein Fleisch ist wahrhaftig Speise, und mein Blut ist wahrhaftig Trank.
Wer mein Fleisch ißt und mein Blut trinkt, bleibt in mir und ich in ihm.
Gleichwie der lebendige Vater mich gesandt hat und ich lebe des Vaters wegen, so auch, wer mich ißt, der wird auch leben meinetwegen.
Dies ist das Brot, das aus dem Himmel herniedergekommen ist. Nicht wie die Väter aßen und starben; wer dieses Brot ißt, wird leben in Ewigkeit.
Dieses sprach er in der Synagoge, lehrend zu Kapernaum.
Viele nun von seinen Jüngern, die es gehört hatten, sprachen: Diese Rede ist hart; wer kann sie hören?
Da aber Jesus bei sich selbst wußte, daß seine Jünger hierüber murrten, sprach er zu ihnen: Ärgert euch dieses?
Wenn ihr nun den Sohn des Menschen dahin auffahren seht, wo er zuvor war?
Der Geist ist es, der lebendig macht; das Fleisch nützt nichts. Die Worte, welche ich zu euch geredet habe, sind Geist und sind Leben;
aber es sind etliche unter euch, die nicht glauben. Denn Jesus wußte von Anfang, welche es seien, die nicht glaubten, und wer es sei, der ihn überliefern würde.
Und er sprach: Darum habe ich euch gesagt, daß niemand zu mir kommen kann, es sei ihm denn vom Vater gegeben.
Von da an gingen viele seiner Jünger zurück und wandelten nicht mehr mit ihm.
Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr etwa auch weggehen?
Simon Petrus antwortete ihm: Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens;
und wir haben geglaubt und erkannt, daß du der Christus bist, der Sohn des lebendigen Gottes!
Hier: sie erkennen, dass Er der Christus ist. Vgl
Joh 7,31, wo die Volksmenge zwar glaubt, aber nicht erkennt, dass dieser der Christus ist. Vgl auch
Mt 16:16.
NA: «daß du der Heilige Gottes bist.»
Jesus antwortete ihnen: Habe ich nicht euch, die Zwölfe, auserwählt? Und von euch ist einer ein Teufel.
Er sprach aber von Judas, Simons Sohn, dem Iskariot; denn dieser sollte ihn überliefern, er, der einer von den Zwölfen war.
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