Matthäus 24
 
Und Jesus trat hinaus und ging vom Tempel hinweg; und seine Jünger traten herzu, um ihm die Gebäude des Tempels zu zeigen.
Ankündigung der Zerstörung des Tempels: Mk 13:1.
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Seht ihr nicht alles dieses? Wahrlich, ich sage euch: Hier wird nicht ein Stein auf dem anderen gelassen werden, der nicht abgebrochen werden wird.
Als er aber auf dem Ölberg saß, traten die Jünger allein zu ihm und sprachen: Sage uns, wann wird dies geschehen, und was wird das Zeichen deines Kommens und der Vollendung des Zeitalters sein?
Vgl Vollendung (συντέλεια, Strongs 4930, in Sch2K mit «Ende» übersetzt) mit «Ende» (τέλος, Strongs 5056) in den Versen 6, 13 und 14.
Beachte: das Matthäusevangelium endet mit dem Ausdruck Vollendung des Zeitalters, Mt 28:20, vgl Mt 13:49.
Auf dem Ölberg sitzen: vgl Sach 14,4.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Seht zu, daß euch niemand verführe!
daß euch niemand verführe vgl Vers 11, Vers 24
Denn viele werden unter meinem Namen kommen und sagen: Ich bin der Christus! und sie werden viele verführen.

Vgl a Mt 23:39.
Ihr werdet aber von Kriegen und Kriegsgerüchten hören. Seht zu, erschreckt nicht; denn dies alles muß geschehen, aber es ist noch nicht das Ende.
Noch nicht das Ende, aber «der Anfang der Wehen» (Vers 8). Vers 14: «dann wird das Ende kommen». Vers 21: «grosse Drangsal» (vgl V. 15, und Vers 29)
Krieg und Kriegsgerüchte Dan 9:26
Denn es wird sich Nation gegen Nation erheben und Königreich gegen Königreich, und es werden Hungersnöte und Seuchen sein und Erdbeben an verschiedenen Orten.
Vgl mit «Schwert, Hunger und Pest», Jer 14:12.
Das vierte Siegel der Offenbarung bringt Schwert, Hunger und Tod (Offb 6:7-8).
Arnold Fruchtenbaum schreibt: «Zur Zeit Christi war der Ausdruck „Volk gegen Volk und Königreich gegen Königreich“ die jüdische Bezeichnung für einen Weltkrieg, der dem Kommen des Messias vorangeht.» (Handbuch der biblischen Prophetie, Verlag Klaus Gerth, 2019)
Alles dieses aber ist der Anfang der Wehen.
Wehen (ὠδίν, Strongs 5604) kommt im Neuen Testament noch vor in Mk 13:8, Apg 2:24 («Wehen des Todes») und 1. Thes 5:3.
Beachte, dass in der sogenannten Endzeitrede ab Lk 21:7 die Wehen nicht erwähnt werden.
Vgl mit der Frau die gebiert und Traurigkeit hat: Joh 16:21
Dann werden sie euch in Drangsal überliefern und euch töten; und ihr werdet von allen Nationen gehaßt werden um meines Namens willen.
Vgl Mt 10,22.
Und dann werden viele geärgert werden und werden einander überliefern und einander hassen;
und viele falsche Propheten werden aufstehen und werden viele verführen;
Vgl die falschen Propheten mit den «falschen Christussen und falschen Propheten» in Vers 24.
S.a. Mt 7:15
und wegen des Überhandnehmens der Gesetzlosigkeit wird die Liebe der Vielen erkalten;
Gesetzlosigkeit: Mt 7,23.
wer aber ausharrt bis ans Ende, dieser wird errettet werden.
ausharren bis ans Ende vgl Mt 10,22.
Und dieses Evangelium des Reiches wird gepredigt werden auf dem ganzen Erdkreis, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.
Das Evangelium vom Reich predigen.: Mt 3:1.
Hier: auf dem ganzen Erdkreis. In Mt 10:6 schickt der Herr seine Jünger «nur» ans Haus Israel.
Vgl mit dem «ewigen Evangelium», das in der Offenbarung auch vor dem Ende gepredigt wird: Offb 14:6ff.
Wenn ihr nun den Gräuel der Verwüstung, von welchem durch Daniel, den Propheten, geredet ist, stehen seht an heiligem Ort (wer es liest, der beachte es),
Gräuel der Verwüstung Dan 11:31.
Gemäss dem Talmud war Daniel Daniel kein Prophet (Megilla 3a).
daß alsdann die in Judäa sind, auf die Berge fliehen;
In die Berge fliehen vgl Mk 13:14, Lk 21:21, Sach 14:5, Ps 11:1
wer auf dem Dach ist, nicht hinabsteige, um die Sachen aus seinem Haus zu holen;
und wer auf dem Feld ist, nicht zurückkehre, um sein Kleid zu holen.
Wehe aber den Schwangeren und den Säugenden in jenen Tagen!
Betet aber, daß eure Flucht nicht im Winter geschehe, noch am Sabbat;
Vgl Winter mit «Sommer» in Vers 32.
denn alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird;
alsdann wird große Drangsal sein … so würde kein Fleisch gerettet werden … vgl Dan 12:1
nicht gewesen vgl Offb 16:18, 2. Mo 9:24
und wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet werden; aber um der Auserwählten willen werden jene Tage verkürzt werden.
Alsdann, wenn jemand zu euch sagt: Siehe, hier ist der Christus, oder: Hier! so glaubt nicht.
so glaubt nicht vgl Vers 26, Lk 18:8.
Siehe hier… Hier! Lk 17:23
Denn es werden falsche Christi und falsche Propheten aufstehen und werden große Zeichen und Wunder tun, um so, wenn möglich, auch die Auserwählten zu verführen.
Vgl die falschen Christusse und falschen Propheten mit Bar-Jesus, dem falschen Propheten aus Apg 13,6.
Vgl auch Vers 11.
Vgl 5. Mo 13:2 Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht, … und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder;
Siehe, ich habe es euch vorhergesagt.
Wenn sie nun zu euch sagen: Siehe, er ist in der Wüste! so geht nicht hinaus; Siehe, in den Gemächern! so glaubt nicht.
Denn wie der Blitz vom Osten ausfährt und bis zum Westen scheint, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.
Blitz vgl Sach 9:14
[Denn] wo irgend das Aas ist, da werden die Adler versammelt werden.
Adler (ἀετός, Strongs 105): Sch2K übersetzt mit «Geier».
Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden und der Mond seinen Schein nicht geben, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden erschüttert werden.
Die Geburt des Herrn wurde von einem Stern angekündigt, Mt 2:2, und seine Wiederkunft wird von fallenden Sternen angekündigt.
Sonne verfinstert sich: Lk 23:45, Jes 13:10, Sach 14:6
Mond verfinstert sich: Hes 32:7.
Sterne die vom Himmel fallen: Offb 6:13.
Vgl Zeichen am Himmel (Vgl Lk 21:25)
Beachte, dass Israel aufhört, ein Volk zu sein, sobald die Ordnung der Sonne, Mond und Sterne aufhören (Jer 31:35-36).
Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel erscheinen; und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes, und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit.
Alle Stämme werden wehklagen: Sach 12:12, Offb 1:7, vgl Offb 18:9.
und dann werden wehklagen alle Stämme des Landes Sch2K übersetzt mit «und dann werden sich alle Geschlechter der Erde an die Brust schlagen».
Zeichen des Sohnes des Menschen im Himmel: Offb 12:1ff
Vgl mit dem «Zeichen aus dem Himmel», das die Pharisäer und Sadduzäer sehen wollten: Mt 16:1.
Gott kommt in einer Wolke: Mt 26:64, 2. Mo 19:9
Beachte die Ähnlichkeit der hier geschilderten Ereignisse mit 1. Thes 4:15ff
  • Das Kommen des Sohnes des Menschen
  • auf Wolken
  • Engel
  • Posaunenschall
  • Versammlung der Auserwählten
Vgl auch 2. Thes 2:1
Und er wird seine Engel aussenden mit starkem Posaunenschall, und sie werden seine Auserwählten versammeln von den vier Winden her, von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende.
Posaunenschall (σαλπιγγος φωνης, Strongs 4536 5456).
Posaune (Strongs 4536): 1. Kor 14:8, 1. Kor 15:52, 1. Thes 4:16, Hebr 12:19, Offb 1:10, Offb 4:1, Offb 8:2.
Vgl auch Offb 18:22.
Beachte: Matthäus einziges Evangelium, wo «Posaune» vorkommt.
Jes 27:13.
Hier werden die Auserwählten von den vier Winden her versammelt, in Sach 2:10 wurden die aus dem Land des Nordens nach den vier Winden zerstreut, vgl Jer 49:36
Vgl auch Mt 8:11 und die «Sammlung des Weizens in Seine Scheune» Mt 3:12, Mt 13:30
Beachte: Von dem einen Ende der Himmel bis zu ihrem anderen Ende, nicht vom Ende der Erde, vgl Jes 11:12, Mk 13:27, 5. Mo 30:4
Vom Feigenbaum aber lernt das Gleichnis: Wenn sein Zweig schon weich geworden ist und die Blätter hervortreibt, so erkennt ihr, daß der Sommer nahe ist.
Feigenbaum: vgl Jes 34,4, Mt 21,19.
Vgl mit dem Gleichnis in Mk 13:28, Lk 21:29
Vers 29 hat die gleichen Ereignisse wie das 6. Siegel (Offb 6:12-17), wo die Sterne auf die Erde fallen, wie ein Feigenbaum, der seine unreifen Früchte abwirft.
Gleichnisse in den Evangelien: Mt 13:3.
Also auch ihr, wenn ihr alles dieses seht, so erkennt, daß es nahe an den Türen ist.
nahe an den Türen Mk 13:29, vgl Jak 5:9, Mt 25:10
Schl2K und Elberfelder übersetzen das im Grundtext plurale Wort mit dem Singular («nahe an der Tür»).
Wahrlich, ich sage euch: Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist.
Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist. vgl Mt 23:36, Mk 13:30, Lk 21:32.
Diese Worte waren wohl der Grund, dass die Apostel davon ausgingen, dass «dieses Geschlecht» (od. Generation, Strongs 1074) die letzte sein würde.
Vgl mit den 3 mal 14 Geschlechten bis Christus, Mt 1:17
Vgl Mt 16:28
Der Himmel und die Erde werden vergehen, meine Worte aber sollen nicht vergehen.
Von jenem Tag aber und jener Stunde weiß niemand, auch nicht die Engel der Himmel, sondern mein Vater allein.
Von jenem Tag aber und jener Stunde weiss niemand Mk 13:32-35, Vers 42, Mt 25:13, Lk 12:46, vgl Sach 14:7
Beachte: hier spricht der Herr von einem Tag, in den Versen 19, 22, 29, 37-38 von Tagen. Ebenso Vers 50. Vgl mit dem Tag, als Noah in den Kasten ging (Vers 38) Vgl auch 1. Thes 5:2ff, 2. Tim 1:12
NA enthält zusätzlich: «auch nicht der Sohn»
Wie es aber in den Tagen Noahs war, so wird es auch beim Kommen des Menschensohnes sein.
Vgl Kommen des Menschensohnes mit den «Tagen des Menschensohnes» in Lk 17,26.
Denn wie sie in den Tagen vor der Flut aßen und tranken, heirateten und verheirateten bis zu dem Tag, als Noah in den Kasten ging,
aßen und tranken vgl Lk 12:45, Lk 21:34
Kasten, κιβωτός (Strongs 2787), in anderen Übersetzungen mit «Arche» übersetzt. Vgl 1. Mo 6,14.
und nichts merkten, bis die Flut kam und sie alle dahinraffte, so wird auch das Kommen des Menschensohnes sein.
Beachte: die Menschen merken nichts trotz den eben vorangehend beschriebenen Zeichen/Geschehnissen.
Alsdann werden zwei auf dem Feld sein, einer wird genommen und einer gelassen;
Feld: Mt 13,24.
zwei Frauen werden am Mühlstein mahlen, eine wird genommen und eine gelassen.
Wacht also, denn ihr wisst nicht, zu welcher Stunde euer Herr kommt.
Vgl Offb 3:3
Vgl Lk 12:37
Jenes aber erkennt: Wenn der Hausherr gewußt hätte, in welcher Wache der Dieb komme, so würde er wohl gewacht und nicht erlaubt haben, daß sein Haus durchgraben würde.
Deshalb auch ihr, seid bereit; denn in der Stunde, in welcher ihr es nicht meint, kommt der Sohn des Menschen.
Wer ist nun der treue und kluge Knecht, den sein Herr über sein Gesinde gesetzt hat, um ihnen die Speise zu geben zur rechten Zeit?
treuer Knecht Mt 25:21ff
Gesinde θεραπεία (Strongs 2322, 4x) auch in Lk 9:11, Lk 12:42 und Offb 22:2 (In Lk 9:11 und Offb 22:2 mit «Heilung» übersetzt).
Glückselig jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, also tuend finden wird!
Wahrlich, ich sage euch, er wird ihn über seine ganze Habe setzen.
Wenn aber jener böse Knecht in seinem Herzen sagt: Mein Herr verzieht zu kommen,
verzieht zu kommen vgl Hebr 10:37, Lk 12:45
und anfängt, seine Mitknechte zu schlagen, und ißt und trinkt mit den Trunkenen,
so wird der Herr jenes Knechtes kommen an einem Tag, an welchem er es nicht erwartet, und in einer Stunde, die er nicht weiß,
und wird ihn entzweischneiden und ihm sein Teil setzen mit den Heuchlern: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
Beachte wie häufig der Herr im vorangehenden Kapitel die Schriftgelehrten und Pharisäer Heuchler genannt hat (Mt 23:13). Hier beschreibt er ihre Strafe.
Heulen und Zähneknirschen: vgl Mt 8:12, mit den Zähnen knirschen
Kapitel 23 Kapitel 25