Der Herr selbst deutete an, dass die Apostel in der Endzeit leben: «Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist.» (Mt 24:34), vgl Mt 16:27-28.
Paulus ging (zumindest am Beginn seines Dienstes) davon aus, dass er in der (sogenannten) Endzeit lebt: 1. Kor 7:29-31 («Die Zeit ist gedrängt»), 1. Kor 15:50-52 («wir werden zwar nicht alle entschlafen»), 1. Thes 4:15 («Wir, die wir leben und bis zum Kommen des Herrn übrigbleiben»), Röm 13:12 («Die Nacht ist weit vorgerückt, und der Tag ist nahe»), Röm 16:20 («Der Gott des Friedens aber wird in kurzem den Satan unter eure Füße zertreten»).
Angesichts des baldigen Endes empfahl Paulus, nicht zu heiraten (1. Kor 7:27 ff). Später empfahl er, dass jüngere heiraten sollen (1. Tim 5:14, Eph 5:31, im Widerspruch zu 1. Kor 7:27-31) und warnt ausdrücklich vor denen, die verbieten, zu heiraten: 1. Tim 4:1-4.
Auch bei Petrus erkennt man einen solchen Wandel. In seinem ersten Brief schreibt Petrus vom Ende der Zeiten (1. Petr 1:20) und das die Zeit gekommen ist, dass das Gericht beim Haus Gottes anfange (1. Petr 4:17). Möglicherweise beschrieb er mit dem «Feuer der Verfolgung» (1. Petr 4:12) einen Aspekt der sogenannten Trübzahlszeit.
Im zweiten Brief schreibt er dann von den Spöttern, die fragen, wo die Verheissung seines Kommens ist: 2. Petr 3:3-4, dass beim Herrn ein Tag wie tausend Jahre und tausend wie ein Jahr sind und der Herr seine Verheissung nicht verzieht, 2. Petr 3:8-9.
Ende der Zeitalter / Ende der Zeiten
1. Kor 10:11 «… zu unserer Ermahnung, auf welche das Ende der Zeitalter gekommen ist»
Jak 5:7-8: «So wartet nun geduldig, ihr Brüder, bis zum Kommen des Herrn! … So wartet auch ihr geduldig; … denn das Kommen des Herrn ist nahe!»
Wiederkunft in «dieser» (letzten) Generation
Die Wiederkunft des Herrn in der Generation («Geschlecht», Strongs 1074) der Apostel schien eine sichere Sache. Der Herr selbst sagte: «dies alles wird über dieses Geschlecht kommen» (Mt 23:36) und «Dieses Geschlecht wird nicht vergehen, bis alles dieses geschehen ist» (Mt 24:34), vgl Lk 11:50.
Eine Generation dauert 40 Jahre (Hebr 3:9-10), so musste also dies alles ca. vor dem Jahr 70, also bis 40 Jahre nach dem Tod des Herrn stattgefunden haben.
In Mt 16:28 sagte der Herr, dass «etliche von denen, die hier stehen, welche den Tod nicht schmecken werden, bis sie den Sohn des Menschen haben kommen sehen in seinem Reich».
Von einem Jünger nahmen die Jünger an, dass er nicht sterbe, bis der Herr wieder komme (obwohl das der Herr gar nicht so gesagt hat), Joh 21:22-23.
In Anbetracht dieser (bald scheindenden) Wiederkunft ermahnte Petrus seine Zuhörer, sich aus «diesem verkehrten Geschlecht retten zu lassen», Apg 2:40.
Roger Liebi datiert den Beginn der Endzeit auf das Jahr 1882. Er schreibt:
In den Jahren 1882 bis heute sind in zahlreichen Einwanderungswellen etwa 3 Millionen Juden aus über 100 verschiedenen Ländern, aus allen fünf Kontinenten, in das Land ihrer Vorfahren heimgekehrt. Wir sind heute Augenzeugen der Erfüllung der alten biblischen Weissagungen über die endzeitliche Heimkehr des Judenvolkes!
Bei dieser Datierung stützt sich Liebi auf Hes 38:8. Die erste darin prophezeite Sammlung aus den Völkern hat offenbar 1882 stattgefunden und markiert, nach Liebis Auslegung, den Beginn der Endzeit.