An jenem Tag aber ging Jesus aus dem Haus hinaus und setzte sich an den See.
Beachte: Jener Tag.
Und es versammelten sich große Volksmengen zu ihm, so daß er in ein Schiff stieg und sich setzte; und die ganze Volksmenge stand am Ufer.
Beachte die Betonung auf setzte sich (hier im Boot, im Vers 1 am See).
Das Volk steht.
Und er redete vieles in Gleichnissen zu ihnen und sprach: Siehe, der Sämann ging aus zu säen;
Ende:
συντέλεια (Strongs 4930) Vgl
Mt 24,3.
und indem er säte, fiel etliches an den Weg, und die Vögel kamen und fraßen es auf.
Anderes aber fiel auf das Steinichte, wo es nicht viel Erde hatte; und alsbald ging es auf, weil es nicht tiefe Erde hatte.
In den Versen 5, 7 und 8 ist das Griechische Wort, welches mit «anderes» überstezt wurde,
ἄλλος, in
Lk 8:6-10 ist es
ἕτερος.
Als aber die Sonne aufging, wurde es verbrannt, und weil es keine Wurzel hatte, verdorrte es.
Anderes aber fiel unter die Dornen; und die Dornen schossen auf und erstickten es.
Anderes aber fiel auf die gute Erde und gab Frucht: das eine hundert-,das andere sechzig-,das andere dreißigfältig.
Wer Ohren hat [zu hören], der höre!
Und die Jünger traten herzu und sprachen zu ihm: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen?
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Weil euch gegeben ist, die Geheimnisse des Reiches der Himmel zu wissen, jenen aber ist es nicht gegeben;
Diese Gleichnisse scheinen das Reich der Himmel zu beschreiben. (Vers 24, 31, 33... 52)
denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird Überfluß haben; wer aber nicht hat, von dem wird selbst, was er hat, genommen werden.
Darum rede ich in Gleichnissen zu ihnen, weil sie sehend nicht sehen und hörend nicht hören, noch verstehen;
Beachte: hier
weil (
ὅτι) sie sehen und doch nicht sehen, in
Lk 8,10:
damit (
ἵνα) sie sehen und doch nicht sehen.
Gleichnisse, die nicht verstanden werden:
Joh 10,6.
und es wird an ihnen die Weissagung Jesaja erfüllt, welche sagt: "Mit Gehör werdet ihr hören und doch nicht verstehen, und sehend werdet ihr sehen und doch nicht wahrnehmen;
denn das Herz dieses Volkes ist dick geworden, und mit den Ohren haben sie schwer gehört, und ihre Augen haben sie geschlossen, damit sie nicht etwa mit den Augen sehen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und sich bekehren, und ich sie heile."
Glückselig aber eure Augen, daß sie sehen, und eure Ohren, daß sie hören;
denn wahrlich, ich sage euch: Viele Propheten und Gerechte haben begehrt zu sehen, was ihr anschaut, und haben es nicht gesehen; und zu hören, was ihr hört, und haben es nicht gehört.
Hört ihr nun das Gleichnis vom Sämann.
So oft jemand das Wort vom Reich hört und nicht versteht, kommt der Böse und reißt weg, was in sein Herz gesät war; dieser ist es, der an den Weg gesät ist.
Der aber auf das Steinichte gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und es alsbald mit Freuden aufnimmt;
er hat aber keine Wurzel in sich, sondern ist nur für eine Zeit; und wenn Drangsal entsteht oder Verfolgung um des Wortes willen, alsbald ärgert er sich.
ist nur für eine Zeit (
πρόσκαιρος, Strongs 4340): Sch2K übersetzt mit «wetterwendisch», eine Elberfelder mit «Mensch des Augenblicks».
Vgl
2. Kor 4:18,
Hebr 11:25
Der aber unter die Dornen gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört, und die Sorge dieses Zeitalters und der Betrug des Reichtums ersticken das Wort, und er bringt keine Frucht.
Sorge dieses Zeitalters:
μεριμνα του αιωνος. Sch2K übersetzt mit «Sorge dieser Weltzeit», Elberfelder mit «Sorge dieses Lebens», KJV mit «care of this world». Ebenso (aber Sorgen im Plural) in
Mk 4:19 Vgl
Vers 39 und
Vers 49.
Der aber auf die gute Erde gesät ist, dieser ist es, der das Wort hört und versteht, welcher wirklich Frucht bringt; und der eine trägt hundert-,der andere sechzig-,der andere dreißigfältig.
der das Wort hört und versteht, vgl
Mk 4:20 (»die das Wort hören und aufnehmen«),
Lk 8:15 (»nachdem sie es gehört haben, bewahren und Frucht bringen mit Ausharren«).
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist einem Menschen gleich geworden, der guten Samen auf seinen Acker säte.
Beachte: hier ist das Reich der Himmel
einem Menschen gleich geworden, in
Mt 18:23 ist es
einem König gleich geworden.
Das Reich der Himmel gleicht:
- Einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte (hier)
- Senfkorn... (Vers 31)
- Sauerteig...(Vers 33)
- König, der mit seinen Knechten abrechnet (Mt 18,23)
- Hausherrn, der am Morgen früh ausging (Mt 20,1)
- König, der für seinen Sohn das Hochzeitsfest veranstaltete (Mt 22,2)
Acker (
ἀγρός, Strongs 68), an andern Orten auch mit 'Feld' übersetzt (zB in
Mt 24,40).
Während aber die Menschen schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut mitten unter den Weizen und ging hinweg.
Unkraut (ζιζάνιον, Strongs 2215), soll offenbar aussehen wie Weizen aber schwarzes Korn haben. ('Loch'?). Kommt nur in Matthäus 13 vor.
Hier sät der Feind (der Teufel,
Vers 39) das Unkraut
mitten unter den Weizen. Bei der Vollendung des Zeitalters werden die Engel die Bösen aus der
Mitte der Gerechten aussondern,
Vers 49 Beachte auch, dass der
Mensch der Sünde, der
Sohn des Verderbens sich (sogar) in den Tempel Gottes setzt,
2. Thes 2:4
Als aber die Saat aufsproßte und Frucht brachte, da erschien auch das Unkraut.
Es kamen aber die Knechte des Hausherrn hinzu und sprachen zu ihm: Herr, hast du nicht guten Samen auf deinen Acker gesät? Woher hat er denn Unkraut?
Er aber sprach zu ihnen: Ein feindseliger Mensch hat dies getan. Die Knechte aber sprachen zu ihm: Willst du denn, daß wir hingehen und es zusammenlesen?
Er aber sprach: Nein, damit ihr nicht etwa beim Zusammenlesen des Unkrauts zugleich mit demselben den Weizen ausrauft.
ausraufen (
ἐκριζόω, Strongs 1610, eigtl «entwurzeln»). Sch2K übersetzt mit «ausreißen», KJV mit «root up». Vgl
Mt 15:13.
Dasselbe Wort steht auch in
Jud 1,12.
Laßt es beides zusammen wachsen bis zur Ernte, und zur Zeit der Ernte werde ich den Schnittern sagen: Lest zuerst das Unkraut zusammen und bindet es in Bündel, um es zu verbrennen; den Weizen aber sammelt in meine Scheune.
Ein anderes Gleichnis legte er ihnen vor und sprach: Das Reich der Himmel ist gleich einem Senfkorn, welches ein Mensch nahm und auf seinen Acker säte;
das zwar kleiner ist als alle Samen, wenn es aber gewachsen ist, so ist es größer als die Kräuter und wird ein Baum, so daß die Vögel des Himmels kommen und sich niederlassen in seinen Zweigen.
Ein anderes Gleichnis redete er zu ihnen: Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen eine Frau nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war.
Sauerteig:
ζύμη (Strongs 2219). Vgl «durchsäuert» (Strongs 106) in
Mt 26:17.
Vgl den
verborgenen Sauerteig mit dem
verborgenen Schatz in
Vers 44. Das Reich der Himmel wird mit beidem verglichen.
Dies alles redete Jesus in Gleichnissen zu den Volksmengen, und ohne Gleichnis redete er nicht zu ihnen,
damit erfüllt würde, was durch den Propheten geredet ist, welcher spricht: "Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen; ich werde aussprechen, was von Grundlegung der Welt an verborgen war."
Ich werde meinen Mund auftun in Gleichnissen vgl
Mt 5:2
Dann entließ er die Volksmengen und kam in das Haus; und seine Jünger traten zu ihm und sprachen: Deute uns das Gleichnis vom Unkraut des Ackers.
Er aber antwortete und sprach: Der den guten Samen sät, ist der Sohn des Menschen,
der Acker aber ist die Welt; der gute Same aber, dies sind die Söhne des Reiches, das Unkraut aber sind die Söhne des Bösen;
der Feind aber, der es gesät hat, ist der Teufel; die Ernte aber ist die Vollendung des Zeitalters, die Schnitter aber sind Engel.
Gleichwie nun das Unkraut zusammengelesen und im Feuer verbrannt wird, also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein.
Der Sohn des Menschen wird seine Engel aussenden, und sie werden aus seinem Reich alle Ärgernisse zusammenlesen und die das Gesetzlose tun;
Ärgernis:
σκάνδαλον (Strongs 4625) in
Mt 18,7,
Röm 9,33 mit «Anstoss» übersetzt.
und sie werden sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
Dann werden die Gerechten leuchten wie die Sonne im Reich ihres Vaters. Wer Ohren hat [zu hören], der höre!
Das Reich der Himmel ist gleich einem im Acker verborgenen Schatz, welchen ein Mensch fand und verbarg; und vor Freude darüber geht er hin und verkauft alles, was er hat, und kauft jenen Acker.
Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Kaufmann, der schöne Perlen sucht;
als er aber eine sehr kostbare Perle gefunden hatte, ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte sie.
Wiederum ist das Reich der Himmel gleich einem Netz, das ins Meer geworfen wurde und von jeder Art zusammenbrachte, welches sie,
als es voll war, ans Ufer heraufgezogen hatten; und sie setzten sich nieder und lasen die Guten in Gefäße zusammen, aber die Faulen warfen sie aus.
Also wird es in der Vollendung des Zeitalters sein: die Engel werden ausgehen und die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern,
Die Bösen aus der Mitte der Gerechten aussondern, vgl
Vers 25
und sie in den Feuerofen werfen: da wird sein das Weinen und das Zähneknirschen.
Heulen und Zähneknirschen: vgl
Mt 8,12.
[Jesus spricht zu ihnen:] Habt ihr dies alles verstanden? Sie sagen zu ihm: Ja, [Herr].
Er aber sprach zu ihnen: Darum ist jeder Schriftgelehrte, der im Reich der Himmel unterrichtet ist, gleich einem Hausherrn, der aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringt.
Aus seinem Schatz Neues und Altes hervorbringen vgl
Mt 12:35
Und es geschah, als Jesus diese Gleichnisse vollendet hatte, ging er von dannen hinweg.
Und er kam in seine Vaterstadt und lehrte sie in ihrer Synagoge, so daß sie sehr erstaunten und sprachen: Woher diesem diese Weisheit und die Wunderwerke?
Seine Vaterstadt (
πατριδα αυτου, Strongs 3968 846), in KJV mit «own country», in Elberfelder 1905 mit «Vaterstadt» übersetzt.
In
Joh 4:44 und
Hebr 11:14 wird Strongs 3964 mit «Vaterland» übersetzt.
Vgl
Seine Vaterstadt mit «Seiner Stadt»,
Mt 9:1 und «jeder in seiner eigenen Stadt»,
Lk 2:3
Ist dieser nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria, und seine Brüder Jakobus und Joseph und Simon und Judas?
Joses ist auch der ursprüngliche Name von Barnabas (
Apg 4,36). Joses Barnabas ist aber aus Zypern gebürtig.
Und seine Schwestern, sind sie nicht alle bei uns? Woher nun diesem dies alles?
Und sie ärgerten sich an ihm. Jesus aber sprach zu ihnen: Ein Prophet ist nicht ohne Ehre, außer in seiner Vaterstadt und in seinem Haus.
sie ärgerten sich an ihm vgl
Mk 6:4,
Lk 4:28 («alle wurden von Wut erfüllt»)
Und er tat dort nicht viele Wunderwerke wegen ihres Unglaubens.
nicht viele Wunderwerke tun,
Mk 6:5 Vgl auch
Mt 14:2 (nur 3 Verse weiter hintern)
Kapitel 12 Kapitel 14