Matthäus 15
 
Dann kommen die Schriftgelehrten und Pharisäer von Jerusalem zu Jesu und sagen:
Warum übertreten deine Jünger die Überlieferung der Ältesten? Denn sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen.
sie waschen ihre Hände nicht, wenn sie Brot essen vgl Mk 7:2, Lk 11:38
Die Füße aber sollen gewaschen werden, Joh 13:5ff
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Warum übertretet auch ihr das Gebot Gottes um eurer Überlieferung willen?
Denn Gott hat geboten und gesagt: "Ehre den Vater und die Mutter!" und: "Wer Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben."
Ihr aber sagt: Wer irgend zu dem Vater oder zu der Mutter spricht: Eine Gabe sei das, was irgend dir von mir zunutze kommen könnte; und er wird keineswegs seinen Vater oder seine Mutter ehren;
und ihr habt so das Gebot Gottes ungültig gemacht um eurer Überlieferung willen.
Heuchler! Trefflich hat Jesaja über euch geweissagt, indem er spricht:
"Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, aber ihr Herz ist weit entfernt von mir.
Vergeblich aber verehren sie mich, indem sie als Lehren Menschengebote lehren."
Und er rief die Volksmenge herzu und sprach zu ihnen: hört und versteht!
Nicht was in den Mund eingeht, verunreinigt den Menschen, sondern was aus dem Mund ausgeht, das verunreinigt den Menschen.
Vgl mit den Worten, die aus Gottes Mund ausgehen: durch diese soll der Mensch leben, Mt 4:4
Dann traten seine Jünger herzu und sprachen zu ihm: Weißt du, daß die Pharisäer sich ärgerten, als sie das Wort hörten?
Er aber antwortete und sprach: Jede Pflanze, die mein himmlischer Vater nicht gepflanzt hat, wird ausgerottet werden.
Pflanze ausreissen: vgl Mt 13:29, Joh 15:6
Laßt sie; sie sind blinde Leiter der Blinden. Wenn aber ein Blinder einen Blinden leitet, so werden beide in eine Grube fallen.
Petrus aber antwortete und sprach zu ihm: Deute uns dieses Gleichnis.
Deute uns dieses Gleichnis: Mt 13:36, Mk 7:17
Er aber sprach: Seid auch ihr noch unverständig?
Begreift ihr noch nicht, daß alles, was in den Mund eingeht, in den Bauch geht und in den Abort ausgeworfen wird?
Was aber aus dem Mund ausgeht, kommt aus dem Herzen hervor, und das verunreinigt den Menschen.
Was … aus dem Mund ausgeht, kommt aus dem Herzen, … aus dem Herzen kommen … böse Gedanken… vgl Mt 12:35, Ps 10:7, Röm 3:14
Denn aus dem Herzen kommen hervor böse Gedanken, Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsche Zeugnisse, Lästerungen;
Lästerung: βλασφημία
diese Dinge sind es, die den Menschen verunreinigen, aber mit ungewaschenen Händen essen verunreinigt den Menschen nicht.
Und Jesus ging aus von dannen und entwich in die Gegenden von Tyrus und Sidon;
und siehe, eine kananäische Frau, die von jenen Grenzen herkam, schrie [zu ihm] und sprach: Erbarme dich meiner, Herr, Sohn Davids! Meine Tochter ist schlimm besessen.
Er aber antwortete ihr nicht ein Wort. Und seine Jünger traten herzu und baten ihn und sprachen: Entlaß sie, denn sie schreit hinter uns her.
Abfertigen (ἀπολύω, Strongs 630), dasselbe Wort wie zB für 'entlassen in Vers 32.
Er aber antwortete und sprach: Ich bin nicht gesandt, als nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel.
Verlorene Schafe des Hauses Israel: Mt 10:6.
nur zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel gesandt vgl 1. Joh 4:9
gesandt vgl Lk 4:43, Joh 3:17
Sie aber kam und warf sich vor ihm nieder und sprach: Herr, hilf mir!
Er aber antwortete und sprach: Es ist nicht schön, das Brot der Kinder zu nehmen und den Hündlein hinzuwerfen.
Sie aber sprach: Ja, Herr; denn es essen ja auch die Hündlein von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.
Da antwortete Jesus und sprach zu ihr: O Frau, dein Glaube ist groß; dir geschehe, wie du willst. Und ihre Tochter war geheilt von jener Stunde an.
Und Jesus ging von dannen hinweg und kam an den See von Galiläa; und als er auf den Berg gestiegen war, setzte er sich dort.
Beachte, dass der Herr sich auch in Mt 5:1 auf dem Berg setzt.
Und große Volksmengen kamen zu ihm, welche Lahme, Blinde, Stumme, Krüppel und viele andere bei sich hatten, und sie warfen sie ihm zu Füßen; und er heilte sie,
so daß die Volksmengen sich verwunderten, als sie sahen, daß Stumme redeten, Krüppel gesund wurden, Lahme wandelten und Blinde sahen; und sie verherrlichten den Gott Israels.
Als Jesus aber seine Jünger herzugerufen hatte, sprach er: Ich bin innerlich bewegt über die Volksmenge; denn schon drei Tage weilen sie bei mir und haben nichts zu essen; und ich will sie nicht entlassen, ohne daß sie gegessen haben, damit sie nicht etwa auf dem Weg verschmachten.
Und seine Jünger sagen zu ihm: Woher nehmen wir in der Einöde so viele Brote, um eine so große Volksmenge zu sättigen?
Und Jesus spricht zu ihnen: Wie viele Brote habt ihr? Sie aber sagten: Sieben, und wenige kleine Fische.
Und er gebot der Volksmenge, sich auf die Erde zu lagern.
Beachte: hier sollen sie sich auf die Erde lagern, in Mt 14,19 in das Gras.
Und er nahm die sieben Brote und die Fische, dankte und brach und gab sie seinen Jüngern, die Jünger aber gaben sie den Volksmengen.
Und sie aßen alle und wurden gesättigt; und sie hoben auf, was an Brocken übrigblieb, sieben Körbe voll.
Körbe: Mt 14,20.
Die aber aßen, waren viertausend Männer, ohne Frauen und Kindlein.
Und als er die Volksmengen entlassen hatte, stieg er in das Schiff und kam in das Gebiet von Magada.
In Mk 8:10 kam Er in die Gegenden von Dalmanutha.
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