Was ist nun der Vorteil des Juden? Oder was der Nutzen der Beschneidung?
Vorteil vgl mit dem «Vorzug» in
Vers 9
Viel, in jeder Hinsicht. Denn zuerst sind ihnen die Aussprüche Gottes anvertraut worden.
ihnen sind die Aussprüche Gottes anvertraut: deshalb ist auch ihre Verantwortung grösser, vgl
Röm 2:9-10 («dem Juden zuerst»)
Vgl
Röm 9:4
Was denn? Wenn etliche nicht geglaubt haben, wird etwa ihr Unglaube die Treue Gottes aufheben?
Unglaube: ἀπιστία, Treue: πίστις
Röm 11:29: Die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unbereubar.
Das sei ferne! Gott aber sei wahrhaftig, jeder Mensch aber Lügner, wie geschrieben steht: "Damit du gerechtfertigt wirst in deinen Worten, und überwindest, wenn du gerichtet wirst".
Wenn aber unsere Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit erweist, was wollen wir sagen? Ist Gott etwa ungerecht, der Zorn auferlegt? (Ich rede nach Menschenweise.)
Das sei ferne! Wie könnte sonst Gott die Welt richten?
Denn wenn die Wahrheit Gottes durch meine Lüge überströmender geworden ist zu seiner Herrlichkeit, warum werde ich auch noch als Sünder gerichtet?
Lüge: ψεῦσμα (Strongs 5582, 1x). Vgl ψεῦδος (Strongs 5579).
Und warum nicht, wie wir gelästert werden, und wie etliche sagen, daß wir sprechen: Laßt uns das Böse tun, damit das Gute komme? deren Gericht gerecht ist.
Was nun? Haben wir einen Vorzug? Durchaus nicht; denn wir haben sowohl Juden als Griechen zuvor beschuldigt, daß sie alle unter der Sünde seien, wie geschrieben steht:
Vorzug vgl mit dem «Vorteil» in
Vers 1
"Da ist kein Gerechter, auch nicht einer;
da ist keiner, der verständig sei; da ist keiner, der Gott suche.
Alle sind abgewichen, sie sind allesamt untauglich geworden; da ist keiner, der Gutes tue, da ist auch nicht einer."
"Ihr Schlund ist ein offenes Grab; mit ihren Zungen handelten sie trüglich." Otterngift ist unter ihren Lippen."
"Ihr Mund ist voll Fluchens und Bitterkeit."
"Ihre Füße sind schnell, Blut zu vergießen;
Verwüstung und Elend ist auf ihren Wegen,
und den Weg des Friedens haben sie nicht erkannt."
"Es ist keine Furcht Gottes vor ihren Augen."
Wir wissen aber, daß alles, was das Gesetz sagt, es denen sagt, die unter dem Gesetz sind, auf daß jeder Mund verstopft werde und die ganze Welt dem Gericht Gottes verfallen sei.
Darum, aus Gesetzeswerken wird kein Fleisch vor ihm gerechtfertigt werden; denn durch Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde.
Keine Rechtfertigung aus Werken des Gesetzes, obwohl der leben wird, wer Gottes Rechtsbestimmungen und Satzungen haltet (
3. Mo 18,5). Das Gesetz hat nichts zur Vollkommenheit gebracht (
Hebr 7,19). Die
Rechtfertigung ist durch Glauben (Vers 28). Dies wird bestätigt in
Gal 2,16,
Apg 13,39 und
Phil 3,9 Vgl
Vers 20.
Jetzt aber ist, ohne Gesetz, Gottes Gerechtigkeit geoffenbart worden, bezeugt durch das Gesetz und die Propheten:
Es scheint, dass Paulus ab
Röm 1:17 bis zum vorangehenden Vers die
Ungerechtigkeit des Menschen beschrieben hat,
jetzt aber Gottes Gerechtigkeit.
Vgl. mit «unserer Gerechtigkeit» wenn das Gesetz gehalten wird:
5. Mo 6:25
Gottes Gerechtigkeit aber durch Glauben an Jesus Christus gegen alle und auf alle, die da glauben. Denn es ist kein Unterschied,
Unterschied:
διαστολή (Strongs 1293, 3x). Vgl
Röm 10,12. Beachte, dass «unterscheide» in
3. Mo 11,47 in der LXX mit dem entsprechenden Verb
διαστεῖλαι übersetzt wird.
denn alle haben gesündigt und erreichen nicht die Herrlichkeit Gottes,
und werden umsonst gerechtfertigt durch seine Gnade, durch die Erlösung, die in Christus Jesus ist;
Ohne Verdienst: in Elberfelder mit «umsonst», in KJV mit «freely» übersetzt.
welchen Gott dargestellt hat zu einer Sühne durch den Glauben an sein Blut, zur Erweisung seiner Gerechtigkeit wegen des Hingehenlassens der vorher geschehenen Sünden unter der Nachsicht Gottes;
Durch den Glauben an sein Blut vgl
Röm 5:9
zur Erweisung seiner Gerechtigkeit in der jetzigen Zeit, daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist.
… daß er gerecht sei und den rechtfertige, der des Glaubens an Jesus ist vgl
Röm 4:3
Wo ist denn der Ruhm? Er ist ausgeschlossen worden. Durch was für ein Gesetz? Der Werke? Nein, sondern durch das Gesetz des Glaubens.
Denn wir urteilen, daß ein Mensch durch Glauben gerechtfertigt wird, ohne Gesetzeswerke.
urteilen:
λογίζομαι (Strongs 3049), dasselbe Verb auch in
Röm 2:3 («denkst du»),
Röm 2:26 («gerechnet werden»). In den Versen
Röm 4:3-11 kommt das Wort mindestens sieben Mal vor. In
Röm 6:11 mit («für … halten») übersetzt.
Im Sinn von
urteilen in
1. Kor 13:11.
durch Glauben gerechtfertigt vgl
Eph 2:8
Oder ist Gott der Gott der Juden allein? Nicht auch der Nationen?
Ja, auch der Nationen, dieweil es ein einiger Gott ist, der die Beschneidung aus Glauben und die Vorhaut durch den Glauben rechtfertigen wird.
Heben wir denn das Gesetz auf durch den Glauben? Das sei ferne! Sondern wir bestätigen das Gesetz.
Kapitel 2 Kapitel 4