Hebräer 9
 
Es hatte nun zwar auch der erste [Bund] Satzungen des Dienstes und das Heiligtum, ein weltliches.
Satzungen: δικαίωμα (Strongs 1345). Ebenso Vers 10
ein weltliches vgl Vers 11: «nicht von dieser Schöpfung».
Denn ein Zelt wurde zugerichtet, das erste, in welchem sowohl der Leuchter war als auch der Tisch und die Schaubrote, welches das Heilige genannt wird;
Zelt: Hebr 8,2.
Schaubrot: Elb05 übersetzt hier mit «Darstellung der Brote», KJV mit «bread of the presence».
die erste: Sch2K und Elberfelder übersetzen mit «die vordere», KJV mit «the first». Ebenso in Vers 6, Vers 8
Beachte: obwohl der Leuchter vollständig aus Gold bestand (2. Mo 25:39) und der Tisch mit Gold überzogen war (2. Mo 37:10-11), wird bei der Beschreibung des Heiligen auf die Erwähnung des Goldes verzichtet. Erst bei der Beschreibung des Allerheiligsten im übernächsten Vers wird das Gold erwähnt.
hinter dem zweiten Vorhang aber ein Zelt, welches das Allerheiligste genannt wird,
das ein goldenes Räucherfaß hatte und die Lade des Bundes, überall mit Gold überdeckt, in welcher der goldene Krug war, der das Manna enthielt, und der Stab Aarons, der gesproßt hatte, und die Tafeln des Bundes;
Mit Gold überzogene Lade: siehe 2. Mo 25,10.
Der Stab, der gesproßt hatte: vgl 4. Mo 17:23.
Der Stab in der Bundeslade: siehe 4. Mo 17:25.
Vgl auch 2. Mo 25,16.
oben über derselben aber die Cherubim der Herrlichkeit, die Sühne überschattend, von welchen Dingen jetzt nicht im einzelnen zu reden ist.
Sühne, im Grundtext ἱλαστήριον, kommt noch in Röm 3:25 vor. Sch2K übersetzt mit «Versöhnungsdeckel», Elberfelder mit «Sühnedeckel», KJV mit «mercyseat».
Nicht im einzelnen zu reden ist von diesen Dingen wohl deshalb, damit nicht vom Hohepriester abgelenkt wird, der das eigentliche Thema ist.
Da nun dieses also eingerichtet ist, gehen in das erste Zelt allezeit die Priester hinein und vollbringen den Dienst;
in das zweite aber einmal des Jahres allein der Hohepriester, nicht ohne Blut, welches er für sich selbst und für die Verirrungen des Volkes darbringt;
nicht ohne Blut Vers 18
wodurch der Heilige Geist dieses anzeigt, daß der Weg zum Heiligtum noch nicht geoffenbart ist, solange das erste Zelt noch Bestand hat,
Vgl Mt 27,51.
Der Heilige Geist zeigt an, vgl Hebr 10:15
welches ein Gleichnis auf die gegenwärtige Zeit ist, nach welchem sowohl Gaben als auch Schlachtopfer dargebracht werden, die dem Gewissen nach den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst übt,
Gewissen: Vers 14, Hebr 10,2 (dort mit «Bewusstsein» übersetzt), Hebr 10,22 («böses Gewissen»), Hebr 13,18 («gutes Gewissen»).
vollkommen: Hebr 2,10.
gegenwärtige Zeit vgl mit den «zukünftigen Gütern» (Vers 11) und dem dem ersten Bund, der dem Verschwinden nahe ist (Hebr 8:13).
Siehe auch 2. Tim 3:1
welcher allein in Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen besteht, in Satzungen des Fleisches, auferlegt bis auf die Zeit der Zurechtbringung.
Waschungen, Strongs 909: Hebr 6,2.
Christus aber, gekommen als Hoherpriester der zukünftigen Güter, in Verbindung mit dem größeren und vollkommneren Zelt, das nicht mit Händen gemacht (das heißt nicht von dieser Schöpfung ist),
zukünftige Güter: Hebr 10:1
Zelt, das nicht mit Händen gemacht ist Vers 24.
Vgl mit dem Haus (2. Kor 5:1) und dem Tempel (Mk 14:58), die nicht mit Händen gemacht sind.
auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut, eine ewige Erlösung erlangt habend, ein für allemal in das Heiligtum eingegangen.
Christus ist in das Heiligtum eingegangen (vgl Vers 24), auch die «Brüder» haben nun Freimütigkeit zum Eintritt in das Heiligtum durch das Blut Jesu (Hebr 10:19)
mit seinem eigenen Blut (δια δε του ιδιου αιματος) wäre vielleicht besser übersetzt mit «durch sein eigenes Blut» oder «mittels seinem eigenen Blut».
Denn wenn das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer jungen Kuh, auf die Unreinen gesprengt, zur Reinigkeit des Fleisches heiligt,
Asche der jungen Kuh: 4. Mo 19,9.
Blut … gesprengt vgl 1. Petr 1:2
wieviel mehr wird das Blut des Christus, der durch den ewigen Geist sich selbst ohne Flecken Gott geopfert hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, um den lebendigen Gott zu dienen!
dem lebendigen Gott dienen: Röm 1,9, 1. Thes 1,9.
Das Gewissen reinigen, um Gott zu dienen vgl 2. Tim 1:3, Hebr 10:22
Tote Werke: Hebr 6,1.
Blut des Christus: Eph 2,13.
Christus, ohne Flecken vgl «Lamm ohne Fehl und ohne Flecken» 1. Petr 1:19
S.a. 2. Petr 3:14
Und darum ist er Mittler eines neuen Bundes, damit, da der Tod stattgefunden hat zur Erlösung von den Übertretungen unter dem ersten Bund, die Berufenen die Verheißung des ewigen Erbes empfingen;
Mittler eines neuen Bundes Hebr 12:24
(denn wo ein Testament ist, da muß notwendig der Tod dessen eintreten, der das Testament gemacht hat.
Denn ein Testament ist gültig, wenn der Tod eingetreten ist, weil es niemals Kraft hat, solange der lebt, der das Testament gemacht hat;)
daher ist auch der erste [Bund] nicht ohne Blut eingeweiht worden.
Denn als jedes Gebot nach dem Gesetz von Mose zu dem ganzen Volk geredet war, nahm er das Blut der Kälber und Böcke mit Wasser und Purpurwolle und Ysop und besprengte sowohl das Buch selbst als auch das ganze Volk,
Purpur (κόκκινος, Strongs 2847): Mt 27,28.
wobei er sprach: Dies ist das Blut des Bundes, den Gott mit euch geboten hat!
Beachte: hier steht nicht das idiomatische geschlossen (wie in Elberfelder 2000), sondern «geboten». Arghelger schreibt: «Der Hebräerbrief verwendet 5 verschiedene Verben im Blick auf den „Bund“, nämlich νοµοθετέοµαι (gesetzlich verordnen, Hebr 8:6), συντελέω (vollenden, erfüllen, Hebr 8:8), ποιέω (machen, Hebr 8:9), διατίθηµι (verfügen, anordnen, Hebr 8:10; Hebr 10:16), ε̉ντέλλω (gebieten, befehlen, Hebr 9:20). Jedes Wort hat an seiner Stelle seinen besonderen Sinn, worauf jetzt hier allerdings nicht näher eingegangen werden kann.»
Und auch das Zelt und alle Gefäße des Dienstes besprengte er gleicherweise mit dem Blut;
und fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt nach dem Gesetz, und ohne Blutvergießung gibt es keine Vergebung.
fast alle Dinge werden mit Blut gereinigt vgl 3. Mo 8:15 (wo der Altar entsündigt wurde).
ohne Blutvergiessung gibt es keine Vergebung vgl 3. Mo 17:11 («… denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch die Seele.»)
So ist es also notwendig, daß die Abbilder der in den Himmeln befindlichen Dinge hierdurch gereinigt werden, die himmlischen Dinge selbst aber durch bessere Opfer als diese.
Abbilder: Hebr 8,5.
Denn nicht in ein mit Händen gemachtes Heiligtum, in eine Nachbildung des wahrhaftigen, ist der Christus eingegangen, sondern in den Himmel selbst, um jetzt vor dem Angesicht Gottes für uns zu erscheinen;
Ein nicht mit Händen gemachtes Heiligtum Vers 11
'erscheinen' (Strongs 1718): Mt 27,53.
auch nicht, um sich selbst oftmals [als Opfer] darzubringen, so wie der Hohepriester alljährlich ins Heiligtum hineingeht mit fremdem Blut,
sonst hätte er oftmals leiden müssen von Grundlegung der Welt an; jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter geoffenbart worden zur Abschaffung der Sünde durch sein Opfer.
Vollendung der Zeitalter: in der Einzahl («Vollendung des Zeitalters») kommt der Ausdruck nur noch im Matthäusevangelium vor: Mt 13:39ff, Mt 24:3, Mt 28:20 (letzter Vers des Matthäusevangeliums).
Und ebenso wie es den Menschen gesetzt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht,
so wird der Christus, der einmal geopfert worden ist, um die Sünden vieler zu tragen, zum zweitenmal ohne Sünde denen erscheinen, die ihn zur Rettung erwarten.
ohne Sünde: Hebr 4:15, vgl 2. Kor 5:21
um die Sünde vieler zu tragen vgl Jes 53:12, 1. Joh 2:2
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