Jesus aber ging nach dem Ölberg.
Vermutlich müsste dieser und der vorangehende Vers als ein Satz gelesen werden (Jeder ging nach Hause, Jesus aber zum Ölberg).
Frühmorgens aber kam er wiederum in den Tempel, und alles Volk kam zu ihm; und er setzte sich und lehrte sie.
Die Schriftgelehrten und die Pharisäer aber bringen eine Frau [zu ihm], im Ehebruch ergriffen, und stellen sie in die Mitte
und sagen zu ihm: Lehrer, diese Frau ist im Ehebruch, auf er Tat selbst, ergriffen worden.
Im Gesetz aber hat uns Mose geboten, solche zu steinigen; du nun, was sagst du?
Dies aber sagten sie, ihn zu versuchen, auf daß sie etwas hätten, um ihn anzuklagen. Jesus aber bückte sich nieder und schrieb mit dem Finger auf die Erde.
Als sie aber fortfuhren, ihn zu fragen, richtete er sich auf und sprach zu ihnen: Wer von euch ohne Sünde ist, werfe zuerst den Stein auf sie.
einen Stein auf sie werfen: vgl mit
Vers 59, wo die Juden Steine aufhoben, um sie auf Jesus zu werfen.
Und wiederum bückte er sich nieder und schrieb auf die Erde.
Als sie aber dies hörten, gingen sie - von ihrem Gewissen überführt - einer nach dem anderen hinaus, anfangend von den Ältesten bis zu den Letzten; und Jesus wurde allein gelassen mit der Frau in der Mitte.
Gewissen. Vgl mit «gutes Gewissen»
Apg 23,1. Vgl mit «reines Gewissen» in
1. Tim 3,9 2. Tim 1,3 Vgl auch mit
Apg 24,16,
Röm 2,15,
1. Kor 8,7ff,
1. Kor 10,25ff,
Hebr 9,9.
von ihrem Gewissen überführt vgl
Vers 46 von ihrem Gewissen überführt fehlt in MT und NA.
Als aber Jesus sich aufrichtete und außer der Frau niemand sah, sprach er zu ihr: Frau, wo sind jene, deine Verkläger? Hat niemand dich verurteilt?
Sie aber sprach: Niemand, Herr. Jesus aber sprach zu ihr: So verurteile auch ich dich nicht; gehe hin und sündige nicht mehr.
Wiederum nun redete Jesus zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt; wer mir nachfolgt, wird nicht in der Finsternis wandeln, sondern wird das Licht des Lebens haben.
Beachte: Hier redet der Herr wieder zu ihnen, obwohl er mit der Frau allein gelassen wurde (Vers 9) und er niemanden sah (Vers 10). Ist dies möglich, weil Er das Licht der Welt ist?
Da sprachen die Pharisäer zu ihm: Du zeugst von dir selbst; dein Zeugnis ist nicht wahr.
Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Auch wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr, weil ich weiß, woher ich gekommen bin und wohin ich gehe; ihr aber wisst nicht, woher ich komme und wohin ich gehe.
wenn ich von mir selbst zeuge, ist mein Zeugnis wahr vgl
Joh 5:31 ihr wisst nicht, … wohin ich gehe Joh 14:6
Ihr richtet nach dem Fleisch, ich richte niemand.
Wenn ich aber auch richte, so ist mein Gericht wahr, weil ich nicht allein bin, sondern ich und der Vater, der mich gesandt hat.
Aber auch in eurem Gesetz steht geschrieben, daß das Zeugnis zweier Menschen wahr ist.
Ich bin es, der von mir selbst zeugt, und der Vater, der mich gesandt hat, zeugt von mir.
Da sprachen sie zu ihm: Wo ist dein Vater? Jesus antwortete: Ihr kennt weder mich noch meinen Vater; wenn ihr mich gekannt hättet, so würdet ihr auch meinen Vater gekannt haben.
Wo ist dein Vater: vgl
Vers 39 «Abraham ist unser Vater».
Diese Worte redete er in der Schatzkammer, lehrend im Tempel; und niemand griff ihn, denn seine Stunde war noch nicht gekommen.
Er sprach nun wiederum zu ihnen: Ich gehe hin, und ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Sünde sterben; wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen.
Wohin ich gehe, könnt ihr nicht hingehen vgl
Joh 13:33 und
Joh 14:4.
Hier sagen die Juden
Will er sich etwa selbst töten und
Petrus (Joh 13:36) fragt «Herr, wohin gehst du?».
Ihr werdet mich suchen und werdet in eurer Südne Sterben, wo ich hingeghe, könnt ihr nicht hinkommen vgl
Joh 7:36
Da sagten die Juden: Er will sich doch nicht selbst töten, daß er spricht: Wo ich hingehe, könnt ihr nicht hinkommen?
Und er sprach zu ihnen: Ihr seid von dem, was unten ist, ich bin von dem, was oben ist; ihr seid von dieser Welt, ich bin nicht von dieser Welt.
Daher sagte ich euch, daß ihr in euren Sünden sterben werdet; denn wenn ihr nicht glauben werdet, daß ich es bin, so werdet ihr in euren Sünden sterben.
Da sprachen sie zu ihm: Wer bist du? [Und] Jesus sprach zu ihnen: Durchaus das, was ich auch zu euch rede.
Vieles habe ich über euch zu reden und zu richten, aber der mich gesandt hat, ist wahrhaftig; und ich, was ich von ihm gehört habe, das rede ich zu der Welt.
Sie erkannten nicht, daß er vom Vater zu ihnen sprach.
Da sprach Jesus zu ihnen: Wenn ihr den Sohn des Menschen erhöht haben werdet, dann werdet ihr erkennen, daß ich es bin, und daß ich nichts von mir selbst tue, sondern wie der Vater mich gelehrt hat, das rede ich.
Der
erhöhte Sohn des Menschen:
Joh 3,14.
Und der mich gesandt hat, ist mit mir; er hat mich nicht allein gelassen, weil ich allezeit das ihm Wohlgefällige tue.
Als er dies redete, glaubten viele an ihn.
Jesus sprach nun zu den Juden, welche ihm geglaubt hatten: Wenn ihr in meinem Wort bleibt, so seid ihr wahrhaft meine Jünger;
und ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.
Sie antworteten ihm: Wir sind Abrahams Same und sind nie jemandes Knechte gewesen; wie sagst du: Ihr sollt frei werden?
Abrahams Same: vgl Vers 37 und
Vers 39.
Vgl mit «Moses Jünger» in
Joh 9,28.
Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Jeder, der die Sünde tut, ist der Sünde Knecht.
Der Knecht aber bleibt nicht für immer im Haus; der Sohn bleibt in Ewigkeit.
Wenn nun der Sohn euch frei machen wird, so werdet ihr wirklich frei sein.
Ich weiß, daß ihr Abrahams Same seid; aber ihr sucht mich zu töten, weil mein Wort nicht Raum in euch findet.
Ich rede, was ich bei meinem Vater gesehen habe, und ihr nun tut, was ihr von eurem Vater gehört habt.
Sie antworteten und sprachen zu ihm: Abraham ist unser Vater. Jesus spricht zu ihnen: Wenn ihr Abrahams Kinder wärt, so würdet ihr die Werke Abrahams tun;
jetzt aber sucht ihr mich zu töten, einen Menschen, der die Wahrheit zu euch geredet hat, die ich von Gott gehört habe; das hat Abraham nicht getan.
Ihr tut die Werke eures Vaters. [Da] sprachen sie zu ihm: Wir sind nicht durch Hurerei geboren; wir haben einen Vater, Gott.
Jesus sprach zu ihnen: Wenn Gott euer Vater wäre, so würdet ihr mich lieben, denn ich bin von Gott ausgegangen und gekommen; denn ich bin auch nicht von mir selbst gekommen, sondern er hat mich gesandt.
Warum versteht ihr meine Sprache nicht? Weil ihr mein Wort nicht hören könnt.
Ihr seid aus dem Vater, dem Teufel, und die Begierden eures Vaters wollt ihr tun. Jener war ein Menschenmörder von Anfang und ist in der Wahrheit nicht bestanden, weil keine Wahrheit in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus seinem eigenen, denn er ist ein Lügner und der Vater derselben.
Nicht nur der Teufel ist ein
Menschenmörder, sondern auch jeder, der seinen Bruder hasst,
1. Joh 3:15.
Weil ich aber die Wahrheit sage, glaubt ihr mir nicht.
Wer von euch überführt mich der Sünde? Wenn ich die Wahrheit sage, warum glaubt ihr mir nicht?
Wer aus Gott ist, hört die Worte Gottes. Darum hört ihr nicht, weil ihr nicht aus Gott seid.
Die Juden antworteten und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht recht, daß du ein Samariter bist und einen Dämon hast?
Jesus antwortete: Ich habe keinen Dämon, sondern ich ehre meinen Vater, und ihr verunehrt mich.
Ich aber suche nicht meine Ehre: es ist einer, der sie sucht, und der richtet.
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht sehen ewiglich.
Wort bewahren: vgl
Joh 12:47,
Joh 17:6 … so wird er den Tod nicht sehen… vgl
Mt 19:17: das Wort, das hier mit «bewahren» übersetzt wird (
τηρηση, Strongs 5083) wird dort mit «halten» übersetzt. Ebenso
Joh 9:16
[Da] sprachen die Juden zu ihm: Jetzt erkennen wir, daß du einen Dämon hast. Abraham ist gestorben und die Propheten, und du sagst: Wenn jemand mein Wort bewahren wird, so wird er den Tod nicht schmecken ewiglich.
Bist du etwa größer als unser Vater Abraham, der gestorben ist? Und die Propheten sind gestorben. Was machst du aus dir selbst?
Jesus antwortete: Wenn ich mich selbst ehre, so ist meine Ehre nichts; mein Vater ist es, der mich ehrt, von welchem ihr sagt: Er ist unser Gott.
Und ihr habt ihn nicht erkannt, ich aber kenne ihn; und wenn ich sagte: Ich kenne ihn nicht, so würde ich euch gleich sein, ein Lügner. Aber ich kenne ihn, und ich bewahre sein Wort.
Abraham, euer Vater, frohlockte, daß er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.
Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?
Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.
Da hoben sie Steine auf, damit sie auf ihn würfen. Jesus aber verbarg sich und ging aus dem Tempel hinaus, mitten durch sie hindurch, und entkam so.
In NA fehlt «mitten durch sie hindurch, und entkam so.»
Kapitel 7 Kapitel 9