Apostelgeschichte 16
 
Er gelangte aber nach Derbe und Lystra. Und siehe, dort war ein gewisser Jünger, mit Namen Timotheus, der Sohn einer jüdischen gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters;
Beachte Paulus' Zeugnis über Timotheus in Phil 2,19-20.
Timotheus ist zwar ein Sohn einer gläubigen jüdischen Frau und eines Griechen, aber Paulus' echtes Kind im Glauben (1. Tim 1,2)
Timotheus' Mutter Eunike und Grossmutter Lois hatten einen ungeheuchelten Glauben (2. Tim 1,5). Deshalb wohl kennt auch Timotheus von Kindheit an die heiligen Schriften (2. Tim 3,15).
welcher ein gutes Zeugnis hatte von den Brüdern in Lystra und Ikonium.
Ein gutes Zeugnis haben 1. Tim 3:7.
Paulus wollte, daß dieser mit ihm ausgehe, und er nahm und beschnitt ihn um der Juden willen, die in jenen Orten waren; denn sie kannten alle seinen Vater, daß er ein Grieche war.
Beachte: Paulus liess Timotheus beschneiden und übergibt ab dem nächsten Vers die in Apg 15:23 gefassten Beschlüsse, die ausdrücklich wegen der Lehre der Beschneidung gemacht wurde (Apg 15:24).
Titus wurde nicht beschnitten Gal 2:3
Vgl auch mit 1. Kor 7:18 (»Ist jemand beschnitten berufen worden, so ziehe er keine Vorhaut; ist jemand in der Vorhaut berufen worden, so werde er nicht beschnitten.«)
Paulus hat wohl Timotheus beschnitten, um «nichts gegen die väterlichen Gebräuche zu tun» (Apg 28:17).
Als sie aber die Städte durchzogen, teilten sie ihnen zur Beobachtung die Beschlüsse mit, welche von den Aposteln und Ältesten in Jerusalem festgesetzt waren.
Siehe Apg 15,29.
Die Versammlungen nun wurden im Glauben befestigt und vermehrten sich täglich an Zahl.
Sie durchzogen aber Phrygien und die galatische Landschaft, nachdem sie vom Heiligen Geist verhindert worden waren, das Wort in Asien zu reden;
vom Heiligen Geist verhindert und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht vgl 1. Thes 2:18
Siehe 1. Petr 1:1.
In Apg 19:10 hören dann doch alle in Asia das Wort des Herrn durch Paulus. Siehe auch Apg 20:18.
als sie aber gegen Mysien hin kamen, versuchten sie nach Bithynien zu reisen, und der Geist Jesu erlaubte es ihnen nicht.
Elberfelder übersetzt mit 'Geist Jesu'.
Als sie aber an Mysien vorübergezogen waren, gingen sie nach Troas hinab.
Und es erschien dem Paulus in der Nacht ein Gesicht: Ein gewisser macedonischer Mann stand da und bat ihn und sprach: Komm herüber nach Macedonien und hilf uns!
Als er aber das Gesicht gesehen hatte, suchten wir alsbald nach Macedonien abzureisen, indem wir schlossen, daß der Herr uns gerufen habe, ihnen das Evangelium zu verkündigen.
Wir fuhren nun von Troas ab und kamen geraden Laufs nach Samothrace, und des folgenden Tages nach Neapolis,
und von da nach Philippi, welches die erste Stadt jenes Teiles von Macedonien ist, eine Kolonie. In dieser Stadt aber verweilten wir einige Tage.
Paulus (und wegen Briefanfang auch Silvanus (= Silas) und Timotheus) hatten in Philippi gelitten und wurden misshandelt 1. Thes 2:2.
Und am Tag des Sabbats gingen wir hinaus vor das Tor an einen Fluß, wo es gebräuchlich war, das Gebet zu verrichten; und wir setzten uns nieder und redeten zu den Frauen, die zusammengekommen waren.
Und eine gewisse Frau, mit Namen Lydia, eine Purpurkrämerin aus der Stadt Thyatira, welche Gott anbetete, hörte zu, deren Herz der Herr auftat, daß sie achtgab auf das, was von Paulus geredet wurde.
Vermutlich war Lydia, als Purpurhändlerin, wohlhabend. Die Philipper unterstützten Paulus (Phil 4,15). Kann angenommen werden, dass Lydia hinter dieser Unterstützung steht?
Als sie aber getauft worden war und ihr Haus, bat sie und sagte: Wenn ihr urteilt, daß ich dem Herrn treu sei, so kehrt in mein Haus ein und bleibt. Und sie nötigte uns.
Es geschah aber, als wir zum Gebet gingen, daß uns eine gewisse Magd begegnete, die einen Wahrsagergeist hatte, welche ihren Herren vielen Gewinn brachte durch Wahrsagen.
Wahrsagergeist: 3. Mo 20:27.
Einen 'beträchtlichen Gewinn' verschaffte auch Demetrius (Apg 19,24).
Diese folgte Paulus und uns nach, schrie und sprach: Diese Männer sind Diener des höchsten Gottes, die uns den Weg der Rettung verkündigen!
den Weg der Rettung verkündigen vgl Apg 13:38
höchster Gott vgl «unbekannter Gott» Apg 17:24
Dies aber tat sie viele Tage. Paulus aber, tiefbetrübt, wandte sich um und sprach zu dem Geist: Ich gebiete dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren! Und er fuhr aus zu derselben Stunde.
Als aber ihre Herren sahen, daß die Hoffnung auf ihren Gewinn dahin war, griffen sie Paulus und Silas und schleppten sie auf den Markt zu den Vorstehern.
Wo ist Timotheus. Von ihm hört man nichts mehr bis in Beröa (Apg 17,14).
Und sie führten sie zu den Hauptleuten und sprachen: Diese Menschen, welche Juden sind, verwirren ganz und gar unsere Stadt
und verkündigen Gebräuche, die uns nicht erlaubt sind anzunehmen noch auszuüben, da wir Römer sind.
Hier dürfen die Römer die von Paulus gelehrten Gebräuche nicht annehmen, in Apg 21:21 sind es die Juden.
Und die Volksmenge erhob sich zugleich gegen sie, und die Hauptleute rissen ihnen die Kleider ab und befahlen, sie mit Ruten zu schlagen.
Paulus wurde drei Mal mit der Rute geschlagen (2. Kor 11,25).
Und als sie ihnen viele Schläge gegeben hatten, warfen sie sie ins Gefängnis und befahlen dem Kerkermeister, sie sicher zu verwahren.
Beachte: In der Zeit, wo Paulus und Silas im Gefängnis waren, scheinen sich auch in Mazedonien Brüder gefunden (oder wohl eher bekehrt?) zu haben (Vers 40).
Dieser warf sie, als er solchen Befehl empfangen hatte, in das innerste Gefängnis und befestigte ihre Füße im Stock.
Befehl: Apg 5,28.
Um Mitternacht aber beteten Paulus und Silas und lobsangen Gott; und die Gefangenen hörten ihnen zu.
Da entstand plötzlich ein großes Erdbeben, so daß das Fundament des Gefängnisses erschüttert wurden, und sogleich öffneten sich alle Türen, und die Fesseln aller wurden gelöst.
Alle entkommen dem Gefängnis, nicht nur die, die Gott lobten.
Die Türen öffneten sich vgl Apg 5:23, Apg 12:6
Als aber der Kerkermeister aus dem Schlaf aufwachte und die Türen des Gefängnisses geöffnet sah, zog er das Schwert und wollte sich umbringen, indem er meinte, die Gefangenen wären entflohen.
Paulus aber rief mit lauter Stimme und sprach: Tue dir nichts Übles, denn wir sind alle hier.
Er aber forderte Licht und sprang hinein; und zitternd fiel er vor Paulus und Silas nieder.
Und er führte sie heraus und sprach: Ihr Herren, was muß ich tun, auf daß ich errettet werde?
Was muß ich tun vgl Lk 3:10, Apg 2:38
Beachte: hier werden sie herausgeführt, in Vers 40 verlassen sie das Gefängnis.
Sie aber sprachen: Glaube an den Herrn Jesus, und du wirst errettet werden, du und dein Haus.
Und sie redeten das Wort des Herrn zu ihm samt allen, die in seinem Haus waren.
Und er nahm sie in jener Stunde der Nacht zu sich und wusch ihnen die Striemen ab; und er wurde getauft, er und alle die Seinigen alsbald.
Beachte: er wusch ihnen die Striemen (oder 'wusch ... weg', im Griechischen steht zusätzlich ἀπό), aber auch der Kerkermeister wurde durch die Taufe gewaschen.
Und er führte sie hinauf in sein Haus, setzte ihnen einen Tisch vor und frohlockte, an Gott gläubig geworden, mit seinem ganzen Haus.
Als es aber Tag geworden war, sandten die Hauptleute die Rutenträger und sagten: Laß jene Menschen los.
Rutenträger (ῥαβδοῦχος, Strongs 4465), vgl Mt 5:25. Sch2K übersetzt das Wort mit mit «Gerichtsdiener». Ebenso Vers 38.
Der Kerkermeister aber berichtete dem Paulus diese Worte: Die Hauptleute haben gesandt, daß ihr losgelassen würdet; so geht denn jetzt hinaus und zieht hin in Frieden.
Paulus aber sprach zu ihnen: Nachdem sie uns, die wir Römer sind, öffentlich unverurteilt geschlagen, haben sie uns ins Gefängnis geworfen, und jetzt stoßen sie uns heimlich aus? Nicht doch; sondern laß sie selbst kommen und uns hinausführen.
Die Rutenträger aber meldeten diese Worte den Hauptleuten; und sie fürchteten sich, als sie hörten, daß sie Römer seien.
Und sie kamen und redeten ihnen zu; und sie führten sie hinaus und baten sie, daß sie aus der Stadt gehen möchten.
baten sie, daß sie aus der Stadt gehen möchten vgl Apg 13:50, Mt 8:34
Als sie aber aus dem Gefängnis herausgegangen waren, gingen sie zu der Lydia; und als sie die Brüder gesehen hatten, ermahnten sie sie und gingen weg.
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