Seid meine Nachahmer, gleichwie auch ich Christi.
Ich lobe euch aber, daß ihr in allem meiner eingedenk seid und die Überlieferungen, wie ich sie euch überliefert habe, festhaltet.
Unter anderem hat Paulus überliefert, was er vom Herrn empfangen hat (Vers 23) (Betreffend des Abendmahls).
Auch den Thessalonikern schreiben Paulus, Timotheus und Silvanus, dass sie 'an den Überlieferungen, die sie von ihnen gelehrt worden sind, es sei durch ein Wort oder durch einen Brief, festhalten' sollen. (
2. Thes 2,15).
Überlieferungen:
1. Kor 11,23.
Überlieferungen der Väter von Paulus:
Gal 1,14 Überlieferungen der Menschen:
Kol 2,8. Vgl auch
2. Thes 2,15,
2. Thes 3,6.
Beachte: Überlieferungen (
παράδοσις, Strongs 3862) ist verwandt mit dem Verb
übergeben (
παραδίδωμι, Strongs 3860), welches in diesem Vers vorkommt. Das Verb kommt auch in Vers 23 2 Mal vor, einmal als
überliefert, einmal als
verraten wie ich sie euch überliefert habe vgl
Lk 1:2
Ich will aber, daß ihr wisst, daß der Christus das Haupt eines jeden Mannes ist, der Frau Haupt aber der Mann, des Christus Haupt aber Gott.
Christus, das Haupt jedes Mannes: vgl
Kol 1,18.
Jeder Mann, der betet oder weissagt, indem er etwas auf dem Haupt hat, entehrt sein Haupt.
Jede Frau aber, die betet oder weissagt mit unbedecktem Haupt, entehrt ihr Haupt; denn es ist ein und dasselbe, wie wenn sie geschoren wäre.
Denn wenn eine Frau nicht bedeckt ist, so werde ihr auch das Haar abgeschnitten; wenn es aber für eine Frau schändlich ist, daß ihr das Haar abgeschnitten oder sie geschoren werde, so laß sie sich bedecken.
Denn der Mann freilich soll nicht das Haupt bedecken, da er Gottes Bild und Herrlichkeit ist; die Frau aber ist des Mannes Herrlichkeit.
Der Mann schändet zwar sein Haupt, wenn er betet oder weissagt, und sein Haupt bedeckt hat (wie auch die Frau ihr Haupt schändet, wenn sie mit unbedecktem Haupt betet), aber er darf das Haupt nicht bedecken (Vers 7), die Frau aber soll [ein Zeichen der] Macht auf dem Haupt haben (Vers 10).
Ehre: δόξα (Strongs 1391), dasselbe Wort wie auch in Vers 15, und sonst häufig mit «Herrlichkeit» übersetzt.
Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau vom Mann;
denn der Mann wurde auch nicht um der Frau willen geschaffen, sondern die Frau um des Mannes willen.
Darum soll die Frau eine Macht auf dem Haupt haben, um der Engel willen.
Um der Engel willen: Weil die Engel geschlechtslos sind und unter Ihresgleichen kein Vorbild für Engel gibt die Haupt von anderen Engel sind?
S.a.
1. Kor 4,9.
Macht:
ἐξουσία (Strongs 1849), wird häufig auch mit «Gewalt» übersetzt, z. B.
Mt 7:29 oder
Mt 28:18.
Dennoch ist weder die Frau ohne den Mann, noch der Mann ohne die Frau im Herrn.
Denn gleichwie die Frau vom Mann ist, also ist auch der Mann durch die Frau; alles aber von Gott.
Urteilt bei euch selbst: Ist es anständig, daß eine Frau unbedeckt zu Gott bete?
Oder lehrt euch nicht auch selbst die Natur, daß, wenn ein Mann langes Haar hat, es eine Unehre für ihn ist?
Wenn aber eine Frau langes Haar hat, es eine Ehre für sie ist? Weil das Haar ihr anstatt eines Schleiers gegeben ist.
Schleier (περιβόλαιον, Strongs 4018): Einige (z. B. Troy Martin) argumentieren, dass das Wort eigentlich mit «Hoden» übersetzt werden könnte/müsste. Mark Goodcare argumentiert dagegen.
Wenn es aber jemand gut dünkt, streitsüchtig zu sein, so haben wir solche Gewohnheit nicht, noch die Versammlungen Gottes.
Indem ich aber dieses vorschreibe, lobe ich nicht, daß ihr nicht zum Besseren, sondern zum Schlechteren zusammenkommt.
Zusammenkünfte im gr das Verb
συνέρχομαι (Strongs 4905), wird an andern Orten mit 'zusammenkommen' überstetzt, zB in
Apg 1,6 oder
1. Kor 7,5.
Beachte auch, dass dieses Verb in diesem Kapitel noch im Vers 18, 20, 33 und 34 vorkommt (und dann in diesem Brief noch in
1. Kor 14,23 und 26. Danach kommt es im ganzen Neuen Testament nicht mehr vor.
Denn fürs erste, wenn ihr als Versammlung zusammenkommt, höre ich, es seien Spaltungen unter euch, und zum Teil glaube ich es.
Vgl
1. Kor 12,24-25: Gott hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem geringeren Glied um so grössere Ehre gab, damit es keinen Zwiespalt im Leib gebe.
Beachte: 'in der Gemeinde zusammenkommen' vs 'am selben Ort zusammenkommen' (Vers 20).
Denn es müssen auch Parteiungen unter euch sein, auf daß die Bewährten unter euch offenbar werden.
Wenn ihr nun an einem [Ort] zusammenkommt, so ist es nicht das Abendessen des Herrn essen.
Abendessen des Herrn:
κυριακὸν δεῖπνον, ist möglicherweise besser übersetzt mit «dem Herrn gehöriges Abendessen», vgl.
Offb 1:10.
Denn ein jeder nimmt beim Essen sein eigenes Abendessen vorweg, und der eine ist hungrig, der andere ist trunken.
Habt ihr denn nicht Häuser, um zu essen und zu trinken? Oder verachtet ihr die Versammlung Gottes und beschämt die, welche nichts haben? Was soll ich euch sagen? Soll ich euch loben? In diesem lobe ich nicht.
Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich auch euch überliefert habe, daß der Herr Jesus in der Nacht, in welcher er überliefert wurde,
Vgl auch
1. Kor 15,3-8. Offenbar hat Paulus (als Apostel?) direkt vom Herrn empfangen, dass er
- das Abendmahl einsetzte
- dies zu seinem Gedächtnis einsetzte
- gestorben ist
- auferstanden ist
Wir aber, die normalen Gläubigen sind (via Neues Testament) durch die Apostel darüber belehrt?
Brot nahm, und als er gedankt hatte, es brach und sprach: Nehmt, eßt! Dies ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis.
Vgl
Mt 26:26 und
Mk 14:22: Der Herr nahm das Brot und
segnete. Offenbar zitiert
Paulus aus
Lk 22:19. Ebenso ist Lukas der einzige Evangelist, der erwähnt, dass der Kelch
nach dem Mahl genommen wurde. Vgl
1. Tim 5:18 In NA fehlt «Nehmt, eßt!» und «gebrochen».
Desgleichen auch den Kelch nach dem Mahl und sprach: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut; dies tut, so oft ihr trinkt, zu meinem Gedächtnis.
Kelch: Beachte, im ganzen Kapitel wird immer vom Kelch, nie vom Wein gesprochen.
Denn so oft ihr dieses Brot eßt und den Kelch trinkt, verkündigt ihr den Tod des Herrn, bis er kommt.
Wer also irgend das Brot ißt oder den Kelch des Herrn trinkt unwürdiglich, wird des Leibes und Blutes des Herrn schuldig sein.
Der Mensch aber prüfe sich selbst, und also esse er vom Brot und trinke vom Kelch.
Denn wer unwürdiglich ißt und trinkt, ißt und trinkt sich selbst Gericht, indem er den Leib nicht unterscheidet.
Unterscheiden:
διακρινων (Strongs 1252). Dasselbe Verb wird in
Vers 31 mit «beurteilen» übersetzt.
Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen.
Aber wenn wir uns selbst beurteilten, so würden wir nicht gerichtet.
Wenn wir aber gerichtet werden, so werden wir vom Herrn gezüchtigt, auf daß wir nicht mit der Welt verurteilt werden.
Daher, meine Brüder, wenn ihr zusammenkommt, um zu essen, so wartet aufeinander.
Wenn jemand hungert, der esse daheim, auf daß ihr nicht zum Gericht zusammenkommt. Das übrige aber will ich anordnen, sobald ich komme.
Kapitel 10 Kapitel 12