Matthäus 6
 
Habt acht, daß ihr euer Almosen nicht gebt vor den Menschen, um von ihnen gesehen zu werden; wenn aber nicht, so habt ihr keinen Lohn bei eurem Vater, der in den Himmeln ist.
Almosen im Gesetz: 5. Mo 15,7-10.
Söhne Gottes: Mt 5,9.
Vgl Mt 5,16.
Wenn du nun Almosen gibst, sollst du nicht vor dir her posaunen lassen, wie die Heuchler tun in den Synagogen und auf den Straßen, damit sie von den Menschen geehrt werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
posaunen (σαλπίζω, Strongs 4537)
S. a. Mt 24,31.
Lohn schon empfangen auch in Vers 5 und 16.
Wahrlich, … sie haben ihren Lohn dahin vgl Mt 10:42
Du aber, wenn du Almosen gibst, so laß deine Linke nicht wissen, was deine Rechte tut;
damit dein Almosen im Verborgenen sei, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.
Und wenn du betest, sollst du nicht sein wie die Heuchler; denn die lieben es, in den Synagogen und an den Ecken der Straßen stehend zu beten, damit sie von den Menschen gesehen werden. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
Vgl du betest mit ihr betet in Vers 7.
Du aber, wenn du betest, so geh in deine Kammer und, nachdem du deine Tür geschlossen hast, bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist, und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.
Der verborgene Gott Vgl Jes 45,15.
Wenn ihr aber betet, sollt ihr nicht plappern wie die von den Nationen; denn sie meinen, daß sie um ihres vielen Redens willen werden erhört werden.
plappern ist im Griechischen βατταλογέω (Strongs 945). Das βαττα am Wortanfang ist «Babysprache» (so wie Zisch, Schwupp usw…).
In diesem Vers ist das einzige Vorkommen von Strongs 945 im Neuen Testament.
Seid ihnen nun nicht gleich; denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, ehe ihr ihn bittet.
Betet ihr nun also: Unser Vater, der du bist in den Himmeln, geheiligt werde dein Name; dein Reich komme;
im Himmel: Lk 11,2.
dein Wille geschehe, wie im Himmel also auch auf Erden.
Unser nötiges Brot gib uns heute;
nötig (ἐπιούσιος, Strongs 1967, 2x) kommt, ausser noch in Lk 11:3, nirgends in der antiken Griechischen Literatur vor (Dis Legomenon). Hieronymus übersetzte dieses Wort in der Vulgata mit supersubstantialem in Matthäus und quotidianum in Lukas.
und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir unseren Schuldnern vergeben;
Beachte den Unterschied zu Lk 11,4: Matthäus, der Zöllner schreibt vergib unsere Schulden, Lukas schreibt: Vergib uns unsere Sünden.
Vgl mit Kol 3,13, wo zuerst Christus vergibt und danach sollen die Gläubigen genauso vergeben.
und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns vom Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.
führe uns nicht in Versuchung, Lk 11:4, vgl Mt 26:41, Lk 22:40
erlöse uns vom Bösen vgl Joh 17:15
erlöse, in Elb05 und Sch2K mit «errette» übersetzt. Vgl Lk 11:4, wo dasselbe Griechische Wort ebenfalls mit «erlöse» übersetzt wird. Vgl ῥύομαι
Nicht in NA «Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.».
Denn wenn ihr den Menschen ihre Vergehungen vergebt, so wird euer himmlischer Vater auch euch vergeben;
Vergehungen (nicht) verbeben Vgl Mt 18:35, Mk 11:25, Eph 1:7
S.a. Eph 4:32 (wo Gott bereits vergeben hat, und die Gläubigen aufgefordert werden, in gleicher Art zu vergeben).
wenn ihr aber den Menschen ihre Vergehungen nicht vergebt, so wird euer Vater auch eure Vergehungen nicht vergeben.
Wenn ihr aber fastet, so seht nicht düster aus wie die Heuchler; denn sie verstellen ihre Angesichter, damit sie den Menschen als Fastende erscheinen. Wahrlich, ich sage euch, sie haben ihren Lohn dahin.
Du aber, wenn du fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Angesicht,
damit du nicht den Menschen als ein Fastender erscheinest, sondern deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der im Verborgenen sieht, wird dir vergelten.
Sammelt euch nicht Schätze auf der Erde, wo Motte und Rost zerstört, und wo Diebe durchgraben und stehlen;
sammelt euch aber Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Rost zerstört, und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen;
Schätze im Himmel Mt 19:21
denn wo dein Schatz ist, da wird auch dein Herz sein.
Vgl mit dem «Schatz im Himmel», Mt 19:21
Die Lampe des Leibes ist das Auge; wenn nun dein Auge einfältig ist, so wird dein ganzer Leib licht sein;
wenn aber dein Auge böse ist, so wird dein ganzer Leib finster sein. Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!
Wenn nun das Licht, das in dir ist, Finsternis ist, wie groß die Finsternis!, vgl Lk 11:35
Niemand kann zwei Herren dienen; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird einem anhangen und den anderen verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon.
Deshalb sage ich euch: Seid nicht besorgt für euer Leben, was ihr essen und was ihr trinken sollt, noch für euren Leib, was ihr anziehen sollt. Ist nicht das Leben mehr als die Speise, und der Leib mehr als die Kleidung?
Vgl Lk 12,22.
Bachte das darum.
Seht hin auf die Vögel des Himmels, daß sie nicht säen noch ernten, noch in Scheunen sammeln, und euer himmlischer Vater ernährt sie. Seid ihr nicht viel vorzüglicher als sie?
Vögel des Himmels: vgl Mt 8,20, Mt 13,32, Apg 10,12.
Wer aber unter euch vermag mit Sorgen seiner Größe eine Elle zuzusetzen?
Und warum seid ihr um Kleidung besorgt? Betrachtet die Lilien des Feldes, wie sie wachsen: sie mühen sich nicht, auch spinnen sie nicht.
Ich sage euch aber, daß selbst nicht Salomon in all seiner Herrlichkeit bekleidet war wie eine von diesen.
Salomo war in Herrlichkeit bekleidet, Johannes der Täufer war es offenbar nicht, die in herrlicher Kleidung und Üppigkeit leben, sind an den königlichen Höfen, Lk 7:25, vgl 2. Mo 28:2
Sa Lk 12:27
Salomo wird auch als Vergleich seiner Weisheit mit der des Herrn herangezogen, Mt 12:42.
Wenn aber Gott das Gras des Feldes, das heute ist und morgen in den Ofen geworfen wird, also kleidet, nicht vielmehr euch, Kleingläubige?
Kleingläubig (ὀλιγόπιστος, Strongs 3640), kommt noch vor in Mt 8,26, Mt 14,31, Mt 16,8 und Lk 12,28.
So seid nun nicht besorgt, indem ihr sagt: Was sollen wir essen? oder: Was sollen wir trinken? oder: Was sollen wir anziehen?
denn nach allem diesem trachten die Nationen; denn euer himmlischer Vater weiß, daß ihr dies alles bedürft.
Trachtet aber zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, und dies alles wird euch hinzugefügt werden.
So seid nun nicht besorgt auf den morgenden Tag, denn der morgende Tag wird für sich selbst sorgen. Jeder Tag hat an seinem Übel genug.
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