Apostelgeschichte 9
 
Saulus aber, noch Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn schnaubend, ging zu dem Hohenpriester
und erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er etliche, die des Weges wären, fände, sowohl Männer als Frauen, er sie gebunden nach Jerusalem führe.
Beachte: hier möchte Paulus Anhänger des Weges gebunden nach Jerusalem führen (vgl Apg 22,5). In Apg 20,22 reist Paulus selbst gebunden nach Jerusalem.
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Jude, geboren in Tarsus, erzogen bei Gamaliel in Jerusalem, unterwiesen in gewissenhafter Einhaltung des Gesetzes der Väter, ein Eiferer für Gott (wie Zuhürer) (Apg 22,3) Lebenswandel bekannt. Hat nach der strengsten Richtung unserer Religion als Pharisäer gelebt (Apg 26,4-5);
Schnaubt Drohung und Mord gegen die Jünger des Herrn und geht zum Hohepriester (Apg 9,1) ... Verfolgt diesen Weg, indem er Gläubige ins Gefängnis überlieferte (Apg 22,4) Meint, müsste gegen den Namen Jesu viel Feindseliges verüben, was er in Jerusalem tat, indem er viele Heilige unter Vollmacht der obersten Priester ins Gefängnis schliessen lies und seine Zustimmung bei der Tötung gab. (Apg 26,9-10)
... um Briefe zu erbeten, gefundene Anhänger des Weges nach gebunden Jerusalem zu bringen. (Apg 9,2) Von Hohepriester und Ältestenschaft Briefe erhalten, um Damaskener gebunden nach Jerusalem zu bringen um sie zu bestrafen (Apg 22,5) Reist mit Vollmacht und Erlaubnis von obersten Priestern nach Damaskus (Apg 26,12)
Nähert sich Damaskus, ein Licht umstrahlt ihn Vom Himmel (Apg 9,3) In der Nähe von Damaskus umstrahlt ihn am Mittag plätzlich ein helles Licht vom Himmel (Apg 22,6) Mitten am Tag (o König) ein Licht vom Himmel her, heller als der Glanz der Sonne, das ihn und seine Reisegefährten umstrahlte (Apg 26,13)
Er fiel auf die Erde, hört Stimme 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' Er fiel auf die Erde, hört Stimme 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?'Apg 22,7 Sie fielen alle zur Erde, er hörte eine Stimme 'Saul, Saul, warum verfolgst du mich?' Es wird dir schwer fallen, gegen den Stachel auszuschlagen. Apg 26,14)
Wer bist du? Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen. Wer bist du? Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst. Wer bist du? Ich bin Jesus, den du verfolgst.
Begleiter sehen Licht und sind voll Furcht, aber die Stimme hören sie nicht. (Apg 22,9)
Paulus mit Zittern und Schrecken: 'was willst du, dass ich tun soll. Der Herr: 'geh in die Stadt hinein, so wird man dir sagen, was du tun sollst.' Paulus: 'Was soll ich tun, Herr?' Der Herr: 'Geh nach Damaskus. Dort wird man dir sagen, was dir zu tun bestimmt ist.' (Apg 22,10) Steh auf und stelle dich auf deine Füsse. Ich bin erschienen, um dich zum Diener und Zeugen zu bestimmen, für das, was du gesehen hast, und für das, worin ich mich dir noch offenbaren werden. Und ich will dich erretten von dem Volk und den Heiden, unter die ich dich jetzt sende, um ihnen die Augen zu öffnen ... (Apg 26,17-18)
Mitreisende sprachlos, denn sie hörten Stimme, sahen aber niemanden. (Apg 9,7)
Paulus steht auf, mit geöffnetet Augen sieht er niemand. Sie leiteten ihn an der Hand nach Damaskus. Kann drei Tage nicht sehen und isst und trinkt nicht (Apg 9,8-9 Kann wegen Glanz des Lichtes nicht sehen und wird an der Hand nach Damaskus geführt. (Apg 22,11)
Paulus verkündet
  • Zuerst in Damaskus
  • dann in Jerusalem
  • dann im ganzen Gebiet von Judäa
  • und auch den Heiden
dass sie Busse tun und sich zu Gott bekehren, indem sie Werke tun, die der Busse würdig sind (Apg 26,20).
Als er aber hinzog, geschah es, daß er Damaskus nahte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht aus dem Himmel;
und auf die Erde fallend, hörte er eine Stimme, die zu ihm sprach: Saul, Saul, was verfolgst du mich?
Verdoppelung des Namens, siehe 1. Mo 22,11.
Saul: Apg 7,58.
Er aber sprach: Wer bist du, Herr? Er aber sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen!
Beachte: Paulus nennt den Herr, den er noch nicht kennt.
NA und MT lassen « Es wird dir schwer werden, gegen den Stachel auszuschlagen!» weg.
Da sprach er mit Zittern und Schrecken: Herr, was willst du, daß ich tun soll? Stehe aber auf und geh in die Stadt, und es wird dir gesagt werden, was du tun sollst.
NA und MT lassen «Da sprach er mit Zittern und Schrecken: Herr, was willst du, daß ich tun soll?» weg.
Die Männer aber, die mit ihm des Weges zogen, standen sprachlos, da sie wohl die Stimme hörten, aber niemand sahen.
Saulus aber richtete sich von der Erde auf. Als aber seine Augen aufgetan waren, sah er niemand. Und sie leiteten ihn bei der Hand und führten ihn nach Damaskus.
Beachte: Paulus musste an der Hand geführt werden. Elymus, der wegen Paulus blind wird, muss auch an der Hand geleitet werden, Apg 13:11. Vgl Apg 22:11
Und er war drei Tage nicht sehend und aß nicht und trank nicht.
Es war aber ein gewisser Jünger in Damaskus, mit Namen Ananias; und der Herr sprach zu ihm in einem Gesicht: Ananias! Er aber sprach: Siehe, hier bin ich, Herr!
Ananias: Apg 5,1. Vgl auch Apg 22,12.
Der Herr aber sprach zu ihm: Stehe auf und geh in die Straße, welche die gerade genannt wird, und frage im Haus des Judas nach einem, mit Namen Saulus, von Tarsus, denn siehe, er betet;
und er hat [im Gesicht] einen Mann, mit Namen Ananias, gesehen, der hereinkam und ihm die Hände auflegte, damit er wieder sehend werde.
Ananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen von diesem Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem getan hat.
Beachte: Der schlechte Ruf von Paulus hat sich bis Damaskus herumgesprochen (s.a. Vers 21), aber als Paulus nach Jerusalem kommt (Vers Vers 26), hat man offenbar noch nicht gewusst, dass er sich bekehrt hat. Vgl aber auch Gal 1,23.
Hier erstes Vorkommen von Heiligen; in der Apostelgeschichte. Weitere Vorkommen in Vers 32, Vers 41, Apg 26,10 Evtl auch Apg 20,32 und Apg 26,18.
Und hier hat er Gewalt von den Hohenpriestern, alle zu binden, die deinen Namen anrufen.
anrufen (Strongs 1941): Apg 2,21.
Der Herr aber sprach zu ihm: Gehe hin; denn dieser ist mir ein auserwähltes Gefäß, meinen Namen zu tragen sowohl vor Nationen als Könige und Söhne Israels.
Paulus: den Namen des Herrn vor Heiden, Könige und die Kinder Israels zu tragen. Er muss leiden um seines Namens willen. Vgl Gal 1,16: Den Herrn unter den Heiden durch das Evangleium zu verkünden. Vgl auch Gal 2,7. Er nennt sich auch Apostel der Heiden (Röm 11,13, 2. Tim 1,11)
Vgl auch Gal 1,16.
Paulus kommt vor den König Agrippa (Apg 26,1) und kann wohl da vor einem König den Herrn durch das Evangelium verkünden(?).
Paulus soll den Namen (auch) vor Könige tragen. Vgl mit Mt 10:18, Mk 13:9
Paulus wird ‹erst› in Apg 13,2 (zusammen mit Barnabas) ausgesondert zu dem Werk, zu dem er berufen war.
Frage: Warum auch vor «die Kinder Israels»? Paulus ist doch ein/der Apostel der Heiden.
Beachte: Werkzeug (σκεῦος, Strongs 4632) ist dasselbe Wort wie für 'Gefäss' in Apg 10,11. S.a. Mt 12,29.
Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er für meinen Namen leiden muß.
Ananias aber ging hin und kam in das Haus; und ihm die Hände auflegend, sprach er: Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir erschienen ist auf dem Weg, den du kamst, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt wirst.
Beachte: Ananias nennt Saulus bereits 'Bruder'. Vgl Apg 22,13.
Und alsbald fiel es wie Schuppen von seinen Augen, und er wurde sehend und stand auf und wurde getauft.
Beachte: Es fiel Paulus zwar sogleich wie Schuppen vor seinen Augen, und er konnte augenblicklich wieder sehen, aber er zögerte, sich taufen zu lassen (Apg 22,16).
Und nachdem er Speise genommen hatte, wurde er gestärkt. Er war aber etliche Tage bei den Jüngern, die in Damaskus waren.
Und alsbald predigte er in den Synagogen Christus, daß dieser der Sohn Gottes ist.
MT und TR haben Christus, KT hat Jesus. In Apg 19:13 wird von Paulus gesagt, dass er Jesus predigt.
Alle aber, die es hörten, gerieten außer sich und sagten: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die zerstörte, welche diesen Namen anrufen, und dazu hierhergekommen war, auf daß er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe?
Saulus aber erstarkte um so mehr und brachte die Juden, die in Damaskus wohnten, in Verwirrung, indem er bewies, daß dieser der Christus ist.
Als aber viele Tage verflossen waren, ratschlagten die Juden miteinander, ihn umzubringen.
Es wurde aber dem Saulus ihr Anschlag bekannt. Und sie bewachten auch die Tore sowohl bei Tag als bei Nacht, damit sie ihn umbrächten.
Die Jünger aber nahmen ihn bei der Nacht und ließen ihn durch die Mauer hinab, indem sie ihn in einem Korb hinunterließen.
Als er aber nach Jerusalem gekommen war, versuchte er, sich den Jüngern anzuschließen; und alle fürchteten sich vor ihm, da sie nicht glaubten, daß er ein Jünger sei.
Barnabas aber nahm ihn und brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Weg den Herrn gesehen habe, und daß derselbe zu ihm geredet, und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe.
Barnabas bringt hier den Aposteln Paulus, in Apg 4:37 bringt er den Aposteln das Geld seines verkauften Ackers.
Den Herrn gesehen: 1. Kor 9,1.
Und er ging mit ihnen aus und ein in Jerusalem [und] sprach freimütig im Namen des Herrn.
Vgl Gal 1,17: Paulus geht nicht direkt nach Jerusalem, sondern zuerst nach Arabien, dann nach Damaskus zurück und dann erst nach drei Jahren nach Jerusalem, um Petrus kennenzulehren, wo er 15 Tage blieb. Er sieht keinen Apostel ausser Jakobus. Danach geht er in die Gegenden von Syrien und Cilicien.
Und er redete und stritt mit den Hellenisten; sie aber trachteten, ihn umzubringen.
Als die Brüder es aber erfuhren, brachten sie ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn hinweg nach Tarsus.
Möglicherweise befand sich Philippus immer noch in Cäsarea Apg 8:40.
Beachte: Paulus ist von Tarsus (Vers 11).
Von Paulus hört man nichts mehr bis Apg 11,25. Offenbar ist Paulus in Tarsus versteckt, da ihn Barnabas suchen musste.
So hatten denn die Versammlungen durch ganz Judäa und Galiläa und Samaria hin Frieden und wurden erbaut und wandelten in der Furcht des Herrn und wurden vermehrt durch den Trost des Heiligen Geistes.
Es geschah aber, daß Petrus, indem er allenthalben hindurchzog, auch zu den Heiligen hinabkam, die zu Lydda wohnten.
Er fand aber dort einen gewissen Menschen, mit Namen Äneas, der seit acht Jahren in einer Liegematte lag, welcher gelähmt war.
Liegematte: Sch2K und Elberfelder übersetzen mit «Bett», vgl Mk 2:4.
Und Petrus sprach zu ihm: Äneas! Jesus, der Christus, heilt dich; stehe auf und bette dir selbst! Und alsbald stand er auf.
Ein Wunder macht, dass sich alle in Lydda und Saron zum Herrn bekehrten. In Vers 41ff machte ein anderes Wunder, dass viele in Joppe(?) gläubig an den Herrn wurden.
Beachte auch, dass es bereits vorher Heilige gab, die in Lydda wohten (Vers 32 und 35)
Jesus der Christus: Mt 16,20.
Und es sahen ihn alle, die zu Lydda und Saron wohnten, welche sich zum Herrn bekehrten.
Die von Lydda und Saron bekehren sich zum Herrn, die von Joppe werden an ihn gläubig (Vers 42).
Hier einziges Vorkommen von Saron im Neuen Testament. Einziges Vorkommen von Saron im Alten Testament in Hl 2:1. Allerdings könnte Lascharon (Jos 12:18) Saron entsprechen.
In Joppe aber war eine gewisse Jüngerin, mit Namen Tabitha, was verdolmetscht heißt: Dorkas; diese war voll guter Werke und Almosen, die sie übte.
Dorkas bedeutet «Gazelle». Vgl Hl 4:5.
das heisst übersetzt: Mt 1,23.
Es geschah aber in jenen Tagen, daß sie krank wurde und starb. Und als sie sie gewaschen hatten, legten sie sie auf den Obersaal.
Da aber Lydda nahe bei Joppe war, sandten die Jünger, als sie gehört hatten, daß Petrus dort sei, zwei Männer zu ihm und baten: Zögere nicht, zu uns zu kommen.
Beachte: es ist Petrus, der Tabitha auferweckt, nicht die Jünger.
Petrus aber stand auf und ging mit ihnen; und als er angekommen war, führten sie ihn auf den Obersaal. Und alle Witwen traten weinend zu ihm und zeigten ihm die Leibröcke und Kleider, welche die Dorkas gemacht hatte, während sie bei ihnen war.
Petrus aber trieb alle hinaus, kniete nieder und betete. Und er wandte sich zu dem Leichnam und sprach: Tabitha, stehe auf! Sie aber schlug ihre Augen auf, und als sie den Petrus sah, setzte sie sich auf.
Vgl Lk 7:14
Beachte: Philippus scheint auch in Cäsarea zu sein (Apg 8,40).
Er aber gab ihr die Hand und richtete sie auf; er rief aber die Heiligen und die Witwen und stellte sie lebend dar.
Es wurde aber durch ganz Joppe hin kund, und viele glaubten an den Herrn.
Es geschah aber, daß er viele Tage in Joppe blieb, bei einem gewissen Simon, einem Gerber.
Simon, ein Gerber: Apg 8,20.
Beachte, Simon bleibt bei einem Gerber, also jemandem, der einen unreinen Beruf ausübt (vgl 3. Mo 11,35), aber einem «unreinen Menschen» würde er sich nicht anschliessen (Apg 10,28).
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