Nehemia 9
 
Und am vierundzwanzigsten Tag dieses Monats versammelten sich die Kinder Israel unter Fasten, und in Sacktuch gekleidet, und mit Erde auf ihren Häuptern.
Und der Same Israels sonderte sich ab von allen Kindern der Fremde; und sie traten hin und bekannten ihre Sünden und die Ungerechtigkeiten ihrer Väter.
Und sie standen auf an ihrer Stelle und lasen im Buch des Gesetzes Jehovas, ihres Gottes, ein Viertel des Tages. Und ein anderes Viertel des Tages bekannten sie ihre Sünden und warfen sich nieder vor Jehova, ihrem Gott.
Sie lasen im Buch des Gesetzes Jehovas, ihres Gottes vgl Neh 8:8.
Nachdem sie das Gesetz gelesen hatten, benötigten sie den Inhalt des Buches des Gesetzes für ihr Bussgebet ab Neh 9:6.
Sie lasen gleich lang im Gesetz wie sie Busse taten: Sündenerkenntnis korreliert mit der Wort-Erkenntnis.
Vor Jehova niederwerfen: vgl Neh 8:6.
Und Jeschua und Bani, Kadmiel, Schebanja, Bunni, Scherebja, Bani, Kenani traten auf die Erhöhung der Leviten, und sie schrieen mit lauter Stimme zu Jehova, ihrem Gott.
Bani, Kenani LXX und einige Codexe lesen «Söhne Kenanis».
Und die Leviten Jeschua und Kadmiel, Bani, Haschabneja, Scherebja, Hodija, Schebanja, Pethachja sprachen: Steht auf, preist Jehova, euren Gott, von Ewigkeit zu Ewigkeit! Und man preise deinen herrlichen Namen, der erhaben ist über allen Preis und Ruhm!
Du bist, der da ist, Jehova, du allein; du hast die Himmel gemacht, der Himmel Himmel und all ihr Heer, die Erde und alles, was darauf ist, die Meere und alles, was in ihnen ist. Und du machst dies alles lebendig, und das Heer des Himmels betet dich an.
du machst alles lebendig vgl 5. Mo 32:39
Du bist es, Jehova, Gott, der du Abram erwählt und ihn aus Ur in Chaldäa herausgeführt, und ihm den Namen Abraham gegeben hast.
Beachte: in diesem Gebet wird Abraham, nicht aber Jakob oder Mose (Vers 11) namentlich erwähnt.
So, wie Abraham aus Chaldäa (= Babel?) ins verheissene Land kam, kamen auch die Weggeführten der Gefangenschaft nach Jerusalem, Neh 7:6
Und du hast sein Herz treu vor dir erfunden und hast mit ihm den Bund gemacht, das Land der Kanaaniter, der Hetiter, der Amoriter und der Pherisiter und der Jebusiter und der Girgasiter zu geben, seinem Samen es zu geben; und du hast deine Worte erfüllt, denn du bist gerecht.
In 1. Mo 15:19 werden zehn Nationen aufgezählt. Vgl 2. Mo 3:8, 2. Mo 23:23, 5. Mo 7:1, Jos 3:10, Apg 13:19
du hast mit ihm den Bund gemacht vgl Neh 1:5, Vers 32
Und du hast das Elend unserer Väter in Ägypten angesehen, und hast ihr Geschrei am Schilfmeer gehört.
Und du hast Zeichen und Wunder getan am Pharao und an allen seinen Knechten und an allem Volk seines Landes; denn du wußtest, daß sie in Übermut gegen sie gehandelt hatten; und du hast dir einen Namen gemacht, wie es an diesem Tag ist.
In Übermut gegen sie gehandelt haben vgl Vers 16, Vers 29, 2. Mo 18:11
du hast dir einen Namen gemacht 2. Mo 9:16, Jes 63:12, Jer 32:20. Vgl mit Gebet von Daniel in Dan 9:15 und Ps 106:8.
Und das Meer hast du vor ihnen gespalten, und sie zogen mitten durch das Meer auf dem Trockenen; aber ihre Verfolger hast du in die Tiefen gestürzt, wie einen Stein in mächtige Wasser.
sie zogen mitten durch das Meer auf dem Trockenen: 2. Mo 14:22
in die Tiefen gestürzt wie einen Stein 2. Mo 15:5.
Und in einer Wolkensäule hast du sie geleitet des Tages, und in einer Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf welchem sie ziehen sollten.
Wolkensäule: 2. Mo 13:21-22, Vers 19
Und auf den Berg Sinai bist du herabgestiegen, und hast vom Himmel her mit ihnen geredet; und du hast ihnen gerade Rechte und Gesetze der Wahrheit, gute Satzungen und Gebote gegeben.
Vgl 2. Mo 20:1 (betreffend der Frage, ob das Gesetz von Engeln oder von Gott selbst verkündigt wurde).
hast vom Himmel her geredet vgl 2. Mo 20:22, 5. Mo 4:36, Vers 27 (»vom Himmel her hören«)
Auf den Berg Sinai herabgestiegen 2. Mo 19:20
Und deinen heiligen Sabbat hast du ihnen kundgetan, und hast ihnen Gebote und Satzungen und ein Gesetz geboten durch Mose, deinen Knecht.
Und Brot vom Himmel hast du ihnen gegeben für ihren Hunger, und Wasser aus dem Felsen ihnen hervorgebracht für ihren Durst; und du hast ihnen gesagt, daß sie hineinziehen sollten, um das Land in Besitz zu nehmen, welches du ihnen zu geben geschworen hattest.
Wasser aus dem Felsen: 2. Mo 17:6
Aber sie, nämlich unsere Väter, waren übermütig, und sie verhärteten ihren Nacken und hörten nicht auf deine Gebote.
sie, nämlich unsere Väter: erst in Vers 33 sagen die betenden «… du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist … wir aber … haben gesetzlos gehandelt.»
Und sie weigerten sich zu gehorchen, und gedachten nicht deiner Wunder, welche du an ihnen getan hattest; sie verhärteten ihren Nacken und setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt, um zu ihrer Knechtschaft zurückzukehren. Du aber bist ein Gott der Vergebung, gnädig und barmherzig, langsam zum Zorn und groß an Güte, und du verließest sie nicht.
… setzten sich in ihrer Widerspenstigkeit ein Haupt, um zu ihrer Knechtschaft zurückzukehren. vgl 4. Mo 14:4
Sogar als sie sich ein gegossenes Kalb machten und sprachen: Das ist dein Gott, der dich aus Ägypten heraufgeführt hat! und große Schmähungen verübten,
verließest du in deinen großen Erbarmungen sie doch nicht in der Wüste. Die Wolkensäule wich nicht von ihnen des Tages, um sie auf dem Weg zu leiten, noch die Feuersäule des Nachts, um ihnen den Weg zu erleuchten, auf welchem sie ziehen sollten.
Erbarmungen auch in Vers 27, Vers 28, Vers 31
Vgl Ps 106:43-46
Wolkensäule und Feuersäule Vers 12
Und du gabst ihnen deinen guten Geist, um sie zu unterweisen; und dein Manna versagtest du nicht ihrem Mund, und du gabst ihnen Wasser für ihren Durst.
Und du gabst ihnen deinen guten Geist vgl 4. Mo 11:17ff, vgl Vers 30
du gabst ihnen Wasser für ihren Durst vgl 2. Mo 17:3
Gibt es einen Grund, warum das Man hier Manna genannt wird? Vgl Ps 78,24.
Und vierzig Jahre lang versorgtest du sie in der Wüste, sie hatten keinen Mangel; ihre Kleider zerfielen nicht, und ihre Füße schwollen nicht.
Nicht verfallene Kleider: 5. Mo 29:4
Und du gabst ihnen Königreiche und Völker und verteiltest ihnen dieselben nach Gegenden; und sie nahmen das Land Sihons in Besitz, sowohl das Land des Königs von Hesbon, als auch das Land Ogs, des Königs von Basan.
Und ihre Söhne mehrtest du wie die Sterne des Himmels; und du brachtest sie in das Land, von welchem du ihren Vätern gesagt hattest, daß sie hineingehen sollten, um es in Besitz zu nehmen;
und die Söhne kamen hinein und nahmen das Land in Besitz. Und du beugtest vor ihnen die Bewohner des Landes, die Kanaaniter, und gabst sie in ihre Hand, sowohl ihre Könige als auch die Völker des Landes, um mit ihnen zu tun nach ihrem Wohlgefallen.
Und sie nahmen feste Städte ein und ein fettes Land, und nahmen Häuser in Besitz, die mit allerlei Gut gefüllt waren, ausgehauene Brunnen, Weinberge und Olivengärten und Obstbäume in Menge. Und sie aßen und wurden satt und fett und ließen sich's wohl sein durch deine große Güte.
Die Israeliten wurden satt und fett und wurden darauf widerspenstig und empörten sich gegen dich (Vers 26). Als Knechte darf man «seine Früchte und seine Güter zu genießen» Vers 36.
Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich, und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken; und sie ermordeten deine Propheten, welche gegen sie zeugten, um sie zu dir zurückzuführen; und sie verübten große Schmähungen.
Propheten, die wider sie zeugten (2. Kö 17:13) und getötet wurden.
zu dir zurückführen vgl Vers 29 «zu deinem Gesetz zurückführen»
Da gabst du sie in die Hand ihrer Bedränger, und diese bedrängten sie; und zur Zeit ihrer Bedrängnis schrieen sie zu dir, und du hörtest vom Himmel her und gabst ihnen Retter nach deinen großen Erbarmungen, und diese retteten sie aus der Hand ihrer Bedränger.
Vom Himmel her hören 2. Chr 7:14 vgl Vers 13 (»vom Himmel her reden«)
Aber sobald sie Ruhe hatten, taten sie wiederum Böses vor dir. Da überließest du sie der Hand ihrer Feinde, daß diese über sie herrschten; und sie schrieen wiederum zu dir, und du hörtest vom Himmel her und errettetest sie nach deinen Erbarmungen viele Male.
Und du zeugtest gegen sie, um sie zu deinem Gesetz zurückzuführen, sie aber waren übermütig und gehorchten deinen Geboten nicht, sondern sündigten gegen deine Rechte, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; und sie zogen die Schulter widerspenstig zurück und verhärteten ihren Nacken und gehorchten nicht.
Deine Rechte, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird vgl 3. Mo 18:5, Röm 10:5
Und du verzogst mit ihnen viele Jahre und zeugtest gegen sie durch deinen Geist, durch deine Propheten, aber sie gaben kein Gehör. Da gabst du sie in die Hand der Völker der Länder.
zeugtest durch deinen Geist, durch die Propheten vgl Vers 20
aber sie gaben kein Gehör Jer 37:2.
Aber in deinen großen Erbarmungen hast du ihnen nicht den Garaus gemacht und sie nicht verlassen; denn du bist ein gnädiger und barmherziger Gott.
Und nun, unser Gott, du großer, starker und furchtbarer Gott, der den Bund und die Güte bewahrt, laß nicht gering vor dir sein alle die Mühsal, die uns betroffen hat, unsere Könige, unsere Obersten und unsere Priester und unsere Propheten und unsere Väter und dein ganzes Volk, seit den Tagen der Könige von Assyrien bis auf diesen Tag!
gross, stark und furchtbar: in Neh 1:5 und Neh 4:8 wird Gott noch nicht als «stark» erkannt.
Frage: Beginnt diese Zeit der Könige von Assyrien mit Pul 2. Kö 15,19?
Doch du bist gerecht in allem, was über uns gekommen ist; denn du hast nach der Wahrheit gehandelt, wir aber, wir haben gesetzlos gehandelt.
Das erste wir in diesem Gebet, vorher waren es immer «sie» (nämlich unsere Väter)» Neh 9:16
Auch Esra (Esr 9:6-11) und Daniel (Dan 9:5-19) identifizieren sich mit den Sünden des Volkes.
Und unsere Könige, unsere Obersten, unsere Priester und unsere Väter haben dein Gesetz nicht gehalten, und haben nicht gemerkt auf deine Gebote und auf deine Zeugnisse, womit du gegen sie gezeugt hast.
Und sie haben dir nicht gedient in ihrem Königreich und in der Fülle deiner Güter, welche du ihnen gegeben, und im weiten und fetten Land, das du vor sie gelegt hattest, und sind nicht umgekehrt von ihren bösen Handlungen.
Siehe, wir sind heute Knechte; und das Land, welches du unseren Vätern gegeben hast, um seine Früchte und seine Güter zu genießen, siehe, wir sind Knechte in demselben!
Und seinen Ertrag mehrt es für die Könige, die du um unserer Sünden willen über uns gesetzt hast; und sie schalten über unsere Leiber und über unser Vieh nach ihrem Wohlgefallen, und wir sind in großer Bedrängnis.
Kapitel 8 Kapitel 10