Nehemia 8
 
Und als der siebte Monat herankam und die Kinder Israel in ihren Städten waren, da versammelte sich das ganze Volk wie ein Mann auf dem Platz, der vor dem Wassertor liegt. Und sie sprachen zu Esra, dem Schriftgelehrten, daß er das Buch des Gesetzes Moses bringen sollte, welches Jehova Israel geboten hatte.
Nachdem im letzten Kapitel die Anzahl der ganzen Versammlung genannt wurde (Neh 7:66) stehen sie nun da wie ein Mann. Vgl Esr 3:1
Beachte: Esra ist erst hinaufgezogen, nachdem das Haus bereits fertiggestellt war (Esr 7,1 ff).
Wassertor: Tore Jerusalems
Vgl mit der Auslegung des Gesetzes durch Mose, 5. Mo 1:5ff
wie ein Mann Esr 3:1
als der siebte Monat herankam Esr 3:1
Und am ersten Tag des siebten Monats brachte Esra, der Priester, das Gesetz vor die Versammlung, sowohl der Männer als der Frauen, und vor alle, die Verständnis hatten, um zuzuhören.
Am 1.7. ist das Fest des Posaunenhalls. Vgl Esr 3:6
Und er las darin vor dem Platz, der vor dem Wassertor liegt, vom lichten Morgen bis zum Mittag, in Gegenwart der Männer und der Frauen und derer, die Verständnis hatten; und die Ohren des ganzen Volkes waren auf das Buch des Gesetzes gerichtet.
Und Esra, der Schriftgelehrte, stand auf einem Gerüst von Holz, welches man zu diesem Zweck gemacht hatte. Und neben ihm standen Mattithja und Schema und Anaja und Urija und Hilkija und Maaseja, zu seiner Rechten; und zu seiner Linken Pedaja und Misael und Malkija und Haschum und Haschbaddana, Sekarja, Meschullam.
Und Esra öffnete das Buch vor den Augen des ganzen Volkes, denn er ragte über dem ganzen Volk empor; und als er es öffnete, stand das ganze Volk auf.
Und Esra pries Jehova, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete: Amen, Amen! indem sie ihre Hände emporhoben und sich verneigten und vor Jehova niederwarfen, mit dem Antlitz zur Erde.
Und Esra pries Jehova: das ist die Motivation von Esra, wenn er das Buch vor den Augen des ganzen Volkes öffnet (Vers 5). Dass das ganze Volk mit «Amen, Amen» antwortet, zeigt an, dass Esra eine gute Arbeit geleistet hatte, als er das Buch öffnete.
Amen, Amen Neh 5:13
Und Jeschua und Bani und Scherebja, Jamin, Akkub, Schabbethai, Hodija, Maaseja, Kelita, Asarja, Josabad, Hanan, Pelaja und die Leviten belehrten das Volk über das Gesetz; und das Volk stand auf seiner Stelle.
Und sie lasen im Buch, in dem Gesetz Gottes, deutlich, und gaben den Sinn an, so daß man das Gelesene verstand.
Sie lasen im Buch, im Gesetz Gottes Neh 9:3
gaben den Sinn an: Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass einige Juden in ihrer babylonischen Gefangenschaft das Hebräische verlernt haben und nun Aramäisch sprechen und dass Esra aus dem Hebräischen ins Aramäische übersetzte.
Und Nehemia, das ist der Tirsatha, und Esra, der Priester, der Schriftgelehrte, und die Leviten, welche das Volk belehrten, sprachen zu dem ganzen Volk: Dieser Tag ist Jehova, eurem Gott, heilig; seid nicht traurig und weint nicht! (Denn das ganze Volk weinte, als es die Worte des Gesetzes hörte.)
Nehemia wird in Neh 10:1 ebenfalls »Tirsatha«, aber in Neh 12:26 »Landpfleger« genannt.
Und er sprach zu ihnen: Geht hin, eßt Fettes und trinkt Süßes, und sendet Teile denen, für welche nichts zubereitet ist; denn der Tag ist unserem Herrn heilig; und betrübt euch nicht, denn die Freude an Jehova ist eure Stärke.
Und die Leviten beschwichtigten das ganze Volk, indem sie sprachen: Seid stille, denn der Tag ist heilig; und betrübt euch nicht!
Und das ganze Volk ging hin, um zu essen und zu trinken und Teile zu senden und ein großes Freudenfest zu begehen. Denn sie hatten die Worte verstanden, die man ihnen kundgetan hatte.
Und am zweiten Tag versammelten sich die Häupter der Väter des ganzen Volkes, die Priester und die Leviten, zu Esra, dem Schriftgelehrten, und zwar um aufzumerken auf die Worte des Gesetzes.
Und sie fanden im Gesetz geschrieben, daß Jehova durch Mose geboten hatte, daß die Kinder Israel am Fest im siebten Monat in Laubhütten wohnen sollten,
und daß sie verkündigen und einen Ruf ergehen lassen sollten durch alle ihre Städte und durch Jerusalem, und sagen: Geht hinaus auf das Gebirge und holt Zweige vom Olivenbaum und Zweige vom wilden Ölbaum und Myrtenzweige und Palmzweige und Zweige von dichtbelaubten Bäumen, um Hütten zu machen, wie geschrieben steht!
Wilder Ölbaum Röm 11:17
Und das Volk ging hinaus und holte herbei; und sie machten sich Hütten, ein jeder auf seinem Dach und in ihren Höfen, und in den Höfen des Hauses Gottes, und auf dem Platz am Wassertor, und auf dem Platz am Tor Ephraim.
Sowohl das Wassertor wie auch das Ecktor werden im 3. Kapitel nicht erneuert, vgl Tore Jerusalems.
Und die ganze Versammlung, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt war, machte Hütten und wohnte in den Hütten. Denn die Kinder Israel hatten nicht also getan seit den Tagen Josuas, des Sohnes Nuns, bis auf jenen Tag. Und es war eine sehr große Freude.
Die Kinder Israel hatten nicht also getan vgl 2. Chr 35:18. Dass sie nun das Laubhüttenfest feiern, bedeutet, dass sie das Gesetz höher achten wie die Tradition. Ausserdem kann vermutet werden, dass das Ausbleiben des Laubhüttenfestes und damit auch des Vorlesens des Gesetzes (5. Mo 31:11), dazu geführt hat, dass Israel gesetzbrüchig geworden ist.
Beachte: Das Volk hätte ja auch auf das Feiern des Festes verzichten können unter dem Vorwand und der Begründung, dass es eigentlich in der Geschichte Israels bis auf die Ausnahme von der Zeit von Josua auch nicht gefeiert worden ist.
Beachte allerdings auch, dass bereits unter Esra ein Laubhüttenfest gefeiert wurde Esr 3:4, vgl Chronologie Esra/Nehemia.
Vgl auch mit dem Fest von Salomo, das auf die Zeit des Laubhüttenfestes fiel (2. Chr 5:3 bis 2. Chr 7:10).
Und man las im Buch des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang; und am achten Tag war eine Festversammlung nach der Vorschrift.
Vgl 5. Mo 31:11: Am Laubhüttenfest soll das Gesetz vor dem ganzen Israel gelesen werden.
Kapitel 7 Kapitel 9