Nehemia 5
 
Und es entstand ein großes Geschrei des Volkes und ihrer Frauen gegen ihre Brüder, die Juden.
Vgl Apg 6:1
Und es gab solche, die da sprachen: Unserer Söhne und unserer Töchter, unser sind viele; und wir müssen Getreide erhalten, daß wir essen und leben!
Und es gab solche, die da sprachen: Wir mußten unsere Felder und unsere Weinberge und unsere Häuser verpfänden, daß wir Getreide erhielten in der Hungersnot.
Hungersnot in jener Zeit: Hag 1:6, Hag 1:9-11, Hag 2:8-19.
Und es gab solche, die da sprachen: Wir haben Geld entlehnt auf unsere Felder und unsere Weinberge für die Steuer des Königs.
Steuern: Vgl Esr 4:13.
Und nun, unser Fleisch ist wie das Fleisch unserer Brüder, unsere Kinder sind wie ihre Kinder; und siehe, wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter dem Knechtsdienst unterwerfen; und manche von unseren Töchtern sind schon unterworfen, und es steht nicht in der Macht unserer Hände, sie zu lösen; unsere Felder und unsere Weinberge gehören ja anderen.
Wir müssen unsere Söhne und unsere Töchter dem Knechtsdienst unterwerfen: vgl 2. Mo 21:2-6, 5. Mo 15:12-18, 3. Mo 25:39-41, Jer 34:13-14, Am 2:6.
Und als ich ihr Geschrei und diese Worte hörte, wurde ich sehr zornig.
Zorn: Neh 3:33.
Und mein Herz pflegte Rats in mir, und ich haderte mit den Edlen und mit den Vorstehern und sprach zu ihnen: Auf Wucher leiht ihr, ein jeder seinem Bruder! Und ich veranstaltete eine große Versammlung gegen sie; und ich sprach zu ihnen:
Mein Herz pflegte Rats in mir: das ist bestimmt weise, wenn man »sehr zornig« (Vers 6) ist. Vgl Jak 1:19-20.
Wucher (und Zins, Vers 10): 5. Mo 23:20
Wir haben unsere Brüder, die Juden, welche den Nationen verkauft waren, soweit es uns möglich war, losgekauft; und ihr wollt gar eure Brüder verkaufen? Und sie sollen sich uns verkaufen? Da schwiegen sie und fanden keine Antwort.
Und ich sprach: Nicht gut ist die Sache, die ihr tut! Solltet ihr nicht in der Furcht unseres Gottes wandeln, daß wir nicht den Nationen, unseren Feinden, zum Hohn seien?
Aber auch ich, meine Brüder und meine Diener, wir haben ihnen Geld und Getreide auf Zins geliehen. Laßt uns doch diesen Zins erlassen!
Beachte, dass Nehemia selbst in diese Zinsgeschäfte verwickelt war und er bereit ist, entgegen seinen finanziellen Interessen zu gunsten des Volkes zu handeln. (Vgl Vers 15).
Er scheint frei von Geldliebe zu sein.
Gebt ihnen doch gleich heute ihre Felder, ihre Weinberge, ihre Olivengärten und ihre Häuser zurück; und erlaßt ihnen den Hundertsten vom Geld und dem Getreide, dem Most und dem Öl, welches ihr ihnen auf Zins geliehen habt.
Da sprachen sie: Wir wollen es zurückgeben und nichts von ihnen fordern; wir wollen also tun, wie du sagst. Und ich rief die Priester und ließ sie schwören, nach diesem Wort zu tun.
Auch schüttelte ich meinen Busen aus und sprach: So möge Gott jedermann, der dieses Wort nicht aufrecht halten wird, aus seinem Haus und aus seinem Erwerb schütteln; und so sei er ausgeschüttelt und ausgeleert! Und die ganze Versammlung sprach: Amen! Und sie lobten Jehova. Und das Volk tat nach diesem Wort.
Amen! und sie lobten Jehova vgl 1. Chr 16:36, Neh 8:6
Auch vom Tag an, da er mich bestellt hatte, um ihr Landpfleger zu sein im Land Juda, vom zwanzigsten Jahr bis zum zweiunddreißigsten Jahr des Königs Artasasta, zwölf Jahre lang, habe ich mit meinen Brüdern die Speise des Landpflegers nicht gegessen.
Statthalter: Neh 2,7.
Im zwanzigsten Jahr bis zum zweiundreissigsten Jahr des Königs Artasasta vgl Esr 7:7, Neh 2:1, Neh 13:6, Chronologie Esra/Nehemia
Nehemia ging im 32. Jahr Artastas für einige Zeit zum König zurück (Neh 13:6).
Aber die früheren Landpfleger, die vor mir gewesen waren, hatten das Volk beschwert und Brot und Wein von ihnen genommen, nebst vierzig Sekel Silber; auch ihre Diener schalteten willkürlich über das Volk. Ich aber tat nicht also, aus Furcht vor Gott.
Und auch am Werk dieser Mauer griff ich mit an; und wir kauften kein Feld; und alle meine Diener waren dort zum Werk versammelt.
Und die Juden, sowohl die Vorsteher, hundertfünfzig Mann, als auch die, welche aus den Nationen, die ringsumher wohnten, zu uns kamen, waren an meinem Tisch.
Und was für einen Tag zubereitet wurde: ein Rind, sechs ausgewählte Schafe und Geflügel wurden mir zubereitet; und alle zehn Tage an allerlei Wein die Fülle; und trotzdem forderte ich nicht die Speise des Landpflegers, denn der Dienst lastete schwer auf diesem Volk.
Gedenke mir, mein Gott, zum Guten, alles, was ich für dieses Volk getan habe!
Gedenke mir, mein Gott, zum Guten: so hört das Buch Nehemia auf: Neh 13:31
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