[Es] wird ständig behauptet, dass das gescheiterte Michelson-Morley-Experiment zum Nachweis vom Ätherwind das Problem erzeugt hatte, das Einstein mit Entwicklung der speziellen Relativitätstheorie eben lösen wollte. Das stimmt allerdings nicht. In seiner berühmten Arbeit […] erwähnte Einstein weder Michelson und Morley noch ihres Experiment und später behauptete, er hätte von diesem Versuch zu jener Zeit nicht gewusst. Tatsächlich beschwert er sich vor allem schon in ersten Sätzen über die Asymmetrie der Induktionserscheinungen: Abhängig davon, ob sich Draht oder Magnet bewegt und der andere ruht, werden im Rahmen der Maxwell's Elektrodynamik zwei verschiedene Beschreibungen benötigt. Bewegt sich der Magnet, entsteht wegen des veränderlichen Magnetfeldes ein elektrisches Wirbelfeld, das den elektrischen Strom in der ruhenden Drahtschleife erzeugt. Wenn der Magnet ruht, entsteht kein elektrisches Wirbelfeld, dafür wird aber die Lorentz-Kraft in Betracht gezogen, die die Elektronen im bewegten Draht zu den Drahtenden ablenkt. Das Ergebnis ist also dasselbe, doch die Beschreibung ist verschieden und dies gefiel Einstein nicht.
Entsprechend dem Energieerhaltungsgesetz ergibt sich allein gravitationsbedingt einge gewisse Verschiebung der inneratomaren Schwingungsfrequenzen, was sich nach außen hin durch eine geringfügige Verscheibung der emittierten Spektrallinien bemerkbar macht. Eine entsprechende Beeinflussung des Gangs von Atomaren Cäsiumuhren erscheint auf diese Weise ebenfalls erklärbar.
Zusammenfassend können wir sagen: Nach der allgemeinen Relativitätstheorie ist der Raum mit physikalischen Qualitäten ausgestattet; es existiert also in diesem Sinne ein Äther. Gemäß der allgemeinen Relativitätstheorie ist ein Raum ohne Äther undenkbar; denn in einem solchen gäbe es nicht nur keine Lichtfortpflanzung, sondern auch keine Existenzmöglichkeit von Maßstäben und Uhren, also auch keine räumlichzeitlichen Entfernungen im Sinne der Physik. Dieser Äther darf aber nicht mit der für ponderable Medien charakteristischen Eigenschaft ausgestattet gedacht werden, aus durch die Zeit verfolgbaren Teilen zu bestehen; der Bewegungsbegriff darf auf ihn nicht angewendet werden.
So scheint man sich selbst im relativistischen Lager nicht so ganz über die wahre Lehre des Meisters einig zu sein. Bei Roman Sexls »Raum-Zeit-Relativität«, Braunschweig 1978, wird beispielsweise die Einstein'sche Längenkontraktion als scheinbare Kontraktion dargestellt, während Wolfgang Rindler … im Buch »Essential Relativity« die sogenannte »Lorentzkontraktion« als tatsächliche Längenverkürzung darstellt. Rindler ist dabei durchaus bereit (Siehe Seite 42), beispielsweise einen 6 m langen Balken, welcher mit dem 0,86-fachen Wert der Lichtgeschwindigkeit bewegt wird, in einer nur 3 m langen, stationär abgeordneten Garage unterzubringen. Dabei wird allerdings darauf bestanden, dass an der Rückseite des betreffenden Gebäudes ein hinreichend fester Zementblock vorhanden sei, was anscheinend als zusätzliches Hilfsmittel zur Unterbringung dieses 6 m langen Balken verstanden werden sollte.
Sie stellen es sich so vor, dass ich mit stiller Befriedigung auf ein Lebenswerk zurückschauen kann. Aber es ist ganz anders, von der Nähe besehen. Da ist kein einziger Begriff, von dem ich überzeugt wäre, dass er standhalten wird, und ich bin unsicher, ob ich überhaupt auf dem richtigen Wege bin. Die Zeitgenossen aber sehen in mir zugleich den Ketzer oder Reaktionär, der sich selbst sozusagen überlebt hat. Das hat allerdings mit Mode und Kurzsichtigkeit zu schaffen. Aber das Gefühl der Unzulänglichkeit kommt von innen. Nun, es kann wohl nicht anders sein, wenn man kritisch und ehrlich ist…
In [Einsteins] Artikel von 1905 „Zur Elektrodynamik bewegter Körper“ … [wurde] gleich das erste Kapitel der Definition der Gleichzeitigkeit gewidmet. Innerhalb dieses Kapitels wird ausgeführt, daß an zwei entfernten Raumpunkten A und B jeweils besondere Uhren zur Aufstellung gelangen sollten. Zur Synchronisation der beiden Uhren im Sinne einer Gleichzeitigkeit wurde dann vorgeschlagen, daß unter Einsatz entsprechender zwischen den Uhren hin- und herbewegter Lichtstrahlen die zwischen den beiden Uhren festgestellten zeitlischen Differenzen sowohl in der einen wie auch in der anderen Richtung einander gleich gemacht werden. Eine derartige Definition der Gelichzeitigkeit hatte jedoch zwei Pferdefüße: Zum einen macht die Definition zwangsläufig einen ätherlosen Kosmos erforderlich, denn, falles es einen Äther geben sollte, dann weht zumindest draußen im Weltraum ein Ätherwind, was zu einer gewissen Lichtsignalmitführung führt, wodurch die Synchronisation der an den beiden Punkten A und B aufgestellten Uhren beeinflußt würde. Zum anderen ergibt sich eine gewisse Beeinflussung der Signalübertragungsdauer, sobald die beiden Punkte A und B gegeneinander bewegt werden.
It is often said that GR grew out of the failure of the various attempts to modify Newton's gravitational (inverse square) theory so as to fit it satisfactorily into the framework of SR.[ … ] Nevertheless, it is clear that Einstein was led to GR primarlily by his philosophic desire to abolish totally the role of absolute space from phsysics. He would probably not have stopped at a special-relativistic theory of gravitaion, however satisfactory, since SR begins by taking the inertial frames for granted.
Wenn man bedenkt, daß hier anscheinend jemand mit dem Kopf durch die Wand will und mit dieser Einstellung Physik gemacht wird, nur damit dieselbe den eigenen philosophischen Wünschen entspricht, dann erkennt man, daß eine derartige Physik natürlich zum scheitern verurteilt sein muß. Die normale Einstellung eines Wissenschaftlers als stiller Beobachter der Natur ist natürlich hier absolut ins Gegenteil verkehrt - die Natur hat so zu sein, wie man sich das vorstellt oder wünscht.
Die Aufnahme Einsteins ,kühner‘ Theorien wurde allerdings teilweise vom Zeitgeist begünstigt. In allen Gebieten des öffentlichen Lebens herrscht heutzutage eine ungesunde proterve [?] Sucht nach Paradoxen; je größer eine Absurdität, umso interessanter erscheint sie dem entnervten, kulturmüden Geschmack des 20. Jahrhunderts. In der Philosophie herrscht der Agnostizismus, in der Kunst der Futurismus, in der Literatur werden die größten Scheusale als ,Helden‘ bewundert. Was Wunder, wenn die Physik vom ,Relativismus‘ heimgesucht wurde?