1. Mose 37
 
Und Jakob wohnte im Land, in dem sein Vater als Fremdling war, im Land Kanaan.
Jakob als Fremdling, siehe 1. Mo 28,4. 1. Mo 15,13.
Dies ist die Geschichte Jakobs. Joseph war 17 Jahre alt, als er mit seinen Brüdern das Vieh hütete, und er war als Knabe bei den Söhnen Bilhas und Silpas, den Frauen seines Vaters; und Joseph brachte vor ihren Vater, was man ihnen Schlimmes nachsagte.
Geschichte: 1. Mo 2:4.
Und Israel hatte Joseph lieber als alle seine Söhne, weil er der Sohn seines Alters war; und er machte ihm einen langen Leibrock.
Joseph lieber als die anderen Söhne: 1. Mo 33,2.
Und seine Brüder sahen, daß ihr Vater ihn lieber hatte als alle seine Brüder, und sie haßten ihn und vermochten nicht mehr, mit ihm in Frieden zu reden.
Hier vermochten die Brüder Josephs nicht mehr, mit ihm in Frieden zu reden. Als Joseph Jahre später seine Brüder wieder sah, spricht er zu ihnen: «Friede euch»
Vgl Friede auch mit Vers 14
Und Joseph träumte einen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern. Und sie haßten sie ihn noch mehr.
Joseph wird sich an die Träume erinnern: 1. Mo 42:9.
Und er sprach zu ihnen: Hört doch diesen Traum, den ich geträumt habe:
Siehe, wir banden Garben mitten im Feld, und siehe, da richtete sich meine Garbe auf und blieb stehen; und siehe, eure Garben stellten sich ringsumher und verneigten sich vor meiner Garbe!
Im Traum werfen sich die Garben (oder Brüder) vor Joseph nieder (Strongs 7812). In 1. Mo 49,8 beugen sich die Söhne des Vaters Juda vor Juda (ebenfalls Strongs 7812).
Siehe auch 1. Mo 33,7.
Da sprachen seine Brüder zu ihm: Solltest du etwa unser König werden oder solltest du etwa über uns herrschen? Und sie haßten ihn noch mehr, wegen seiner Träume und wegen seiner Reden.
König: 1. Mo 36:31.
Und er träumte einen anderen Traum und erzählte ihn seinen Brüdern und sprach: Siehe, ich habe einen anderen Traum geträumt, und siehe, die Sonne und der Mond und elf Sterne verneigten sich vor mir!
Bedeuten die zwei Träume eine fest beschlossene Sache, 1. Mo 41:32?
Vgl Offb 12,1: zwölf Sterne.
Mond (יָרֵחַ, Strongs 3394) ist nicht dasselbe Wort wie für Monat (1. Mo 7,11)
Und er erzählte es seinem Vater und seinen Brüdern. Und sein Vater tadelte ihn und sprach zu ihm, was ist das für ein Traum, den du geträumt hast? Sollten etwa ich und deine Mutter und deine Brüder kommen um uns vor dir bis zur Erde verneigen?
Josephs Mutter (Rahel) ist bereits tot (1. Mo 35,19) und kann sich gar nicht mehr verneigen.
Und seine Brüder waren eifersüchtig auf ihn; sein Vater aber bewahrte das Wort.
Und seine Brüder gingen hin, um die Herde ihres Vaters zu weiden zu Sichem.
Und Israel sprach zu Joseph: Weiden nicht deine Brüder zu Sichem? Komm, daß ich dich zu ihnen sende! Und er sprach zu ihm: Hier bin ich.
Und er sprach zu ihm: Gehe doch hin, sieh nach dem Wohlergehen deiner Brüder und nach dem Wohlergehen der Herde und bringe mir Antwort. Und er sandte ihn aus dem Tal von Hebron, und er kam nach Sichem.
Wohlergehen: im Hebräischen שָׁלוֹם (Strongs 7965, «Frieden»). Ebenso in 1. Mo 43:27, 2. Mo 18:7
Und ein Mann fand ihn, und siehe, er irrte auf dem Feld umher; und der Mann fragte ihn und sprach: Was suchst du?
Und er sprach: Ich suche meine Brüder; tue mir doch kund, wo sie weiden.
Und der Mann sprach: Sie sind von hier aufgebrochen, denn ich hörte sie sagen: Laßt uns nach Dothan ziehen! Da ging Joseph seinen Brüdern nach und fand sie zu Dothan.
Dotan (דֹּתָן, Strongs 1886) ist der Dual von 'zwei Brunnen' und kommt noch in 2. Kö 6,13 vor.
Und sie sahen ihn von ferne; und ehe er ihnen nahte, da ersannen sie gegen ihn den Anschlag, ihn zu töten.
Und sie sprachen zueinander: Siehe, da kommt dieser Träumer!
So kommt nun und laßt uns ihn erschlagen und ihn in eine der Gruben (בּוֹר) werfen, und wir wollen sagen: Ein böses Tier hat ihn gefressen; und wir werden sehen, was aus seinen Träumen wird.
Und Ruben hörte es und errettete ihn aus ihrer Hand und sprach: Laßt uns ihn nicht totschlagen!
Und Ruben sprach zu ihnen: Vergießt kein Blut; werft ihn in diese Grube, die in der Wüste ist, und legt nicht Hand an ihn auf daß er ihn aus ihrer Hand errettete, um ihn wieder zu seinem Vater zu bringen.
Und es geschah, als Joseph zu seinen Brüdern kam, da zogen sie Joseph seinen Leibrock aus, den langen Leibrock, den er anhatte;
und sie nahmen ihn und warfen ihn in die Grube; die Grube aber war leer, es war kein Wasser darin.
Und sie setzten sich, um Brot zu essen. Und sie hoben ihre Augen auf und sahen: und siehe, eine Karawane von Ismaelitern kam von Gilead her; und ihre Kamele trugen Tragant und Balsam und Ladanum; sie zogen hin, um es nach Ägypten hinabzubringen.
Balsam (צֳרִי, Strongs 6875): Elb05 übersetzt mit «Balsamharz».
Israel gab seinen Söhnen auch Tragakanth, Ladanum und Balsam (neben Honig, Pistazien und Mandeln), als diese zum zweiten Mal nach Ägypten zogen. Diese gehören zu den 'berühmtesten Erzeugnissen des Landes'. (1. Mo 43,11)
Vgl Mt 2,11.
Da sprach Juda zu seinen Brüdern: Was für ein Gewinn ist es, daß wir unseren Bruder erschlagen und sein Blut verhehlen?
Kommt, laßt uns ihn an die Ismaeliter verkaufen; aber unsere Hand sei nicht an ihm, denn unser Bruder, unser Fleisch ist er! Und seine Brüder hörten darauf.
Als nun die midianitischen Männer, die Kaufleute, vorüberkamen, da zogen und holten sie Joseph aus der Grube herauf und verkauften Joseph an die Ismaeliter für zwanzig Silberlinge; und sie brachten Joseph nach Ägypten.
In 1. Mo 39,1 wird dann Joseph erneut verkauft, dort an den Kämmerer des Pharaos.
Die Midianiter wussten offenbar bereits (oder veranlassten sogar?), dass Joseph nach Ägypten verkauft würde (Vers 36).
Aber eigentlich waren es sogar seine Brüder, die ihn verkauft hatten (1. Mo 45,4).
Midian ist ein Sohn der Ketura (1. Mo 25,2), Ismael der Hagar. In Vers 36 wird Joseph von den Midianitern verkauft, in 1. Mo 39,1 von den Ismaelitern.
Im Gesetz wird Menschenhandel mit dem Tod bestraft (2. Mo 21,16).
20 Silberlinge: 1. Mo 45:22
Und als Ruben zur Grube zurückkam, und siehe, Joseph war nicht in der Grube, da zerriß er seine Kleider.
Und er kehrte zu seinen Brüdern zurück und sprach: Der Knabe ist nicht da, und ich, wohin soll ich gehen?
Und sie nahmen den Leibrock Josephs und schlachteten einen Ziegenbock und tauchten den Leibrock in das Blut;
Ziegenbock siehe 1. Mo 27,11.
Juda bezahlt Tamar mit einem Ziegenbock (1. Mo 38,17).
Siehe 1. Mo 22:10.
und sie schickten den langen Leibrock hin und ließen ihn ihrem Vater bringen und sagen: Dieses haben wir gefunden; erkenne doch, ob es der Leibrock deines Sohnes ist oder nicht.
Und er erkannte ihn und sprach: Der Leibrock meines Sohnes! Ein böses Tier hat ihn gefressen, Joseph ist gewißlich zerrissen worden!
Und Jakob zerriß seine Kleider und legte Sacktuch um seine Lenden, und er trug Leid um seinen Sohn viele Tage.
Und alle seine Söhne und alle seine Töchter machten sich auf, um ihn zu trösten; aber er verweigerte es, sich trösten zu lassen, und sprach: Denn leidtragend werde ich zu meinem Sohn hinabfahren in den Scheol! Und sein Vater beweinte ihn.
Töchter (Mz): Siehe 1. Mo 34,9.
Totenreich: שְׁאוֹל (Strongs 7585), hier dessen erstes Vorkommen.
Aber die Midianiter verkauften ihn nach Ägypten, an Potiphar, einen Kämmerer des Pharao, den Obersten der Leibwache.
Potiphar siehe auch 1. Mo 39,1 und 1. Mo 41,45 (Potiphera).
Kämmerer: 1. Mo 39,1.
Diese Geschichte geht weiter in 1. Mo 39,1.
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