Richter 1
 
Und es geschah nach dem Tod Josuas, da befragten die Kinder Israel Jehova und sprachen: Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter hinaufziehen, um gegen sie zu streiten?
Vgl wer von uns soll zuerst hinaufziehen mit Ri 20,18-19. Juda soll hier wie dort zuerst gehen, allerdings hier gegen die Kanaaniter dort gegen die Söhne Benjamins.
Zeigt nicht dieser Vers die Herzenshaltung der Israeliten? Jeder Stamm hätte den Auftrag gehabt, das Land einzunehmen. Eine Reihenfolge war nicht vorgesehen. Mit dieser Frage deuten die Israeliten M.E. an, dass sie gehofft hatten, jemand anders gehe zuerst.
Beachte, dass in Ri 20,27 das Befragen Jehovas mit dem Anwesendsein der Bundeslade in Zusammenhang steht.
Beachte: Im ganzen Kapitel eins wird der Stamm Issaschar nicht einmal erwähnt. Weil er gar nichts gemacht hat?
Und es geschah nach dem Tod: Jos 1,1.
Und Jehova sprach: Juda soll hinaufziehen; siehe, ich habe das Land in seine Hand gegeben.
Juda: Ri 20,18.
Und Juda sprach zu Simeon, seinem Bruder: Ziehe mit mir hinauf in mein Los, und laß uns gegen die Kanaaniter streiten, so will auch ich mit dir in dein Los ziehen. Und Simeon zog mit ihm.
Und Juda zog hinauf, und Jehova gab die Kanaaniter und die Pherisiter in ihre Hand; und sie schlugen sie zu Besek, zehntausend Mann.
Besek 1. Sam 11,8.
Und sie fanden den Adoni-Besek und stritten gegen ihn; und sie schlugen die Kanaaniter und die Pherisiter.
Siehe Jos 10,1.
Besek (בֶּזֶק, Strongs 966) ist offenbar ein 'Blitz'.
Und Adoni-Besek floh; und sie jagten ihm nach und ergriffen ihn und hieben ihm die Daumen seiner Hände und seiner Füße ab.
Daumen der Hände und Füsse abhauen vgl 2. Sam 4:12
abschlagen קָצַץ (Strongs 7112) ist verwandt mit dem Tal Keziz, siehe Jos 18,21.
Da sprach Adoni-Besek: Siebzig Könige, denen die Daumen ihrer Hände und ihrer Füße abgehauen waren, lasen auf unter meinem Tisch; so wie ich getan habe, also hat Gott mir vergolten. Und sie brachten ihn nach Jerusalem, und er starb dort.
Adoni-Besek stirbt in Jerusalem, Adoni-Zedek war König von Jerusalem: Jos 10,3.
Jebus/Jerusalem, Chronologie in Richter: Ri 19,10.
Und die Kinder Juda stritten gegen Jerusalem und nahmen es ein und schlugen es mit der Schärfe des Schwertes, und die Stadt steckten sie in Brand.
In Jos 15,63 konnten die Söhne Judas die Jebusiter, die in Jerusalem wohnten, nicht vertreiben. Vgl auch Vers 21 und In Ri 19,10-12 wird Jerusalem eine «Stadt, die nicht zu den Kindern Israel gehört» genannt.
Und danach zogen die Kinder Juda hinab, um gegen die Kanaaniter zu streiten, die das Gebirge und den Süden und die Niederung bewohnten.
Ebene עֵמֶק (Strongs 6010) wäre wohl besser mit 'Tal' übersetzt worden (gleiche Problematik auch in Jos 17,16 und Vers 17).
Und Juda zog gegen die Kanaaniter, die in Hebron wohnten; der Name Hebrons war aber vordem Kirjath-Arba; und sie schlugen Scheschai und Achiman und Talmai.
Siehe Jos 15,14.
Und er zog von dannen gegen die Bewohner von Debir; der Name von Debir war aber vordem Kirjath-Sepher.
Und Kaleb sprach: Wer Kirjath-Sepher schlägt und es einnimmt, dem gebe ich meine Tochter Aksa zur Frau.
Da nahm es Othniel ein, der Sohn Kenas', der jüngere Bruder Kalebs; und er gab ihm seine Tochter Aksa zur Frau.
Und es geschah, als sie einzog, da trieb sie ihn an, ein Feld von ihrem Vater zu fordern. Und sie sprang vom Esel herab. Und Kaleb sprach zu ihr: Was ist dir?
Und sie sprach zu ihm: Gib mir einen Segen; denn ein Mittagsland hast du mir gegeben, so gib mir auch Wasserquellen! Da gab ihr Kaleb die oberen Quellen und die unteren Quellen.
Und die Kinder des Keniters, des Schwagers Moses, waren mit den Kindern Juda aus der Palmenstadt heraufgezogen in die Wüste Juda, die im Süden von Arad liegt; und sie gingen hin und wohnten beim Volk.
Palmenstadt: 5. Mo 34,3.
Keniter: 1. Mo 15,19.
Hobab, der Schwiegervater Moses: 4. Mo 10,29. Vgl a Ri 4,11.
Und Juda zog mit seinem Bruder Simeon hin, und sie schlugen die Kanaaniter, welche Zephat bewohnten; und sie verbannten es und gaben der Stadt den Namen Horma.
Auch Israel wurden die Kanaaniter in die Hand gegeben und sie nannten den Ort Horma (4. Mo 21,3).
Zephat צְפָת (Strongs 6857, 1x) bedeutet offenbar 'Wachtturm', vgl Strongs 6822. Offenbar ist Strongs 6859 (2. Chr 14:9) dasselbe Wort.
Und Juda nahm Gasa ein und sein Gebiet, und Askalon und sein Gebiet, und Ekron und sein Gebiet.
Siehe Jos 11,22.
Und Jehova war mit Juda, und er nahm das Gebirge in Besitz; denn die Bewohner der Niederung trieb er nicht aus, weil sie eiserne Wagen hatten.
Der Herr war mit Juda, in Vers 22 mit dem Haus Joseph. Sonst fehlt dieser Ausdruck.
Eiserne Streitwagen: Jos 17,16.
Und sie gaben dem Kaleb Hebron, so wie Mose geredet hatte; und er vertrieb daraus die drei Söhne Enaks.
Drei Söhne Enaks: Jos 11:21, Jos 15:14
Hebron: 1. Mo 13,18.
Aber die Kinder Benjamin trieben die Jebusiter, die Bewohner von Jerusalem, nicht aus; und die Jebusiter haben bei den Kindern Benjamin in Jerusalem gewohnt bis auf diesen Tag.
Vgl Jos 15,63.
Und das Haus Joseph, auch sie zogen nach Bethel hinauf, und Jehova war mit ihnen.
Und das Haus Joseph ließ Bethel auskundschaften; vordem war aber Lus der Name der Stadt.
Bethel und Lus: 1. Mo 28,19.
Und die Wachen sahen einen Mann aus der Stadt herauskommen, und sie sprachen zu ihm: Zeige uns doch den Zugang zu der Stadt, so werden wir dir Güte erweisen.
War es richtig, diesem Mann Gnade zu erweisen und/oder ihn gehen zu lassen? Hätten die Israeliten ihn nicht ausrotten sollen?
Und er zeigte ihnen den Zugang zu der Stadt. Und sie schlugen die Stadt mit der Schärfe des Schwertes, aber den Mann und sein ganzes Geschlecht ließen sie gehen.
Liessen sie gehen: andere Übersetzung: «liessen sie ziehen».
Und der Mann zog in das Land der Hetiter; und er baute eine Stadt und gab ihr den Namen Lus. Das ist ihr Name bis auf diesen Tag.
Aber Manasse trieb nicht aus Beth-Schean und seine Tochterstädte, und Taanak und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Dor und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Jibleam und seine Tochterstädte, und die Bewohner von Megiddo und seine Tochterstädte; und die Kanaaniter wollten in diesem Land bleiben.
Beachte, mit Manasse und den folgenden Stämmen war Jehova nicht. Hat sich Jehova abgewendet, weil die Israeliten den Mann aus Vers 25 gehen liessen? Vgl Vers 19 und Vers 24.
Manasse Kanaaniter bleiben, werden fronpflichtig
Ephraim Kanaaniter in ihrer Mitte (Vers 29)
Sebulon Kanaaniter in ihrer Mitte, fronpflichtig (Vers 30)
Asser Asseriter in Mitte der Kanaaniter (Vers 32)
Naphtali Wohnten unter Kanaanitern (Vers 33), aber Beth-Schemesch und Beth-Anat fronpflichtig
Dan Von Amoritern auf Bergland zurückgetrieben.
Jibleam: Jos 17,11.
Und es geschah als Israel erstarkte, da machte es die Kanaaniter fronpflichtig; aber es trieb sie keineswegs aus.
Vergleiche die erstarkten Israeliten, die die Kanaaniter fronpflichtig machten mit Jos 17,13.
Und Ephraim trieb die Kanaaniter nicht aus, die zu Geser wohnten; und die Kanaaniter wohnten in ihrer Mitte zu Geser.
Sebulon trieb nicht aus die Bewohner von Kitron und die Bewohner von Nahalol; und die Kanaaniter wohnten in ihrer Mitte und wurden fronpflichtig.
Asser trieb nicht aus die Bewohner von Akko und die Bewohner von Zidon und Achlab und Aksib und Helba und Aphik und Rechob;
und die Aseriter wohnten inmitten der Kanaaniter, der Bewohner des Landes, denn sie trieben sie nicht aus.
Beachte: hier wohnen nicht mehr die Kanaaniter unter einem Israelitischen Stamm, sondern die Asseriter wohnten unter den Kanaanitern. Ebenso im nächsten Vers.
Naphtali trieb nicht aus die Bewohner von Beth-Semes und die Bewohner von Beth-Anath; und er wohnte inmitten der Kanaaniter, der Bewohner des Landes; aber die Bewohner von Beth-Semes und von Beth-Anath wurden ihm fronpflichtig.
Und die Amoriter drängten die Kinder Dan ins Gebirge, denn sie gestatteten ihnen nicht, in die Niederung herabzukommen.
Und die Amoriter wollten im Gebirge Heres bleiben, in Ajjalon und in Schaalbim; aber die Hand des Hauses Joseph war schwer, und sie wurden fronpflichtig.
Har-Heres: Möglicherweise besser übersetzt als 'Berg der Sonne', siehe Ri 8,13.
Und die Grenze der Amoriter war von der Anhöhe Akrabbim, von dem Felsen an und aufwärts.
Kapitel 2