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Neues Testament

Kanon des Neuen Testamentes

Die 27 kanonischen Bücher des Neuen Testamentes wurden 367 in einem Osterbrief von Athanasius dem Grossen festgelegt (oder wohl besser: bestätigt).

Textfamilien

Bis 400 n. Chr. haben sich 4 Texttypen herauskristallisiert:
Der Text des Alexandrinischen Texttyps ist etwas kürzer als der der anderen Familien.
Der Text der ältesten bekannten Manuskripte, die einen Grossteil des Neuen Testamentes enthalten, entspricht dem Alexandrinischen Texttyp:
Der Byzantische Text ist der Standardtext des Mittelalters und diente als z. B. als Grundlage für die King-James Übersetzung.
Dieser Typ wird auch Mehrheitstext genannt, weil er in der Mehrheit der Manuskripte vorkommt.
Der Text des Westlichen Typs ist länger wie der, der anderen Familien.
Die Vulgata basiert auf dem westlichen Texttyp.
Der Cäsareanische Texttyp wurde nur in den Evangelien identifiziert.
Obwohl die Namen geographische Herkunft implizieren, kann nicht daraus geschlossen werden, wo ein Dokument gefunden wurde. Dokumente verschiedener Textfamilien wurden an verschiedenen Orten gefunden.

Verlust von Dokumenten zwischen 200-1500

Tausende, vielleicht Millionen von Dokumenten wurden vernichtet.

Entdeckung von Dokumenten ab 1500

Ab 1500 wurden ca 6000 Dokumente gefunden und katalogisiert.
Bei den gefundenen Dokumenten dominiert der Alexandrinische und Byzantische Texttyp. Die beidenen anderen Textttypen sind so selten, dass einige zweifeln, dass es diese Textttypen gegeben hätte.

Alexandrinischer vs Byzantinischer Text

Die heutige Debatte reduziert sich deshalb eigentlich darauf, welcher Texttyp der richtige ist: alexandrinischer oder byzantinischer.
Alexandrinisch Byzantinisch
Häufigkeit ca 2% ca 90%
Text kürzer länger
Alter ältere Manuskripte jüngere Manuskripte
Konsistenz weniger mehr
Das stärkste Argument für den Alexandrinischen Texttyp ist ihr Alter, das stärkste für den Byzantinischen ihre Konsistenz.
Offenbar haben auch Kirchväter den Alexandrinischen Texttyp zitiert.
Heutzutage wird häufig der alexandrinische Text für Übersetzungen gewählt.

Konsistenz

Alexandrinischer Text: die beiden führenden alexandrinischen Texte sind der Codex Vaticanus und der Codex Sinaiticus. Diese haben durchschnittlich 38 Unterschiede pro Kapitel in den 4 Evangelien zwischen sich selbst.
Byzantinischer Text: Eigentlich könnte man meinen, dass die Menge der gefundenen Byzantinischen Texte das stärkste Argument für diese ist. Aber es stellt sich heraus, dass diese Texte sehr konsistent untereinander sind, obwohl sie von verschiedenen Orten stammen. Sie haben aber dennoch genügend Variation, um zu zeigen, dass sie nicht von einer einzigen Quelle kopiert worden sind.

Mehrheitstext/Textus Receptus vs. Westcott Hort

Als 1881 Westcott und Hort The New Testament in the Original Greek veröffentlichten, rief dies eine Reaktion derer hervor, die an der Überlegenheit des Mehrheitstexts oder Textus Receptus fest hielten.
Die Argumente, die für den Mehrheitstext/TR genannt wurden und werden, sind im wesentlichen:
Diese Argumente wurden vermutlich von John Burgon erstmals formuliert.
Dabei hat er die Unterschiede zwischen dem Mehrheitstext und dem Textus Receptus kaum berücksichtigt. Die Konsequenz davon ist, dass auch heute kaum zwischen diesen beiden Version unterschieden wird.
Offenbar hat Burgon einen derartig angriffigen Schreibstil, dass sich nur wenige, wenn überhaupt, mit seinen Argumenten auseinandersetzen wollten.

Misc

Nur selten steht auf einem Dokument ihr Entstehungsdatum, oder wo es enstanden ist.

TODO

Einige Bibeln schreiben offenbar «die ältesten und besten Manuskripte» meinen aber eigentlich »die ältesten und schlechtesten«

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