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Korpuskel- / Wellentheorie des Lichtes

Nach Newtons Opticks (1704) waren die meisten Menschen bis ca. 1800 Befürworter der Teilchennatur (wie sie eben Newton in Opticks aufgestellt hat). (Vgl. Emissionstheorie).
Die Wellentheorie wurde im beginnenden 19. Jahrhundert durch die Arbeit von Thomas Young und Augustin Jean Fresnel wiederbelebt. Spätestens mit Maxwells Erklärung des Lichts als elektromagnetische Welle galt die Teilchentheorie als überholt.

Geschwindigkeit

Die Korpuskeltheorie sagte voraus, dass das Licht im dichteren Medium schneller ist wie im weniger dichten Medium, die Wellentheorie genau umgekehrt.
Bei der Korpuskeltheorie können die einzelnen Korpuskel verschiedene Geschwindigkeiten haben, bei der Wellentheorie breiten sich die Wellen mit einer Lichtgeschwindigkeit aus.
Für die Richtigkeit der korpuskularen Natur des Lichts wird heutzutage vielfach der Comptoneffekt angeführt.

Geschichtliches

In der Antike ging man von Sehstrahlen aus. Diese »strahlten« aus dem Auge heraus und »tasteten« die Welt um sich herum ab.
1669 (1676, 1703) stellte Newton die Emanationstheorie auf: das Licht bestehe aus kleinen Teilchen, den Korpuskeln.
1677 formulierte Huygens eine Wellentheorie des Lichtes, zu seiner Zeit noch Undulationstheorie genannt.
Die Theorie wurde unter anderem mit Interferenzerscheinungen des Lichtes begründet.
Für die Fortbewegung der Wellen war ein Medium als Träger nötig. Johann Bernoulli (der jüngere) postulierte deshalb ein den leeren Raum füllenden Äther, für welchen er 1736 den Preis der Académie Française zuerkannt wurde.
Während des 18. Jahrhunderts hatte Newtons Theorie die meisten Anhänger. Der einzige namhafte Vertreter der Theorie von Huygens war damals Leonhard Euler.
1802 zeigte Young Inteferenz bei Licht, so dass im 19. Jahrhundert die Wellen-Äthertheorie die Korpuskeltheorie von Newton verdrängt.
1905 postuliert Einstein, dass sich Licht (auch) wie ein Strom von Teilchen verhält. (sogenannter »Welle-Teilchen-Dualismus«).

Bourbaki über die Korpuskalarität des Lichts

Bourbaki kommentiert in Der Sündenfall der Physik
Es soll hier noch einaml betont werden, daß für eine Korpuskalarität des Lichts absolut keine eindeutigen Befunde vorliegen. Weder das sprunghafte Einsetzen des Stroms einer Photozelle noch der Compton-Effekt oder sonst irgent etwas machen eine derartige Annahme zwingend erforderlich.

See also

Die Aberration des Lichts wurde mit der Teilchennatur des Lichtes erklärt.
Wirkungsquantum

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