Psalm 74
 
Ein Maskil; von Asaph. Gott, warum hast du verworfen für immer, raucht dein Zorn gegen die Herde deiner Weide?
Herde deiner Weide vgl Ps 79:13, Ps 95:7, Ps 100:3, Jer 23:1, Hes 34:31
Gedenke deiner Gemeinde, die du erworben hast vor alters, erlöst als dein Erbteil, des Berges Zion, auf welchem du gewohnt hast!
Erhebe deine Tritte zu den immerwährenden Trümmern! Alles im Heiligtum hat der Feind verderbt.
Es brüllen deine Widersacher inmitten deiner Versammlungsstätte; sie haben ihre Zeichen als Zeichen gesetzt.
Sie erscheinen wie einer, der die Axt emporhebt im Dickicht des Waldes;
und jetzt zerschlagen sie sein Schnitzwerk allzumal mit Beilen und mit Hämmern.
Sie haben dein Heiligtum in Brand gesteckt, zu Boden entweiht die Wohnung deines Namens.
Sie sprachen* in ihrem Herzen: Laßt uns sie niederzwingen allesamt! Verbrannt haben sie alle Versammlungsstätten Gottes im Land.
Unsere Zeichen sehen wir nicht; kein Prophet ist mehr da, und keiner bei uns, welcher weiß, bis wann.
Bis wann, o Gott, soll höhnen der Bedränger, soll der Feind deinen Namen verachten immerfort?
Warum ziehst du deine Hand und deine Rechte zurück? Hervor aus deinem Busen, mache ein Ende!
Gott ist ja mein König von alters her, der Rettungen schafft inmitten des Landes.
Du zerteiltest das Meer durch deine Macht, zerschelltest die Häupter der Wasserungeheuer auf den Wassern.
Du zerschmettertest die Häupter des Leviathans, gabst ihn zur Speise dem Volk, den Bewohnern der Wüste.
Du ließest Quell und Bach hervorbrechen, immerfließende Ströme trocknetest du aus.
Dein ist der Tag, dein auch die Nacht; das Licht und die Sonne hast du bereitet.
Sch2K und Elberfelder übersetzen mit «den Mond und die Sonne hast du bereitet», KJV mit «thou hast prepared the light and the sun».
Du hast festgestellt alle Grenzen der Erde; Sommer und Winter, du hast sie gebildet.
Sommer und Winter: 1. Mo 8:22.
Du hast festgestelt alle Grenzen der Erde vgl 5. Mo 32:8, Apg 17:26
Gedenke dessen: der Feind hat den HERN gehöhnt, und ein törichtes Volk hat deinen Namen verachtet.
Gib nicht dem Raubtier hin die Seele deiner Turteltaube; die Schar deiner Elenden vergiß nicht für immer!
Schaue hin auf den Bund! Denn die finsteren Örter der Erde sind voll von Wohnungen der Gewalttat.
Nicht kehre beschämt zurück der Unterdrückte; laß den Elenden und Armen deinen Namen loben!
Stehe auf, o Gott, führe deinen Rechtsstreit! Gedenke deiner Verhöhnung von den Toren den ganzen Tag!
Vergiß nicht die Stimme deiner Widersacher! Das Getöse derer, die sich gegen dich erheben, steigt auf beständig.
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