1. Mose 40
 
Und es geschah nach diesen Dingen, da versündigten sich der Mundschenk des Königs von Ägypten und der Bäcker gegen ihren Herrn, den König von Ägypten.
Und der Pharao wurde sehr zornig über seine beiden Kämmerer, über den Obersten der Mundschenken und über den Obersten der Bäcker;
und er setzte sie in Gewahrsam in das Haus des Obersten der Leibwache, in das Gefängnis, an den Ort, wo Joseph gebunden war.
Und der Oberste der Leibwache übergab sie Joseph, und er diente ihnen; und sie waren eine Zeitlang in Gewahrsam.
Joseph dient auch in 1. Mo 39,4.
Und beide träumten einen Traum, jeder seinen Traum in einer Nacht, jeder nach der Deutung seines Traumes, der Mundschenk und der Bäcker des Königs von Ägypten, die im Gefängnis gebunden waren.
Und Joseph kam am Morgen zu ihnen und sah sie, und siehe, sie waren traurig.
traurig, Sch1951 übersetzt mit «verdriesslich», NeÜ mit «schlecht aussehen».
Und er fragte die Kämmerer des Pharao, die mit ihm im Haus seines Herrn in Gewahrsam waren, und sprach: Warum sind eure Angesichter heute so finster?
Und sie sprachen zu ihm: Wir haben einen Traum geträumt, und kein Deuter von ihm. Und Joseph sprach zu ihnen: Sind die Deutungen nicht Gottes? Erzählt mir doch.
Da erzählte der Oberste der Mundschenke Joseph seinen Traum und sprach zu ihm: In meinem Traum, siehe, da war ein Weinstock vor mir,
und am Weinstock (גֶּפֶן) drei Reben (שָׂרִיג); und als ob er knospte, schoß seine Blüte auf, seine Traubenkämme (אֶשְׁכֹּוֹל) reiften zu Trauben (עֵנָב).
Trauben ist im Hebräischen 'Eschkol', siehe 4. Mo 13,23.
als ob: Elb1905 und Sch2K übersetzen mit «sowie».
Und der Becher des Pharao war in meiner Hand, und ich nahm die Trauben und preßte sie aus in den Becher des Pharao und gab den Becher in des Pharao Hand.
Und Joseph sprach zu ihm: Dies ist seine Deutung: Die drei Reben sind drei Tage.
In weiteren drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich wieder in deine Stelle einsetzen, und du wirst den Becher des Pharao in seine Hand geben, nach der früheren Weise, als du sein Mundschenk warst.
Aber gedenke meiner bei dir, wenn es dir wohlgeht, und erweise doch Güte an mir und erwähne mich beim Pharao und bringe mich aus diesem Haus heraus;
denn gestohlen bin ich aus dem Land der Hebräer, und auch hier habe ich gar nichts getan, daß sie mich in den Kerker gesetzt haben.
Kerker: בּוֹר (Strongs 953), in 1. Mo 37,20 ff mit «Grube» übersetzt.
Und der Oberste der Bäcker sah, daß er gut gedeutet hatte, und er sprach zu Joseph: Auch ich sah in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf,
und im obersten Korb allerlei Eßwaren des Pharao, Backwerk; und das Gevögel (עוֹף) fraß sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg.
Und Joseph antwortete und sprach: Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage.
In weiteren drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und das Gevögel wird dein Fleisch von dir wegfressen.
An ein Holz hängen: siehe auch 5. Mo 21,22-23, Jos 8,29, Jos 10,26, 2. Sam 18,10 (in einer Terebinthe), Est 2,23, Est 5,14, Est 6,4, Est 7,9-10, Est 9,14, Est 9,25
Siehe auch 2. Sam 4,12
Und es geschah am dritten Tag, am Geburtstag des Pharao, da machte er allen seinen Knechten ein Mahl; und er erhob das Haupt des Obersten der Mundschenken und das Haupt des Obersten der Bäcker unter seinen Knechten.
Und er setzte den Obersten der Mundschenken wieder zu seinem Mundschenk, daß er den Becher in die Hand des Pharao gab;
und den Obersten der Bäcker ließ er hängen, so wie Joseph ihnen gedeutet hatte.
Aber der Oberste der Schenken gedachte Josephs nicht und vergaß ihn.
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