1. Samuel 14
 
Und es geschah eines Tages, da sprach Jonathan, der Sohn Sauls, zu dem Knaben, der seine Waffen trug: Komm und laß uns hinübergehen zu der Aufstellung der Philister, die dort drüben ist. Seinem Vater aber tat er es nicht kund.
Und Saul saß am Ende von Gibea, unter dem Granatbaum, der zu Migron ist; und des Volkes, das bei ihm war, war bei sechshundert Mann.
Migron מִגְרוֹן (Strongs 4051): «Abgrund» od «abschüssige Stelle», kommt noch in Jes 10,28 vor, wo es in der Nähe von Michmas zu liegen scheint.
sass יוֹשֵׁב֙ (Strongs 3427) wird häufig als 'wohnen' übersetzt. In KVJ hier: 'tarried'.
(Und Ahija, der Sohn Ahitubs, des Bruders Jkabods, des Sohnes Pinehas', des Sohnes Elis, des Priesters Jehovas zu Silo, trug das Ephod.) Und das Volk wußte nicht, daß Jonathan weggegangen war.
Ikabod: 1. Sam 4,21.
Es war aber zwischen den Pässen, durch welche Jonathan zu der Aufstellung der Philister hinüberzugehen suchte, eine Felszacke auf dieser Seite und eine Felszacke auf jener Seite: der Name der einen war Bozez, und der Name der anderen Sene;
Pässe: siehe 1. Sam 13,23.
Bozez בּוֹצֵץ (Strongs 949): Scheinen, weiss. Dasselbe Wort ist 'Baumwolle' in 1. Chr 4,21, siehe dort 1. Chr 4,21.
Senne סֶנֶה (Strongs 5573): 'Dornbusch', vgl 2. Mo 3,2.
die eine Zacke bildet eine Säule nordwärts, Mikmas gegenüber, und die andere südwärts, Geba gegenüber.
Und Jonathan sprach zu dem Knaben, der seine Waffen trug: Komm und laß uns hinübergehen zu der Aufstellung dieser Unbeschnittenen; vielleicht wird Jehova für uns wirken, denn für Jehova gibt es kein Hindernis, durch viele zu retten oder durch wenige.
Und sein Waffenträger sprach zu ihm: Tue alles, was in deinem Herzen ist; wende dich, wohin du willst, siehe, ich bin mit dir nach deinem Herzen.
Und Jonathan sprach: Siehe, wir gehen zu den Männern hinüber und wollen uns ihnen zeigen.
Wenn sie so zu uns sprechen: Steht still, bis wir zu euch gelangen! so wollen wir auf unserer Stelle stehen bleiben und nicht zu ihnen hinaufgehen;
wenn sie aber so sprechen: Kommt zu uns herauf! so wollen wir hinaufgehen, denn Jehova hat sie in unsere Hand gegeben; und das soll uns das Zeichen sein.
Und beide zeigten sich der Aufstellung der Philister. Da sprachen die Philister: Siehe, Hebräer kommen aus den Löchern hervor, worin sie sich versteckt haben.
Aus den Löchern hervorkommen 1. Sam 13:6.
Und die Männer der Aufstellung antworteten Jonathan und seinem Waffenträger und sprachen: Kommt zu uns herauf, so wollen wir euch etwas zu wissen tun! Da sprach Jonathan zu seinem Waffenträger: Steige hinauf, mir nach; denn Jehova hat sie in die Hand Israels gegeben.
Und Jonathan stieg auf seinen Händen und auf seinen Füßen hinauf, und sein Waffenträger ihm nach. Und sie fielen vor Jonathan, und sein Waffenträger tötete hinter ihm her.
Und die erste Niederlage, welche Jonathan und sein Waffenträger anrichteten, war bei zwanzig Mann, etwa auf der halben Furchenlänge eines Jucharts Ackers.
Und ein Schrecken entstand im Lager, auf dem Feld und unter dem ganzen Volk; die Aufstellung und der Verheerungszug, auch sie erschraken; und das Land erbebte, und es wurde zu einem Schrecken Gottes.
Und die Wächter Sauls zu Gibea-Benjamin sahen, und siehe, die Menge zerrann und lief dahin und dorthin.
Und Saul sprach zu dem Volk, das bei ihm war: Haltet doch Musterung und seht, wer von uns weggegangen ist. Und sie hielten Musterung, und siehe, Jonathan und sein Waffenträger waren nicht da.
Da sprach Saul zu Ahija: Bringe die Lade Gottes herbei; denn die Lade Gottes war an jenem Tag unter den Kindern Israel.
Lade bei den Kindern Israels: 1. Sam 7,2.
Und es geschah, während Saul zu dem Priester redete, da nahm das Getümmel im Lager der Philister fort und fort zu; und Saul sprach zu dem Priester: Ziehe deine Hand zurück.
Und Saul und alles Volk, das bei ihm war, versammelten sich, und sie kamen zum Streit; und siehe, da war das Schwert des einen gegen den anderen, eine sehr große Verwirrung.
Und es waren Hebräer bei den Philistern, wie früher, welche mit ihnen in das Lager ringsum hinaufgezogen waren; auch sie wandten sich, um mit Israel zu sein, das mit Saul und Jonathan war.
Und alle Männer von Israel, die sich im Gebirge Ephraim versteckt hatten, hörten, daß die Philister geflohen waren; und auch sie setzten ihnen nach im Streit.
So rettete Jehova Israel an diesem Tag. Und der Streit ging über Beth-Awen hinaus.
Die Männer von Israel waren aber sehr angestrengt an jenem Tag; und Saul beschwor das Volk und sprach: Verflucht sei der Mann, der Speise essen wird bis zum Abend, und bis ich mich an meinen Feinden gerächt habe! Und das ganze Volk kostete keine Speise.
Und das ganze Volk kam in den Wald, und Honig war auf der Fläche des Feldes.
Und als das Volk in den Wald kam: siehe da, ein Strom von Honig; aber niemand brachte seine Hand zu seinem Mund, denn das Volk fürchtete den Schwur.
Jonathan aber hatte es nicht gehört, als sein Vater das Volk beschwor; und er streckte das Ende seines Stabes aus, der in seiner Hand war, und tauchte ihn in den Honigseim und brachte seine Hand wieder zu seinem Mund, und seine Augen wurden hell.
Und einer vom Volk hob an und sprach: Dein Vater hat das Volk feierlich beschworen und gesagt: Verflucht sei der Mann, der heute Speise essen wird! Und so ist das Volk ermattet.
Und Jonathan sprach: Mein Vater hat das Land in Trübsal gebracht; seht doch, daß meine Augen hell geworden sind, weil ich ein wenig von diesem Honig gekostet habe.
Was wäre es gewesen, wenn das Volk heute ungehindert von der Beute seiner Feinde gegessen hätte, die es gefunden hat! Denn wäre dann nicht die Niederlage der Philister groß gewesen?
Und sie schlugen die Philister an jenem Tag von Mikmas bis nach Ajjalon; und das Volk war sehr ermattet.
Und das Volk fiel über die Beute her, und sie nahmen Kleinvieh und Rinder und Kälber und schlachteten sie auf die Erde hin; und das Volk aß mit dem Blut.
Und man berichtete es Saul und sprach: Siehe, das Volk sündigt gegen Jehova, indem es mit dem Blut ißt. Und er sprach: Ihr habt treulos gehandelt! Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her.
Und Saul sprach: Zerstreut euch unter das Volk und sprecht zu ihnen: Bringt her zu mir, ein jeder sein Rind und ein jeder sein Kleinvieh, und schlachtet sie hier und eßt; und sündigt nicht gegen Jehova, indem ihr mit dem Blut eßt. Und in jener Nacht brachte das ganze Volk ein jeder sein Rind an seiner Hand; und sie schlachteten sie dort.
Und Saul baute Jehova einen Altar; mit diesem fing er an, Jehova einen Altar zu bauen.
Und Saul sprach: Laßt uns bei der Nacht hinabziehen, den Philistern nach, und unter ihnen plündern, bis der Morgen hell wird, und keinen Mann unter ihnen übriglassen! Und sie sprachen: Tue alles, was gut ist in deinen Augen. Und der Priester sprach: Laßt uns hier zu Gott nahen!
Und Saul fragte Gott: Soll ich hinabziehen, den Philistern nach? Wirst du sie in die Hand Israels geben? Aber er antwortete ihm nicht an jenem Tag.
Da sprach Saul: Tretet hierher, alle Häupter des Volkes, und erkennt und seht, wodurch diese Sünde heute geschehen ist.
Häupter: Ri 20,2.
Denn so wahr Jehova lebt, der Israel gerettet hat, wenn sie an meinem Sohn Jonathan wäre, so sollte er gewißlich sterben! Und niemand antwortete ihm aus dem ganzen Volk.
Und er sprach zu dem ganzen Israel: Seid ihr auf der einen Seite, und ich und mein Sohn Jonathan wollen auf der anderen Seite sein. Und das Volk sprach zu Saul: Tue, was gut ist in deinen Augen.
Und Saul sprach zu Jehova, dem Gott Israels: Gib ein vollkommenes Los! Und Jonathan und Saul wurden getroffen, und das Volk ging frei aus.
Und Saul sprach: Werft das Los zwischen mir und meinem Sohn Jonathan! Und Jonathan wurde getroffen.
Da sprach Saul zu Jonathan: Tue mir kund, was du getan hast. Und Jonathan tat es ihm kund und sprach: Mit dem Ende des Stabes, der in meiner Hand war, habe ich ein wenig Honig nur gekostet: Siehe, ich muß sterben!
Und Saul sprach: So tue mir Gott, und so füge er hinzu, du mußt gewißlich sterben, Jonathan!
Aber das Volk sprach zu Saul: Sollte Jonathan sterben, der diese große Rettung in Israel geschafft hat? Das sei ferne! So wahr Jehova lebt, wenn von den Haaren seines Hauptes eines auf die Erde fällt! Denn er hat mit Gott gehandelt an diesem Tag. So erlöste das Volk Jonathan, daß er nicht starb.
Und Saul zog von der Verfolgung der Philister herauf, und die Philister zogen an ihren Ort.
Und Saul nahm das Königtum ein über Israel; und er stritt ringsum gegen alle seine Feinde, gegen Moab und gegen die Kinder Ammon und gegen Edom und gegen die Könige von Zoba und gegen die Philister; und überall, wohin er sich wandte, übte er Strafe.
Hier kämpft Saul (auch) gegen die Ammoniter. Möglicherweise hat er hier die Gibeoniter umgebracht, was zur Blutschuld (2. Sam 21,1, 2. Sam 21,1) führt da die Gibeoniter von den Ammontiern übriggeblieben sind (2. Sam 21,2).
Falls es so gewesen wäre, attestiert die Bibel dem Saul 'Eifer für die Kinder Israels und Juda'! (2. Sam 21,2)
Zoba: 2. Sam 8,3.
Und er tat Mächtiges und schlug Amalek, und errettete Israel aus der Hand seines Plünderers.
Und die Söhne Sauls waren: Jonathan und Jischwi und Malkischua. Und die Namen seiner zwei Töchter: der Name der erstgeborenen war Merab, und der Name der jüngeren Michal.
Beachte: Sauls Sohn Isboseth, der später König über Israel wurde (2. Sam 2:10), wird hier nicht, aber mit dem Namen «Esch-Baal» in 1. Chr 8:33 erwähnt. Vermutlich deshalb, weil er hier noch gar nicht geboren war.
Michal hatte David lieb (1. Sam 18,20), sie wird David als Frau gegeben (1. Sam 18,27). Dann aber gibt Saul Michal dem Phalti (1. Sam 25,44). Als Abner sich mit David verbünden will (2. Sam 3,12) verlangt David sie zurück (2. Sam 3,13). Sie ist auch jene, die David beim Hochführen der Lade verachtete (2. Sam 6,16).
Und der Name der Frau Sauls war Achinoam, die Tochter Achimaaz'. Und der Name seines Heerobersten war Abner, der Sohn Ners, des Oheims Sauls;
Auch eine von Davids Frauen hiess Achinoam (1. Sam 25,43).
denn Kis, der Vater Sauls, und Ner, der Vater Abners, waren Söhne Abiels.
Und der Streit war heftig gegen die Philister alle Tage Sauls; und wenn Saul irgend einen streitbaren Mann und irgend einen Tapferen sah, so gesellte er ihn sich zu.
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