Sprüche 6
 
Mein Sohn, wenn du Bürge geworden bist für deinen Nächsten, für einen anderen deine Hand eingeschlagen hast;
Verse 1-5: vgl Spr 11,15.
bist du verstrickt durch die Worte deines Mundes, gefangen durch die Worte deines Mundes:
tue denn dieses, mein Sohn, und reiße dich los, da du in deines Nächsten Hand gekommen bist; geh hin, wirf dich nieder, und bestürme deinen Nächsten;
gestatte deinen Augen keinen Schlaf, und keinen Schlummer deinen Wimpern;
reiße dich los wie eine Gazelle aus der Hand, und wie ein Vogel aus der Hand des Vogelstellers.
Geh hin zur Ameise, du Fauler, sieh ihre Wege und werde weise.
Sie, die keinen Richter, Vorsteher und Gebieter hat,
sie bereitet im Sommer ihr Brot, hat in der Ernte ihre Nahrung eingesammelt.
Sommer und Ernte: Vgl Spr 10:5, Spr 26:1.
Ameisen bereiten im Sommer ihr Brot: vgl Spr 30,25.
Bis wann willst du liegen, du Fauler? Wann willst du von deinem Schlaf aufstehen?
Ein wenig Schlaf, ein wenig Schlummer, ein wenig Händefalten, um auszuruhen:
und deine Armut wird kommen wie ein rüstig Zuschreitender, und deine Not wie ein gewappneter Mann.
Ein Belialsmensch, ein heilloser Mann ist, wer umhergeht mit Verkehrtheit des Mundes,
Taugenichts im Hebräischen בְּלִיַּעַל (Strongs 1100), 5. Mo 13,14.
mit seinen Augen zwinkt, mit seinen Füßen scharrt, mit seinen Fingern deutet.
Verkehrtheiten sind in seinem Herzen; er schmiedet Böses zu aller Zeit, streut Zwietracht aus.
Darum wird plötzlich sein Verderben kommen; im Augenblick wird er zerschmettert werden ohne Heilung.
Sechs sind es, die Jehova haßt, und sieben sind seiner Seele ein Gräuel:
'Einer, der zwietracht sät zwischen den Brüdern' (Vers 19) wäre der siebte.
Gräuel in den Sprüchen: Spr 3,32. Vgl auch mit Spr 26,25.
Hohe Augen, eine Lügenzunge, und Hände, die unschuldiges Blut vergießen;
ein Herz, welches heillose Anschläge schmiedet, Füße, die eilends zum Bösen hinlaufen;
wer Lügen ausspricht als falscher Zeuge, und wer Zwietracht ausstreut zwischen Brüdern.
Lügen aussprechen: Vers 5, Spr 19:5
falscher Zeuge in den Sprüchen: Spr 12,17, Spr 14,5, Spr 19,5, Spr 25,18.
Vgl auch Spr 14,25 ('Zeuge der Wahrheit'), Spr 19,28, Spr 21,28, Spr 24,28
Mein Sohn, bewahre das Gebot deines Vaters, und verlaß nicht die Belehrung deiner Mutter;
Lehre: Spr 1,8.
binde sie stets auf dein Herz, knüpfe sie um deinen Hals.
Wenn du einhergehst, wird sie dich leiten; wenn du dich niederlegst, wird sie über dich wachen; und erwachst du, so wird sie mit dir reden.
Denn das Gebot ist eine Leuchte, und die Belehrung ein Licht; und die Zurechtweisung der Zucht sind der Weg des Lebens:
um dich zu bewahren vor der bösen Frau, vor der Glätte der Zunge einer Fremden.
Begehre nicht in deinem Herzen nach ihrer Schönheit, und sie fange dich nicht mit ihren Wimpern!
Denn um einer hurerischen Frau willen kommt man bis auf einen Laib Brot, und eines Mannes Frau stellt einer kostbaren Seele nach.
Sollte jemand Feuer in seinen Busen nehmen, ohne daß seine Kleider verbrennten?
Oder sollte jemand über glühende Kohlen gehen, ohne daß seine Füße versengt würden?
So der, welcher zur Frau seines Nächsten eingeht: keiner, der sie berührt, wird für schuldlos gehalten werden.
Man verachtet den Dieb nicht, wenn er stiehlt, um seine Gier zu stillen, weil ihn hungert;
und wenn er gefunden wird, kann er siebenfach erstatten, kann alles Gut seines Hauses hingeben.
Wer mit einer Frau Ehebruch begeht, ist unsinnig; wer seine Seele verderben will, der tut solches.
Plage und Schande wird er finden, und seine Schmach wird nicht ausgelöscht werden.
Denn Eifersucht ist eines Mannes Grimm, und am Tag der Rache schont er nicht.
Er nimmt keine Rücksicht auf irgendwelche Sühne und willigt nicht ein, magst du auch das Geschenk vergrößern.
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